Es ist vielleicht doch keine so gute Idee, eine Entwicklung herbei zu forcieren, die äußerst gefährlich sein kann.
Ein Zustand als Waffe
Aang (Zach Tyler Eisen) und seine Freunde brechen auf. Ihr Ziel ist eine Basis des Erdkönigreichs, von wo aus sie nach Omashu eskortiert werden sollen. Doch der Befehlsinhaber des Stützpunkts hat eine andere Idee. Er möchte, dass Aang den Avatarzustand als Waffe nutzt. Und will dies mit allen erdenklichen Mitteln herbeiführen.
Derweil sind Iroh (Mako) und Zuko (Dante Basco) wieder in der Zivilisation angekommen, wo der Prinz der Feuernation Trübsal bläst. Doch dann erhalten sie überraschend Besuch von seiner jüngeren Schwester Azula (Grey DeLisle), die ihnen eine sichere Heimreise anbietet. Ein Angebot, dass zu schön sein könnte, um wahr zu sein.
Man hat ja schon in früheren Episoden den titelgebenden Avatar-Zustand gesehen. Weshalb man auch nachvollziehen kann, wieso der Oberkommandierende der Erdkönigreichsbasis so fixiert auf die Idee ist, diesen als Waffe zu nutzen. Doch kann man bereits von vorneherein ahnen, dass das keine gute Idee ist.
Wenn eine gute Idee zu einer miesen wird
Und so ist die Folge von seinen immer rücksichtsloseren Bemühungen gekennzeichnet, Aang in diesen besonderen Zustand zu bringen. Auch wenn der Luftbändiger von Mal zu Mal immer weniger daran interessiert ist, es sogar am Ende höflich, aber ebenso bestimmt ablehnt. Was den Kommandanten zur finalen Eskalation führt.
Die Sache ist, man kann nachvollziehen, wieso dieser überhaupt so handelt, wie er es eben tut. Er tut es, weil er verzweifelt ist. Weil die Feuernation immer weiter vorrückt. Und weil er immer mehr Männer verliert, sei es an Verletzungen oder an schlimmeren. Da ist die Idee, den Krieg mit dem Avatar im Avatar-Zustand schnell zu beenden, geradezu verführerisch.
Wie sich jedoch in dieser Folge zeigt, ist nur, weil etwas eine gute Idee zu sein scheint, es am Ende vielleicht doch keine. Im Gegenteil: Es zeigt sich, dass das ein ganz mieser Gedanke ist. Was dann gleichermaßen ebenfalls mit einigen Enthüllungen darüber verbunden wird, was jetzt genau dieser Zustand ist. Wodurch vieles, was man in der ersten Season gesehen hat, anschließend auch Sinn ergibt.
Eine ausführliche Einführung
Interessant sind Aangs schon fast prophetische Träume. Er träumt wiederholt davon, dass er sich selber im Avatar-Zustand beobachtet. Und dass er in diesem seinen Liebsten schadet. Da merkt man, dass die Leute, die er mag, ihm sehr nahestehen, dass er sich um ihr Leben fürchtet, beziehungsweise, sogar befürchtet, dass er sie verletzt. Eine Motivation, die man ja auch schon in Die Macht des Feuers gesehen hat.
Parallel dazu sieht man, wie Zuko und Iroh versuchen, damit klar zu kommen, dass sie jetzt auf sich alleine gestellt sind. Der Prinz zeigt sich dabei wieder von seiner „charmanten“ Seite, als er wiederholt seinen Onkel runterputzt und ihm Sachen an den Kopf wirft, die er so sicherlich nicht gemeint hat. Interessanterweise nimmt ihm dieser das nicht übel. Stattdessen scheint er zu ahnen, dass das Angebot von Azula eine Falle ist.
Der Avatar-Zustand dient daher auch dem Zweck, sie ausführlich einzuführen. Es zeigt sich dabei, dass sie in vielerlei Hinsicht das Gegenteil ihres Bruders ist. Sie ist perfektionistisch, verlangt von ihren Untergebenen das Unmögliche und bedroht diese sogar, wenn sie ihr widersprechen. Und sie kämpft kühl und überlegen. Im finalen Duell gegen Zuko trägt sie die ganze Zeit ein kaltes und berechnendes Lächeln auf den Lippen, während sie ihn regelrecht vorführt.
Sie ist furchterregend, weil sie, anders als Zhao, keine sichtbare Schwäche hat. Wo er in seiner Arroganz schon fast schwelgte, hält sie sich zurück. Wo er seine Emotionen nicht versteckte, schafft sie es problemlos, ihren Bruder weiß zu machen, dass sie ihm nichts Böses will. Und sie scheint in der Lage zu sein, Blitze zu verschießen, was eine Fähigkeit ist, die man zuvor von niemand anderem gesehen hat. All das macht sie so gefährlich und zu einer größeren Bedrohung, als der unbetrauert verstorbene Admiral.
Am Ende sind sowohl Aang und seine Freunde, wie auch Zuko und sein Onkel auf sich alleine gestellt. Nur hoffentlich sieht man bei Ersteren nicht schon wieder, dass sie die gesamte zweite Season durchs Erdkönigreich reisen, sondern dass Aang deutlich früher zu seinem Erdbändigerlehrer kommt. Bei seinem Gegenspieler wird es interessant sein, wie er und sein Onkel sich durchschlagen werden und ob es ihm gelingt, seine Gefühle unter Kontrolle zu bringen. Denn wenn nicht, wird seine Reise eine kurze sein.
Info
Regie: Giancarlo Volpe
Drehbuch: Aaron Ehasz, Elizabeth Welch, Tim Hedrick & John O’Bryan
Showrunner: Michael Dante DiMartino, Bryan Konietzko
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