Zivilisiert und vornehm soll es in Castlevania vorgehen.
Kurz geworden
Trevor (Richard Armitage) denkt über sein Leben nach und trifft dabei den Richter (Jason Isaacs) der Stadt. Als sie sich zurück in die Stadt begeben, finden sie ein Symbol, welches nichts Gutes verheißt.
Parallel dazu versucht Saint German (Bill Nighy) mehr über das Kloster herausfinden, scheitert jedoch am Widerstand des Priors. Kurze Zeit später trifft er Sypha (Alejandra Reynoso), die ihn gemeinsam mit Trevor in eine Kneipe einlädt. Dort erzählt er ihnen von seiner Vergangenheit und das, was er vorhat.
Nachdem die letzten Castlevania-Folgen mit Inhalt propevoll waren und wirklich jede wichtige Handlung weiterentwickelt wurde, gibt sich Zivilisiert und vornehm komplett anders. Die Episode fokussiert auf zwei Plots, und davon einen besonders ausführlich. Und mit nur 21 Minuten ist es noch dazu eine sehr kurze Folge.
Eine ruhige Folge
Einerseits ist es schade, dass die anderen Handlungen dieses Mal nicht berücksichtigt wurden. Man hätte zu gerne gewusst, wie es bei Carmilla weitergeht. Oder ob Isaac weiterhin seinen Feldzug durch den Kontinent fortführt und dabei beim geringsten Widerstand Massaker veranstaltet.
Aber andererseits ist Zivilisiert und vornehm eine eher ruhige Folge; eine, in der die Charaktere im Vordergrund stehen und man wichtige Infos erhält, auch wenn ansonsten nicht viel geschieht.
Was nun nicht unbedingt etwas Schlechtes bedeutet. Im Gegenteil: Die wenigen Momente, wo man Alucard mit Sumi und Taka trainieren sieht, sind wunderbar. Vor allem deshalb, weil man dabei mitbekommt, wie Draculas Sohn zum ersten Mal seit gefühlten Ewigkeiten fröhlich ist, wie er das Zusammensein mit den beiden japanischen Vampirjägern genießt.
Endlich mehr Profil
Allerdings gibt es einen Moment in Zivilisiert und vornehm, der darauf hindeutet, dass die beiden etwas planen. Es ist nicht viel, nur eine Geste, die man vielleicht auch überbewerten kann. Aber als Alucard gemeinsam mit den beiden zurückgeht, sitzt Taka auf seinem Rücken und wirft dabei einen berechnenden Blick zu ihrem Bruder Sumi. Eventuell wird da zu viel hineininterpretiert, doch andererseits hätte die Serie diesen Moment nicht eingebaut, wenn er nicht später von Bedeutung wäre.
Nicht minder interessant ist der Auftakt der Folge, als Trevor zum Reminiszieren in den Wald geht. Man hört ihm an, dass er viel auf dem Herzen hat, dass er sich unsicher ist, wie es jetzt mit ihm weitergehen soll. Das Gespräch mit dem Richter ist dabei bedingt hilfreich, einfach weil der aus einer komplett anderen Welt kommt. Immerhin verteufelt er den Belmont nicht, was auch etwas ist.
Am meisten profitiert Saint German von Zivilisiert und vornehm. Endlich erhält der merkwürdige Mann etwas mehr Profil. Man erfährt, wonach er sucht und was seine Motivation ist. Das Ende der Episode macht gleichzeitig klar, dass ihm und den Protagonisten aufgeht, was für eine enorme Bedrohung sich unter der Stadt befindet.
Es geschieht viel wenig
Dabei wird gleichzeitig eine komplett andere Gefahr aufgebaut. Es tauchen immer mehr Zeichen auf, die gleichen, wie die verrückten Mönche sie auf ihren Armbändern tragen. Und man kann sich sicher sein, dass das nichts Gutes bedeutet.
Aber ansonsten ist Zivilisiert und vornehm wieder eine Folge, in der „viel wenig“ geschieht, wobei das dieses Mal schon fast einen Rekord aufstellt, da die Episode sich auf nur zwei Plots fokussiert, von denen der eine lediglich aus einer kurzen Szene besteht. Das kann man machen, aber gleichzeitig würde man sich doch endlich mehr Handlungstempo wünschen.
Und dann ist da auch noch das Manko, dass die Folge einfach so endet. Es ist schon ein Weilchen her, dass Castlevania diesen Fehler beging; weshalb das Wiederauftauchen umso mehr schmerzt. Denn das muss nicht sein, dass haben die letzten Episoden bewiesen.
Am Ende ist Zivilisiert und vornehm eine Folge, die einen frustriert. Sie hat viele gute Ansätze, macht auch einiges daraus, aber das geringe Handlungstempo und das platte Finale enttäuschen dann doch sehr.
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