Natohk, der Zauberer lauert auf Conan, der Cimmerier.
Keine extremen Veränderungen
Conan ist Söldner im Königreich Khoraja. Doch in der letzten Zeit hat er nichts zu tun, weshalb er sich langweilt. Er stromert durch die Gassen der gleichlautenden Stadt, bis er auf eine mysteriöse Frau trifft, die ihn schließlich zu sich einlädt.
Es handelt sich hierbei um die Herrscherin von Khoraja, die den Cimmerier auf die Probe stellt. Zufrieden mit dem, was sie sieht, ernennt sie ihn zum Oberbefehlshabenden ihrer Armee, der ihre Streitkräfte im Kampf gegen die von Nathok dem Zauberer ins Feld führen soll. Eine große Herausforderung für den Cimmerier, vor der er jedoch nicht zurückschreckt.
Nachdem Die Königin der schwarzen Küste eine sehr persönliche Conan, der Cimmerier-Geschichte war, ist Natohk, der Zauberer das komplette Gegenteil. Zwar verändert sich hier für den Barbaren auch etwas in seinem Leben, doch sind diese Veränderungen längst nicht so extrem wie bei der ersten Story.
Ein merkwürdiger Beginn
Die Vorlage wird dieses Mal von Vincent Brugas adaptiert. Der ist hierzulande bislang unbekannt, da seine bisherigen Werke nie in Deutschland erschienen sind. Anders als sein Illustrator, Ronan Toulhoat, der zuvor unter anderem Die Legende der Drachenritter und Prometheus zeichnete.
Die Geschichte von Natohk, der Zauberer fängt nicht direkt mit der Hauptgeschichte an. Vielmehr wird hier ein Dieb dargestellt, der auf der Suche nach Schätzen in eine untergegangene Stadt vordringt, allerlei Gefahren überwindet und am Ende dann doch durch etwas Unbekanntes getötet wird. Es ist ein ungewöhnlicher Beginn, dessen einziger Zweck es ist, die Gefahr aufzubauen, die anschließend im letzten Drittel des Bandes akut wird.
Jedoch funktioniert dieser merkwürdige Anfang. Weil trotz der wenigen Seiten es sowohl Robert E. Howard als auch der Autor des Comics, Vincent Brugas, schaffen, dass die Figur lebendig wirkt. Die Worte, in denen er und seine Erlebnisse geschildert werden, sind eindrucksvoll und einprägsam.
Klug und schön, keine Damsel in Distress
Der Schwenk zu Conan und der Beginn der eigentlichen Hauptstory von Natohk, der Zauberer geht dann glatt. Man erlebt einen gelangweilten und vielleicht ebenfalls frustrierten Conan, der als Söldner arbeitet und doch nicht zum Kämpfen kommt. Wobei er schon bald mehr zu kämpfen hat, als ihm im Prinzip lieb ist, wenn auch auf andere Art und Weise, als gewohnt.
Die Regentin Yasmela wird dabei als eine kluge und schöne Frau vorgestellt. Sie weiß, was sie will und wie sie es erreichen kann. Und sie weiß auch um die Grenzen ihrer Macht. Sie ist keine Damsel in Distress, die ständig gerettet werden muss, außer am Ende der Geschichte.
Der Mittelteil der Story wird von militärischer Action bestimmt, wo man sieht, wie Conan sich in Natohk, der Zauberer als Heeresführer beweist. Dabei hat er unter anderem mit dem Widerstand des Adels zu kämpfen, die nicht einsehen, dass er, ein dahergelaufener Söldner, Anführer der Armee ist und nicht einer der ihren. Dass die Wahl der Königin nicht verkehrt ist, zeigt sich allerdings schon recht bald.
Abwechslungsreiche Illustrationen
Die Armee wird im letzten Drittel zurückgelassen und die Story wird so, wie man es von Conan erwartet. Der Barbar, nur mit einem Schwert bewaffnet, gegen ein Ungetüm aus alter Zeit. Doch auch dieser Wechsel funktioniert – und das hervorragend, weil es zwar ein Kontrast ist, aber einer, der gut hergeleitet wurde, wenn man Conans Charakter kennt und bedenkt, wie er sich in dieser Geschichte gibt.
Die Illustrationen von Ronan Toulhoat sind definitiv ein Highlight. Sein Conan hat keine weichen Linien, sondern besteht aus Ecken und Kanten, sogar sein Haar. Auch gefallen die Passagen, in denen der Künstler seine Zeichnungen variiert. Wo er in ein und demselben Panel rohe Bleistiftzeichnungen und fertig kolorierte Zeichnungen hat. Sie sind gelungen.
Wie auch Natohk, der Zauberer insgesamt. Es ist eine großartige Story, wie üblich mit interessanten Hintergrundinfos und Bonusseiten. Ein Must-Have für alle Conan-Fans!
Autor: Vincent Brugeas
Zeichner und Farben: Ronan Toulhoat
Verlag: Splitter
Sonstige Informationen: Produktseite
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