Es ist die vorletzte Episode der Season und Wilson Fisk feiert ein Mal mehr jede Menge Erfolge.
Alles riskiert und trotzdem verloren
Matt Murdock (Charlie Cox), Foggy Nelson (Elden Henson) und Karen Page (Deborah Ann Woll) setzen alles auf eine Karte. Sie wollen mit der Zeugenaussage von Ray Nadeem (Jay Ali) beweisen, was der Kingpin alles getan hat. Karen Page kontaktiert die Presse, Foggy Nelson kümmert sich um einen Deal mit der Staatsanwaltschaft und Matt Murdock sorgt dafür, dass Nadeem sicher ans Ziel kommt. Es ist ein riskanter Einsatz, denn der Arm von Fisk (Vincent D’Onofrio) reicht weit.
Für ihn läuft derweil alles bestens. Seine geliebte Vanessa (Ayelet Zurer) kehrt zurück und wünscht sich, dass er sie in seine Verbrechenswelt einführt. Während Dex (Wilson Bethel) unterdessen versucht, sich unersetzlich zu machen. Und zwar unter anderem, in dem er das Gemälde, dass Fisk sich wünscht, holt. Es scheint alles perfekt zu sein.
Was bleibt, wenn man alles auf eine Karte setzt und verliert? Im Grunde genommen, nichts. Denn dieser Eindruck entsteht, wenn man mit dem Schauen von Ein letzter Versuch fertig ist. Dass die Protagonisten alles versuchen und damit grandios scheitern.
Ein Achtungserfolg? Gibt es nicht!
Es ist im Grunde genommen eine Wiederholung von all dem, was man in dieser Season schon oft wahrgenommen hat. Das, egal was die Helden versuchen, Wilson Fisk am Ende mit allem davon kommt. Weil er alles und jeden in der Tasche hat oder erpressen kann.
Und das zeigt sich auch in dieser Folge. Wo das Trio wirklich alles riskiert. Um dann am Ende noch nicht mal einen Achtungserfolg haben, weil Fisk die Jury erpresst, so das der Prozess platzt, noch ehe überhaupt starten kann. Kein Wunder, dass Matt Murdock am Ende so sauer und frustriert ist.
Womit er sogar eigentlich das ausdrückt, was der Zuschauer empfindet. Man ist des ständigen Siegens, dieser absoluten Überlegenheit von Fisk müde. Und dass die dritte Season den Helden noch nicht einmal einen Achtungserfolg gönnt, dafür, dass sie zum ersten Mal seit Langem zusammenarbeiten, nervt.
Wird es ein versöhnliches Ende geben?
Oberflächlich fragt man sich, wie die Serie es überhaupt noch schaffen will, dass das Ende halbwegs versöhnlich ausfällt. Denn es scheint offensichtlich, dass von der Heldenseite nichts mehr kommen kann. Sie haben all ihre Körner verschossen und jeder legale oder halblegale Weg ist versperrt.
Dabei schafft es die Folge durchaus, Wohlfühlmomente zu erschaffen. Etwa, wenn man sieht, wie die Polizei Matt Murdock und seine Freunde unterstützen. Oder aber, wie der Teufel von Hell’s Kitchen seine verstärkten Sinne dafür nutzt, um Nadeem beim Schießen anzuleiten. Auch wie Karen Page ihre Kontakte nutzt ist großartig. Es ist eben nur das Ende, dass dafür sorgt, dass dieses Gefühl der Frustration aufkommt.
Vor allem, weil man parallel sieht, wie für Wilson Fisk alles bestens läuft. Seine Vanessa kehrt zurück und er bereitet ihr, in einer wunderbaren parallel zur ersten Season, sogar ein Omelett zu. Wobei sie nicht einfach nur die hübsche Frau an seiner Seite ist, sondern gleich viel mehr. Sie wird intelligent und mutig dargestellt. Und macht von Anfang an klar, was sie will.
Wird der Schoßhund vom Herrchen enttäuscht sein?
Derweil Pointdexter schon fast zu einer Art Schoßhund wird, der alles macht, um seinem Herrchen zu gefallen und so einen sicheren Platz bei Kingpin zu erhalten. So organisiert er das Gemälde, an dem Fisk hängt, in dem er, so wird es angedeutet, die Eigentümerin tötet. Was sein Boss später realisiert, jedoch nicht darauf eingeht. Aber es könnte sein, dass in seiner Willfährigkeit, alles für seinen Boss zu tun auch sein Untergang liegt. Dass er am Ende von dem Kingpin enttäuscht sein und deshalb gegen ihn vorgehen wird.
Zumindest ist das die einzige Möglichkeit, mit der die Serie am Ende noch irgendwie den Bogen kriegen könnte und so für den Untergang des Kingpins sorgen könnte. Alle anderen Methoden sind nicht mehr offen. Und das ist das Frustrierende.
Info
Drehbuch: Sam Ernst
Showrunner: Erik Oleson
Regie: Phil Abraham
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