Die zweite Staffel der Serie führt das Niveau der ersten Season weiter. Was allerdings kein Lob ist.
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Letztes Jahr im Oktober kam die Nachricht heraus, dass die Serie Tomb Raider: The Legend of Lara Croft für eine zweite Season verlängert wurde. Es gab einige vielversprechende Ankündigungen, darunter auch die, dass in der neuen Staffel Laras Team mehr ausgebaut werden würde. Hinter den Kulissen gab es dabei keine großartigen Veränderungen. Die vielleicht wichtigste war, dass Mike Goldberg jetzt ebenfalls als Executive Producer mit dabei war. Goldberg ist Mitbegründer von Story Kitchen, einem der Studios, dass auch an der Produktion der Serie beteiligt ist,
Interessant ist allerdings, dass Netflix etwas nach der Verlängerung ankündigte, dass die Serie mit der zweiten Season enden würde. Man hatte das Gefühl, dass der Streamingdienst die Reihe bereits abgeschrieben hatte, da die Werbetrommel im Vorhinein nicht großartig gerührt wurde. Es gab einen Trailer, der vier Wochen vor Release herauskam, aber wenn man den verpasst hatte, war man überrascht, als dann am 11.12. die zweite Staffel erschien.
Lara Croft (Hayley Atwell) befreit ihre Freundin Sam (Karen Fukuhara). Dabei wird sie von der mysteriösen Fig unterstützt, die für die Organisation PITHOS arbeitet. Deren Anführerin Mila (Tricia Helfer) Lara rekrutieren möchte. Sie möchte die Welt verbessern, in dem sie unter anderem historische Artefakte wieder an ihre ursprünglichen Besitzer zurückgibt, darunter auch spezielle Masken.
Keine Spur von Freude
Eine solche hatte einst auch Laras Vater ausgegraben. Lara hatte diese an ein Museum übergeben und möchte diese wieder zurückhaben. Doch daraus wird nichts, weshalb sie das historische Objekt stiehlt und Mila übergibt. Was sich im Nachhinein als Fehler entpuppt.
Ich war kein Fan der ersten Tomb Raider: The Legend of Lara Croft-Season. Die Staffel war bestenfalls Mittelmaß und hatte diverse Mankos. Darunter auch die eher durchschnittlichen Animationen.
Trotzdem wollte ich der zweiten Season eine Chance geben. Und war deshalb auf Gute Tat, dem Auftakt gespannt. Nur um dann nach dem Ende der Episode ernüchtert festzustellen, dass diese Folge es nicht schaffte, bei mir irgendeine Art von Freude für die aktuelle Staffel zu erzeugen.
Wenn die Charakterisierungen auf der Strecke bleiben
Zur Erinnerung: Die letzte Episode der ersten Season Eine lange Reise endete damit, dass Lara einen Hilferuf ihrer alten Freundin Sam erhielt. Die war gekidnappt und ihr Appartement verwüstet worden. Eigentlich hätte man angesichts dieses Endes jetzt erwartet, dass der Staffelauftakt sich ausgiebig ihrer Rettung widmen würde.
Stattdessen wird dies innerhalb der ersten Minuten schnell abgehandelt. Lara taucht auf und besiegt mit der mysteriösen Fig die Entführer. Nur um dann Sam kurz darauf in einem Luxushotel zu versorgen, wobei diese keine großartigen Verletzungen davongetragen hat.
Und so geht es in einem fort. In einem Eiltempo hetzt die Folge durch die Handlung, führt neue Figuren ein und baut die Bedrohung für diese Season auf. Für nähere Charakterisierungen bleibt da keine Zeit. Alles bleibt oberflächlich und geht nicht sonderlich in die Tiefe. Noch dazu ist vorhersehbar, wer welche Rolle in der laufenden Staffel innehat.
Was für eine arrogante Figur
Natürlich kann man Einwänden, dass die Videospiele, auf denen die Serie basiert, nicht unbedingt durch eine durchgedachte Story glänzten. Aber bei diesen war es so, dass sie eine etwaige platte Geschichte gut kaschieren konnten. Das Gameplay sorgte dafür, dass es einem gegebenenfalls egal war, dass die Erzählung platt war. Doch die Serie hat kein Gameplay, weshalb die flache Geschichte umso mehr auffällt.
Auf Grund des eben erwähnten hohen Handlungstempos bleiben die Darstellungen auf der Strecke. Man belässt es bei Andeutungen, kurzen Momenten, um anschließend sofort zur nächsten Szene weiter zu hetzen. Weshalb dann sogar eine Sam, von der man am Ende der ersten Season vermutet hatte, dass sie für die zweite wichtig werden würde, zu einer bloßen Randfigur verkommt.
Was dann auch Auswirkungen auf Lara Croft selber hat. Sie müsste eigentlich die Figur sein, die alles trägt. Die für den Zuschauer sympathisch genug ist, damit man einschaltet. Doch dass schafft sie es nicht. Sie wirkt einerseits zu perfekt, wie man in der kleinen Sequenz sieht, wo sie mit ihren Freunden abhängt. Und andererseits dann ebenfalls zu arrogant und leichtgläubig zu erscheinen.
Sieht austauschbar aus
Die Animationen sind dabei auch kein Grund zur Euphorie. Im Gegenteil: Vor allem zu Beginn merkt man, dass das Animationsstudio es sich einfach gemacht hat. Weshalb die Feinde wie austauschbar wirken, ohne nennenswerte Features.
Immerhin: Wenn man all die Kritikpunkte außen vor lässt und das Gehirn abschaltet, dann wird man gut unterhalten werden. Doch das ist kein Qualitätskriterium.
Info
Drehbuch: Tasha Huo
Showrunner: Tasha Huo
Regie: Willis Bulliner, Cassie Urban
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