In Eine Lüge, auf die man sich geeinigt hat, macht sich Lara auf die Sache nach dem Dieb.

Fuchsgeister soll man nicht ärgern

Auf Grund der Notizen ihres Vaters findet Lara (Hayley Atwell) heraus, dass es eine zweite Schatulle gibt, die aus Rubin besteht. Diese scheint in China zu sein, weshalb sie sich dorthin begibt. Doch kaum angekommen, eckt sie mit ihrer direkten und forschen Art überall an. Zum Glück ist da ihr Freund Jonah (Earl Baylon), der ihr aus der Patsche hilft.

Beide erhalten den Auftrag, die vermissten Kinder eines chinesischen Dorfes zu finden. Die Spur bringt sie zu einem Loch im Boden, welches sie wiederum in ein uraltes Grab führt. Dieses wird von einem Fuchsgeist bewacht, der über ihr Eindringen alles andere als amüsant ist.

Der Auftakt zu Tomb Raider: The Legend of Lara Croft war gut, hatte aber deutliche Schwächen, vor allem der Animationsstil war Grund zur Kritik. Umso gespannter war man darauf, dass die zweite Episode präsentieren würde. Ist Eine Lüge, auf die man sich geeinigt hat symptomatisch für die gesamte restliche Serie?

Na, hoffentlich nicht!

Nach dem Anschauen kann ich diese Frage nur mit einem „Hoffentlich nicht!“ Beantworten. Denn diese Episode scheitert in gleich mehrfacher Hinsicht. Es ist offensichtlich, worauf die Macher der Reihe hinauswollten, was sie wiedergeben wollten. Nur scheitern sie damit auf der gesamten Linie.

Man hat beim Schauen von Eine Lüge, auf die man sich geeignet hat den Eindruck, dass hier versucht werden sollte, die Machart der Videospiele zu kopieren. Die gesamte Folge fühlt sich nämlich wie eine Mission aus den Vorlagen an. Lara kommt an einen Ort und muss, um weiterzukommen, erstmal einen Auftrag erledigen. Und sobald sie das getan hat, kann sie nicht nur weiter, sondern erhält ebenso ein Objekt, dass für ihre weitere Reise wichtig sein dürfte.

Das Problem ist, dass sich das alles in dieser Folge sehr hölzern und unintuitiv anfühlt. Es wirkt forciert und es kommt ebenfalls keine Spannung auf. Weil man eben Lara nur zuschaut und nicht selber steuert. Wenn ein interaktives Element mit inbegriffen wäre, dann würde auch so etwas wie Spaß aufkommen. Was hier dann allerdings komplett fehlt.

Abklappern von Punkten

So fühlt sich Eine Lüge, auf die man sich geeignet hat wie ein bloßes Malen nach Zahlen an. Es werden die jeweiligen Punkte abgeklappert, doch es wirkt lieb und lustlos. Elemente wie das Notizbuch, das Lara in der Prequeltrilogie mit sich führte, sind zwar ganz nett. Aber verdeutlichen das Problem dieser Folge, dass diese es nicht schafft, sich von der Vorlage zu trennen.

Auch hat man ein Problem mit Laras Charakterisierung. Vor allem die ersten Minuten, als sie in das Chinesische dort kommt, lassen sie alles andere als freundlich wirken. Sie drängt sich durch, fasst einfach wildfremde Leute an und reagiert bockig, als Jonah helfend eingreift. Auch sonst hat sie immer wieder Momente, wo sie abgehoben und arrogant wirkt. Und das soll die Titelfigur sein, mit der man sich identifizieren soll?

Ebenso hat man das Gefühl, dass Tomb Raider – The Legend of Lara Croft es nicht so sehr mit der Handlungslogik hat. Jonah beispielsweise, taucht wie aus dem Nichts auf, ohne dass man vorher gesehen hat, woher er kommt. Und die Dortälteste redet überwiegend in einem chinesischen Dialekt, nur um dann wiederum Englisch mit einem starken Akzent zu sprechen. Das wirkt willkürlich und nicht sonderlich überzeugend.

Nimmt man noch die altbacken wirkenden Animationen mit hinzu, dann macht „Eine Lüge, auf die man sich geeignet hat“ klar, dass die Reihe ein massives Problem hat. Denn wenn auch die kommenden Episoden so gestaltet sind, wie diese hier, dann kann man sie im Prinzip vergessen.

Info

Drehbuch: Tasha Huo
Showrunner: Tasha Huo
Regie: Cassie Urban

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Götz Piesbergen
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