Diese Episode kann man perfekt als die Ankündigung kommender Tragödien umschreiben.
Vieles ausgebaut
Das Appartement, in das Powder (Ella Purnell), Vi (Hailee Steinfeld) und ihre Freunde eingebrochen sind, gehört Jayce Talis (Kevin Alejandro). Dieser ist ein vielversprechender Student an der Piltower Akademie und muss sich jetzt für seine Experimente vor derem Rat verantworten. Dabei stellt sich heraus, dass er unerlaubt mit Magie experimentiert hat, er wird deswegen von der Universität verbannt.
Unterdessen erhöhen die Piltower den Druck auf die Zauniten. Sie wollen unbedingt die Diebe in die Hände kriegen. Doch diese können ihnen bislang entkommen. Dabei wird der Druck auf Vander (JB Blanc) erhöht. Die rebellischen Zauniten verlangen Rache, die Piltower-Wächter Schuldige. Am Ende versucht er, nichts zu tun, und könnte damit alles nur noch schlimmer machen.
Manche Geheimnisse bleiben besser unangetastet ist eine Folge, die man so schnell nicht vergessen wird. Einfach, weil hier die Welt von Arcane weiter ausgebaut wird. Und weil man am Ende den Eindruck hat, dass es hier keinerlei Gerechtigkeit gibt.
Regel #1: Keine Magie!
Überraschenderweise existiert auch bei den Piltower soziale Ungerechtigkeit. Es gibt diejenigen, die viel Macht und Reichtum haben. Und von deren Wohl und Wehe die normalen Bürger abhängig sind.
Das muss auch Jacye Talis erfahren. Er, der ja der Leidtragende des Einbruchs ist, wird am Ende selber beschuldigt. Allerdings nicht wegen des Diebstahls an sich, sondern vielmehr wegen der Tatsache, dass er gegen eine eiserne Regel der Akademie verstoßen hat: Keine Magie!
Dabei tut die Episode alles, um nachvollziehbar zu machen, wieso er gegen diese Regel verstößt. Er tut dies, weil er persönlich erlebt hat, dass man mit Magie gutes getan hat. Davon will der regierende Rat nichts wissen und verweist lieber auf ein Ereignis vor langer Zeit, in der mit Magie etwas Schlechtes gemacht wurde.
Ein schönes Geschenk als Beleidigung
Es ist dieser Kontrast, nicht nur in der Weltanschauung, sondern auch in der Darstellung, der klar macht, dass hier etwas im Argen liegt. So wird der regierende Rat als eine Ansammlung an Individuen dargestellt, von denen anscheinend nur ein Bruchteil wirklich Wissenschaftler sind. Der Rest setzt sich aus Reichen und Schönen zusammen, die sich nicht zu schade sind, jemanden etwas zu schenken, das insgeheim eine Beleidigung darstellt.
Jayce Talis verliert auf Grund dieser Verhandlung alles, sogar seine Sponsoren, die ihn eiskalt fallen lassen. Er steht vor dem Nichts, bis sich eine Rettung in letzter Sekunde auftut, die jedoch vermutlich nichts gutes bedeuten wird.
Interessant ist, dass in diesem Plot eine Figur auftaucht, die ebenfalls später ein Charakter von League of Legends ist. Die Rede ist von Caitlyn, die in dieser Episode ein paar Mal prominent auftaucht und die in der Lore des Videospiels in enger Verbindung mit Vi steht.
Aufstand!
Auch Vi taucht in dieser Folge ein paar Mal auf. Wobei sich der Plot dabei weniger auf sie oder Powder konzentriert, sondern vielmehr auf den Druck, den die Piltower-Wächter auf die Zauniten ausüben.
Man erhält einen guten Eindruck davon, wie die Situation sich immer mehr hochschaukelt. Wie nicht wenige Bewohner der Unterstadt gewalttätige Aktionen befürworten. Und wie Vander dabei immer mehr und mehr zwischen die Fronten gerät.
Zu den Bewohnern, die einen Aufstand befürworten, gehört auch Vi. Sie brennt ganz besonders darauf, es den Piltowern heimzuzahlen. Ehe schließlich Vander sie mal zur Seite nimmt und auf sie einredet. Was übrigens eine großartige Szene ist.
Es wird knallen!
Trotzdem hat man das Gefühl, dass es über kurz oder lang überall knallen wird. Dass Tragödien passieren werden. Einfach, weil überall gefühlt Egoisten am Werk sind. Und der Einzige, der nicht sein eigenes Ego voranstellt, ist ausgerechnet die Person, die am meisten unter der Situation zu leidet und am meisten zu verlieren hat, nämlich Vander.
In Sachen World- und Charakterbuilding ist dies eine vortreffliche Episode. Man kann es kaum erwarten, die nächste Folge zu sehen.
Info
Regie: Pascal Charrue & Arnaud Delord
Drehbuch: Nick Luddington
Showrunner: Christian Linke, Alex Yee
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Warpskala
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