Es kommt zu merkwürdigen Zwischenfällen. Um den Frogs etwas entgegensetzen zu können, ist eine neue Waffe entwickelt worden.

Folge 4
Deserteure

DeserteureHandlung 

Eine neue Vernichtungswaffe namens „Overkill“ soll im Kampf gegen die Frogs eingesetzt werden. McLane wird mit der Orion entsandt, um sie im Vestaabschnitt an zwei Orten zu installieren. Allerdings bekommt er den Gehirnspezialisten Professor Sherkoff als ärztlichen Beobachter mit. Denn zuvor wurde entdeckt, dass es im Vestaabschnitt zu mehreren Vorfällen von „Weltraumkoller“ gekommen ist. Darüber hinaus soll Kommandant Pietro versucht haben, zum Feind überzulaufen.

Bei der Installation des „Overkill“ auf M 88/12 hat Hasso Sigbjörnson die Wache auf der Orion. Bei der Rückkehr auf das Schiff stellt sich heraus, dass der Kurs in Richtung des Gebietes der Frogs programmiert wurde. Sigbjörnson kann sich an nichts erinnern. Jagellovsk nimmt ihn wegen Hochverrats fest. Als anschließend auch de Monti und Jagellovsk selbst wie ferngesteuert den besagten Kurs programmieren, erkennen alle, dass sie von den Frogs durch Telenose beeinflusst werden. McLane entschließt sich, eine Desertation vorzuspielen, um den Frog’schen Telenosestrahl unschädlich zu machen. Von der Hydra verfolgt macht sich die Orion auf den Weg.

Rezension von Deserteure

„Deserteure“ ist eine klassische Science-Fiction-Story. Feind, Gedankenbeeinflussung, Vernichtungswaffe. Das Thema erscheint heutzutage etwas blass, nicht jedoch zur der Zeit, in der die Serie entstanden ist. Betrachten wir die Episode einmal etwas näher.

Der Handlungsstrang ist klar nachvollziehbar, wenngleich er stellenweise etwas sehr konstruiert erscheint. Als Beispiel sei die Szene, in der die Hydra die Orion verfolgen muss, genannt. Natürlich ist General van Dyke nicht erbaut von ihrem Auftrag. Zunächst versucht sie zu tricksen und muss dann, welch ein unglücklicher Zufall, vor den angreifenden Frogs fliehen. Die Orion kann sie so natürlich nicht mehr einholen.

Durch die Szenen im Starlightcasino soll ein wenig mehr Tiefe in die Charaktere gebracht werden. Zwischen McLane und Jagellovsk (Eva Pflug) kommt es zu einer kleinen Eifersuchtsszene und im Hintergrund tanzt man den Modetanz des Jahres 3000. Wirkliche Charakterschärfe bleibt jedoch aus. Alles wirkt etwas steif und künstlich.

DeserteureDer Feind

Wie zu erwarten sind es die Frogs. Dieses Mal bekommen die Zuschauer sie allerdings nicht zu Gesicht. Stattdessen lernen sie eine bis dato unbekannte Technik kennen: Den Telenosestrahl. Mittels dieser Einrichtung können die Frogs über die jeweiligen Computer die Gedankenmuster beeinflussen. Dies funktioniert offenbar nicht nur bei Menschen, sondern auch bei den künstlichen Gehirnen der Roboter.

Die jeweiligen Opfer verwandeln sich in willenlose Marionetten. Dabei führen sie, ganz im Gegensatz zur Hypnose, auch ihrer Moral und Überzeugung nicht entsprechende Handlungen aus. Beispielsweise Desertation und Verrat. Die Erklärung der Funktionsweise klingt durchaus überzeugend.

Die Idee des unsichtbaren Telenosestrahls schonte nicht nur das Budget, da Spezialeffekte nicht notwendig waren. Sie hielt auch die Frogs auf Distanz, was die Fremdartigkeit und auch die unschönen Absichten dieser Außerirdischen verstärkte. Die Frogs sind Invasoren. Sie nehmen keinen Kontakt auf, sie verhandeln nicht und sie fackeln nicht lange. Sie handeln. Gleiches gilt allerdings für die Menschheit. Sie rüstet auf.

Aufrüstung

Eine neue Vernichtungswaffe: Der Overkill kann Schiffe, sogar komplette Himmelskörper, zerstören. Bei genauerer Betrachtung erinnert die Heftigkeit an Atomwaffen. Es bleibt anschließend nichts mehr übrig. Alles wird komplett vernichtet. Auch hier ist die militaristische Struktur der Serie erkennbar. Diplomatie kommt nicht in Frage, allerdings von beiden Seiten nicht. Ich sehe das als einen negativen Punkt. Es erinnert zu sehr an die damals noch nicht weit zurückliegende Zeit, in der „Endlösungen“ und „totale Vernichtung“ geplant wurden. Leider finden sich in der Serie um die berühmte Orion immer wieder Fragmente aus der Zeit des Dritten Reiches. In der Szene, in der McLane sich entschließt, dem Kurs der Frogs zu folgen und den Lichtspruchverkehr untersagt, spricht er folgenden Satz aus: „Feind hört mit!“ Diese Parole stammt aus der Zeit des Zweiten Weltkrieges. Damit warnte die Führung des Landes das Volk vor Spionen. Nach meinem Empfinden ist die Nutzung dieses Satzes sehr unsensibel.

Der Spezialeffekt des „Overkill“ hingegen ist gelungen. Auch hier verwendete man einfachste Mittel. Eine Kugel aus Gips wurde mit Mehl, Kaffeepulver und Reis befüllt. Mittels Druckluft konnte man die Zutaten herausblasen. Das Ganze filmte man in Hochgeschwindigkeit und ließ es danach in der üblichen Geschwindigkeit ablaufen.

Technologien

Die Zuschauer treffen erneut auf die bereits bekannten „Roboterknilche“. Wenn man genauer hinsieht, kann man erkennen, dass einer der Greifer aus einem Eisportionierer besteht. Dieser legt sich perfekt um die runden Griffe der Bedienhebel. Überhaupt hat man die Technik mit einfachsten Mitteln dargestellt. Drähte, Klemmen, Wasserhähne und auch das berühmt-berüchtigte Bügeleisen sind zu erkennen. Und doch wirkt alles merkwürdig überzeugend futuristisch.

Etwas anstrengend ist jedoch das Technogebabbel, welches aus aneinandergereihten Angaben von Zahlen- und Buchstabenkombinationen besteht. Was es eigentlich bedeutet, kommt leider nicht zur Sprache.

Fazit

Trotz der einen oder anderen Schwäche, kann “Deserteure” mit einer gut durchdachten Story punkten.

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Kirsten P.

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