Der Konflikt zwischen Lord Morpheus und den Gütigen kann letzten Endes nur auf eine Art enden.
Ein Monarch stirbt
Die Gütigen haben das Traumreich erreicht und sorgen durch Lyta Hall (Razane Jammal) für jede Menge Chaos und Zerstörung. Morpheus (Tom Sturridge) selbst, der zuvor in das Reich der Elfen beschworen wurde, kehrt in sein Reich zurück und schafft es für einen kurzen Moment, Hippolyta aus der Kontrolle der Furien zu reißen. Doch das ist nur wirklich für einen kurzen Augenblick, der schnell wieder vergeht. Als er danach versucht, die Waffe der Gütigen in der wachen Welt zu töten, wird ihm dies ausgeredet.
Am Ende ist ihm klar, dass es nur einen Ausweg gibt. Er verabschiedet sich von seinen treusten Dienern und zieht sich in den entlegensten Winkel seines Reiches für eine letzte Konfrontation zurück. Dort wartet er, nicht nur auf die Gütigen, sondern auch auf seine Schwester Death (Kirby Howell-Baptiste).
Der Titel der Folge verrät es bereits: Der König ist tot, Lang Lebe der König. Ein Monarch verscheidet, ein neuer erscheint auf der Bühne. Bis es so weit ist, gibt es noch einiges an Action und intensive Szenen. Doch allgemein kann man schon erahnen, woraus es hinausläuft.
Es musste so kommen
Denn am Ende nimmt Dream die Hand seiner ältesten Schwester Death und entscheidet sich so für den Tod. Sein Argument dafür ist, dass er müde ist. Man sieht hier einen Lord Morpheus, der mit allem abgeschlossen hat. Der symbolhaft sogar seinen Mantel wegwirft, als Zeichen dafür, dass er nicht mehr kann, nicht mehr will.
Interessant ist dabei das Gespräch, dass Bruder und Schwester kurz vor seinem Verscheiden führe. Wo sie am Ende meint, dass er sich enorm verändert hat. Ehe sie ihm liebevoll die Hand reicht. Daran merkt man, dass sie seinen Abschied akzeptiert hat und gleichzeitig ihm einen würdevollen Abgang ermöglichen will.
Es ist dabei ein Tod mit Ansage. Seit diese Handlung begonnen hat, gab es wiederholt Anzeichen dafür, dass Morpheus im Prinzip sein Ableben herbeisehnte und dabei alle Vorbereitungen für die Zeit nach seinem Abschied traf. Bei dem vor allem Daniel eine wichtige Rolle spielte. Dass er Johanna Constantine und den Korinther ausschickte, ihn zu holen, diente nicht etwa dem Zweck, Lyta Hall zu befriedigen. Sondern einzig und allein, um seine Nachfolge zu sichern.
Wenn man nur ein willenloses Instrument ist
Dementsprechend halbherzig wirken auch seine Versuche, die Gütigen und Lyta Hall aufzuhalten. Zunächst zeigt er dem Instrument der Rache, dass ihr Sohn noch am Leben ist. Um dann später in die wache Welt überzuwechseln, mit der Überlegung, Lyta zu töten. Wovon ihn dann Hettie abbringt, als sie ihn zu Recht darauf hinweist, dass er noch nie einen Sterblichen getötet hat. (Als er Orpheus getötet hat, war dieser schon längst unsterblich.)
Was eben am Ende dazu führt, dass er sich ein letztes Mal den Furien stellt und sein Schicksal akzeptiert. Interessant ist dabei, dass man sieht, mit welcher Autorität Death die Gütigen nicht nur einmal, sondern gleich zwei Mal in die Schranken weist. Da zeigt sich, welche Macht die Verkörperung des Todes sogar auf diese Wesen hat.
Die Leidtragende von allem ist dabei ausgerechnet Lyta Hall. Sie wurde von Anfang an benutzt und angelogen. Für die Gütigen war sie nur ein Instrument, um ihre Rache durchzuführen, weshalb sie sogar ihren freien Willen unterdrücken, als sie Daniel wiedersieht. Und der Lohn der Mühe ist, dass ihr am Ende im Traumreich der Kopf abgeschlagen wird und sie daraufhin in der realen Welt wieder erwacht.
Das hätte man besser lösen können
Und ihr Sohn? Wird mit dem Ableben von Morpheus zum neuen Dream. Es sind nur wenige Momente, wo man Jacob Anderson in seiner Rolle sieht. Doch die reichen bislang aus, um klar zu machen, dass er ein würdiger Nachfolger von Tom Sturridge ist. Wobei es wieder Ecken im Internet gibt, die sich darüber aufregen, dass er ein Farbiger ist und nicht wie in der Comicvorlage weiß. Aber da die Streamingserie den Comic sowieso schon teilweise frei interpretiert hat, stört dies nicht.
Es ist schade, dass man am Ende nur einen einzigen Plot bemängeln muss. Und das ist der von Delirium, die auf der Suche nach Barnabas, dem Hund von Destruction ist. Am Ende scheint es so zu sein, dass der einzige Zweck es ist, zu zeigen, wie sie auf das Ableben ihres Bruders reagiert. Doch dafür hätte es nicht so viele Szenen mit gefühlten Leerlauf gebraucht.
Es lebe der König ist dennoch ein würdiger Abschied von Lord Morpheus und ein starker Auftakt von Daniel als dessen Nachfolger.
Info
Regie: Jamie Childs
Drehbuch: Marina Marlens
Showrunner: Allan Heinberg
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