Dies ist der düsterste Roman, der gesamten bisherigen Romanreihe. Das reicht von der Stimmung bis hin zu einigen prominenten Toten.
Ein weißer Fleck weniger
Eigentlich haben Will Laurence und Temeraire sich in Australien eingelebt. Doch dann holt sie die Vergangenheit wieder ein. Das britische Königreich beruft den Kapitän in den Dienst zurück und schickt ihn gemeinsam mit seinem Drachen auf eine gefährliche Reise. Ihr Ziel ist Brasilien, wo die Franzosen versuchen, Verbündete zu finden.
Die Reise ist allerdings keine angenehme. Sie reisen mit ihren Freunden auf der Allegiance, die von Will Laurences ehemaligen besten Freund Tom Riley kommandiert wird. Der ist ein Anhänger der Sklaverei, anders als Will Laurence, weshalb die Stimmung zwischen den beiden vergiftet ist. Doch ein Sturm sowie eine Meuterei sorgt für jede Menge Veränderung.
Keine angenehme Reise
Man hat im Laufe der Die Feuerreiter seiner Majestät-Romanserie schon diverse Länder und Kontinente besucht. Es gibt nur noch wenige weiße Flecken auf der Welt, wo Will Laurence und Temeraire noch nicht waren. Mit Drachengold wird es einer weniger.
Denn in diesem Roman reisen die beiden nach Amerika, genauer nach Südamerika, wo die Franzosen gerade dabei sind, in Brasilien mit den Afrikanern zusammenzuarbeiten, so das, genau wie in Afrika, die Briten und Sklavenhändler rausgeworfen werden. Was natürlich für die Engländer nicht in Ordnung ist, da die Franzosen so noch gefährlicher werden. Weshalb also Will Laurence beauftragt wird.
Doch bis der Kapitän und sein Drache am Ziel angekommen ist, gibt es eine Reise. Genauer gesagt eine Schiffsreise. Und die hat es in sich.
Das letzte Mal, als man in der Reihe ausführlich von einer Schiffsreise gelesen hat, war das im zweiten Band der Serie, in Drachenprinz, wo Will Laurence und Temeraire nach China reisten. Das war auch der Roman, wo die Freundschaft zwischen dem Drachenkapitän und seinem Freund Tom Riley in die Brüche gegangen ist. Grund waren die unterschiedlichen Auffassungen im Bezug auf das Thema Sklaverei. Will Laurence war für die Abschaffung, Tom Riley dagegen.
Ein Verlust, der einem nahe geht
Seitdem ist die Beziehung zwischen den beiden kühl und distanziert. Was sich jetzt in Drachengold rächt. Denn dieses Mal steht die Seereise unter einem schlechten Stern. Der Großteil der Mannschaft ist gepresst, wurde also zum Dienst gezwungen, und es zieht ein Sturm auf, in dessen Verlauf es zur Meuterei kommt, das Schiff sinkt und Tom Riley ums Leben kommt. Zu sagen, dass dies heftig ist, ist milde ausgedrückt.
Man hat ja schon oft Figuren in der Die Feuerreiter seiner Majestät-Reihe verloren. Doch dieses Mal geht der Verlust einem nahe. Eben weil der Charakter lange Zeit immer mal wieder vorkam und man mit erlebte, wie er sich entwickelte und ausgerechnet mit einer Feuerreiterin einen Sohn zeugte. Der muss jetzt ohne Vater aufwachsen.
Und doch ist dies nicht der Abschluss des Romans. Denn danach ist ja immer noch Brasilien an der Reihe. Wo es ebenfalls Überraschungen gibt.
Wirklich ein Machtverlust?
Man hat in einem der früheren Romane am Rande erfahren, dass das Inkareich in der Reihe noch existiert, es aber angeblich mit Machtverlust zu kämpfen hat. Die Auswirkungen davon liest man dann in Drachengold, wo das Inkareich nämlich damit beschäftigt ist, andere Länder anzugreifen. Von „Machtverlust“ also keine wirkliche Spur.
Und jetzt ohne zu spoilern: Aber es gibt in diesem Teil des Romans einige überraschende Wendungen. Die dann natürlich alles auf den Kopf stellen. Womit man gespannt sein kann, was in den letzten beiden Romanen der Reihe noch geschehen wird.
Info
Autorin: Naomi Novik
Originaltitel: Crucible of Gold
Übersetzerin: Marianne Schmidt
Verlag: Blanvalet
Erschienen: 07/2014
Einband: Taschenbuch
Seiten: 416
ISBN: 978-3-442-26989-1
Sonstige Informationen: Produktseite
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