Der Charme dieser Episode liegt vor allem darin, dass hier jetzt nichts Weltbewegendes geschieht.
Kurz Ruhe
Es ist ein normaler Tag in Bar Sing Se. Katara (Mae Whitman) überredet Toph (Jessie Flower), dass sie gemeinsam in einen Schönheitssalon gehen und es sich allgemein gut gehen lassen. Aang (Zach Tyler Eisen) hilft einem Tierhüter in Nöten, derweil Sokka (Jack DeSena) sich auf einen Wettbewerb der besonderen Art einlässt.
Iroh (Mako Iwamatsu) durchstreift die Straßen der Stadt und hilft mit seiner freundlichen Art, wo er nur kann. Sein Neffe Zuko (Dante Basco) wird zu einem Date wider willen gezwungen. Und Momo (Dee Bradley Baker) legt sich bei der Suche nach Appa mit Katzen an.
Die letzten Folgen von Avatar – Der Herr der Elemente war einiges los. Gefühlt geschah jede Episode etwas Neues, etwas aufregendes oder etwas, womit man so nicht gerechnet hat. Weshalb auch Geschichten aus Bar Sing Se jetzt so wichtig ist. Denn diese Folge ist eine Pause, ein Innehalten und Luft holen. Und eine Möglichkeit für die Reihe, die Charakterisierungen ihrer Figuren zu vertiefen, ohne dass großes Drama herrscht.
Eine Frage, die man sich nie getraut hat, zu stellen, wird beantwortet
Dabei geht die Reihe clever vor. Denn anstatt eine Handlung zu haben, die die gesamte Folge lang anhält, hat sie derer gleich mehrere. Denn sie besteht aus lauter Kurzgeschichten, die jede für sich ihren Charme hat.
Dabei fängt die Episode schon gut an. Sie zeigt die Morgentoilette des Team Avatars, wo auch gleich die Frage beantwortet wird, ob die Kahlheit von Aangs Kopf natürlich ist oder ob er sich regelmäßig rasiert. Es ist jetzt eigentlich keine wichtige, aber doch eine, die einem insgeheim immer wieder mal durch den Kopf schießt.
Und darauf aufbauend sieht man, die das Team den Tag verbringt. Was schon damit anfängt, dass die beiden Mädchen des Teams diesen gemeinsam verbringen und in einen Schönheitssalon bringen. Klar ist, dass diese Handlung überwiegend auf Gags aufbaut, die vor allem auf Tophs Abneigung gegenüber Sauberkeit basieren.
In Memoriam
Dennoch zeigt sich hier auch, wie sehr sie und Katara inzwischen verstehen. Was, angesichts ihres schwierigen Starts, nicht selbstverständlich ist. Deshalb ist es ebenfalls so wichtig, dass man hier sieht, wie sie gemeinsam durch die Straßen schlendern und sich wie zwei gute Freundinnen unterhalten. Was ein Wahnsinnsfortschritt im Vergleich zu früher ist.
Humor und Trauer liegen bei Iroh nahe beieinander. Man sieht, wie der Onkel von Zuko durch die Straßen von Bar Sing Se streift und mit seiner netten und freundlichen Art sogar einen Straßenräuber dazu bringt, mit ihm über seine Probleme zu reden. Doch dann endet die Episode auf eine traurige Note, als man sieht, wie er vor einem Baum kniet und dort um seinen verstorbenen Sohn trauert.
Wobei das eine Trauer auch in realer Hinsicht ist. Denn einige Zeit vor Erstausstrahlung dieser Folge war der Sprecher der Figur, Mako, an Speiseröhrenkrebs verstorben. Weshalb am Ende dieses Plots ihm gedacht wird.
Eine ruheloser Geister lernt Ruhe kennen
Es ist dieses Nebeneinander von humorigen Momenten, aber auch ernsten Augenblicken, die diese Folge so ausmacht. Und die es schwer macht, sich für eine Handlung zu entscheiden, die die beste ist. Denn im Prinzip ist dies nicht möglich. Sie alle sind großartig. Sie alle faszinieren, eben weil in ihnen auch die Darstellung der Persönlichkeiten vertieft wird.
Nehmen wir mal Zukos Plot. Bislang ist der Prinz der Feuernation vor allem dadurch aufgefallen, dass er zwar seinem Onkel gefolgt ist. Er aber immer das Gefühl erweckte, dass er eigentlich nicht hier sein will. Er hat eine unterschwellige Aggression, die dann unter anderem dadurch, wenn sein Onkel durch heimliches Feuerbändigen Tee erwärmt, zum Vorschein kommt. Doch in dieser Folge sieht man zum ersten Mal, wie diese Wut über sein Schicksal beigelegt wird. Und das nur durch ein widerwilliges Date mit einem Mädchen aus dem Erdkönigreich. Was natürlich zeigt, dass der Prinz durchaus willig ist, sein Schicksal zu akzeptieren, wenn auch nicht von alleine.
Am Ende ist dies einfach nur eine fantastische und großartige Episode. Es ist genau das Richtige, einmal tief Luft holen, ehe die eigentliche Handlung weitergeht.
Info
Regie: Ethan Spaulding
Drehbuch: Joann Estoesta & Lisa Wahlander, Andrew Huebner, Gary Scheppke, Lauren MacMullan, Katie Mattila, Justin Ridge & Giancarlo Volpe
Showrunner: Michael Dante DiMartino, Bryan Konietzko
Warpskala
Warpskala- Splinter Cell: Deathwatch – 06 – Der Mann macht die Mission - 28. November 2025
- Avatar: Der Herr der Elemente – 35 – Geschichten aus Bar Sing Se - 27. November 2025
- Suicide Squad – Extended Cut (2016) - 27. November 2025
