Wenn man Füllerepisoden mag, dann ist dies eine, die einem nicht sonderlich gut gefallen dürfte.
Keine Begeisterung vorhanden
Der Avatar soll als Mediator und Friedensvermittler dienen. Eine Aufgabe, die Aang (Zach Tyler Eisen) noch üben muss. Erste Übungen mit seinen Begleitern verlaufen positiv, doch dann stößt er auf eine wahre Herausforderung.
Denn im längsten Canyon der Welt treffen sie auf zwei sich spinnefeinde Stämme der Erdnation, die seit hundert Jahren im Clinch liegen. Die einen, die Gan-Jin, glauben, dass ihr erster Anführer von der Gegenseite, den Zhang, beraubt wurde. Die wiederum sind der Auffassung, dass ihr Anführer damals nur helfen wollte und deshalb zu Unrecht gefangen genommen wurde. Da den Frieden zu vermitteln ist sogar für den Avatar eine Herausforderung, besonders dann, wenn die Gruppe gleichzeitig den Canyon queren müssen, ohne von den aggressiven Krabblern gefressen wird.
Nicht jede Episode von Avatar – Der Herr der Elemente ist für den großen Handlungsfortschritt wichtig. Es gab bereits ein paar Episoden, in denen der Fortschritt wenn überhaupt, nur eher minmalst vorhanden war. Doch Folgen wie Jet, der Rebell oder In Gefangenschaft konnte jeweils auf ihre eigene Art und Weise begeistern. Grabenkämpfe vermag dies nicht zu schaffen.
Es ist egal
Im Prinzip ist all das, was hier geschieht, am Ende vor allem eins: egal. Es ist egal, was hier geschieht. Es ist egal, was für eine Lektion Aang hier lernt. Am Ende sind einem alle Figuren egal, ganz besonders diese verschiedenen Stämme.
Das Problem ist, dass die Folge hier alles andere als subtil vorgeht. Die Unterschiede zwischen den beiden Stämmen werden mit dem Holzhammer nähergebracht. Dort die rohen und primitiven Zhang, die sich in Felle kleiden und Fleisch fressen. Hier die Gan-Jin, die sich in Textilien kleiden und mit den Stäbchen essen. Dort wird mit schweren Waffen wie Äxte oder Sicheln gekämpft, da mit Schwertern.
Das ist alles ein wenig wenig. Und leider bemüht sich die Episode auch nicht wirklich, die jeweiligen Seiten näher zu charakterisieren. Beide sind aufeinander sauer, wegen einer uralten Fehde. Beide verhalten sich anders, doch gibt es nicht wirklich tiefschürfende Charakterisierungen. Was eben das Gefühl verstärkt, dass all das, was hier geschieht, einem egal ist.
Logik wird überbewertet
Auch hat die Episode eine gewaltige Logiklücke. So lässt Aang vor der Überquerung Appa die alten und Schwachen schon mal Rüberfliegen. Da stellt sich die Frage, wieso dann nicht alle Leute nach und nach rübergebracht werden. Das wäre am Ende zeitlich immer noch schneller, als diese mühsame Durchquerung.
Ansonsten verläuft der Plot gemäß dem bewährten Prinzip Malen nach Zahlen. Es gibt einen Guide, der natürlich irgendwann ausfällt. Und es gibt eine Gefahr, die fürs erste mühsam gebannt wird und dann am Ende verstärkt wiederkehrt. Und die am Ende nur dadurch besiegt werden kann, in dem alle an einem Strang ziehen. So weit, so ermüdend.
Was am Ende Grabenkämpfe davor rettet, endgültig zu einer Pleite zu werden, ist der Trick, mit dem der Avatar den Konflikt beilegt. Es ist ein hübscher Kniff, der Aang schlitzohriger präsentiert, als man es zuvor von ihm gedacht hätte. Schade nur, dass er ansonsten eher durch seine Naivität auffällt, anstatt durch seine Intelligenz.
Am Ende bleibt das Fazit, dass wenn man diese Folge überspringt, man nichts verpasst hat.
Info
Regie: Giancarlo Volpe
Drehbuch: John O’Bryan
Showrunner: Michael Dante DiMartino, Bryan Konietzko
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