Mit »Feuertaufe: McCoy – Die Herkunft der Schatten« fängt im Cross Cult-Verlag die »Star Trek – The Original Series«-Ära an.

Star Trek The Original Series 1 Feuertaufe McCoy Die Herkunft der Schatten
Cover © Cross Cult

Ein Dreigestirn kommt zur Geltung

Wer sich das bisherige literarische »Star Trek«-Universum beim Cross Cult-Verlag anguckt, dem fällt eins auf: dass in dessen Programm bis auf »Voyager« und »The Original Series« jede Trek-Fernsehreihe oder jeder Kinofilm in Romanform weiter fortgeführt wurde. Das ändert sich jetzt mit dem Erscheinen von »Feuertaufe: McCoy – Die Herkunft der Schatten«, welches von David R. George III geschrieben wurde. Denn das ist der Auftakt für künftige Geschichten der »TOS«-Crew. Man darf gespannt sein, was für Stories hier veröffentlicht werden, da diese fiktionale Epoche nicht so gut zu fortlaufenden Erzählungen einlädt, wie es bei »Enterprise« oder »The Next Generation« der Fall ist.

»Feuertaufe« ist der Name einer Trilogie, von der sich jeder einzelne Roman auf eines der Dreigestirne der klassischen »TOS«-Ära konzentriert. Den Auftakt macht McCoy, danach folgt Spock und zu guter Letzt darf man Kirk lesen. Jeder Teil wird von David R. George III geschrieben, den man schon von Bänden wie Mission Gamma I – Zwielicht und Lichter im Dunkel her kennt.

Dies ist die Geschichte von Leonard McCoy, einem Arzt, der in der Vergangenheit gestrandet ist. Er lernt Edith Keeler kennen, eine Frau, die sich um all jene kümmert, denen es in der Zeit der Wirtschaftskrise an allem mangelt. Und während er darauf wartet, dass seine Freunde aus der Zukunft ihn eventuell retten werden, lebt er sich in diese Zeitepoche ein. Bis er eine Welt erlebt, dessen Historie sich dramatisch verändert.

Die Geschichte eines Getriebenen

Dies ist die Geschichte von James McCoy, einem Arzt an Bord der U.S.S. Enterprise. Der gemeinsam mit seinen Freunden James T. Kirk und Spock viele faszinierende Abenteuer erlebt. Und der doch im Grunde seines Herzens ein einsamer Mensch ist, getrieben von einer Sache, von der er nicht weiß, was sie genau ist.

Mit 813 Seiten ist »McCoy – Die Herkunft der Schatten« eines der dicksten Bücher, wenn nicht gar der dickste Band aller bisherigen »Star Trek«-Romane. Dieser Umfang hat seinen guten Grund. Denn David R. George III erzählt in diesem Buch eben nicht nur eine Lebensgeschichte, sondern derer gleich zwei. Wobei er jedoch bei der Erzählung von diesen sich nicht auf frühere »Trek«-Romane bezieht, sondern als Grundlage für seine Arbeit ausschließlich auf die TV-Serie und die Kinofilme Bezug nimmt. Was allerdings kein Nachteil ist.

Beiden Lebensgeschichten gemein ist, dass sie einen getriebenen Leonard McCoy zeigen. In der Vergangenheit ist es der Wunsch, dass seine Freunde ihn bald finden mögen, bzw. je länger die Zeit vergeht, das Bedürfnis eine feste Heimat zu finden. In der Zukunft ist es hingegen eine Art innere Unruhe, die unter anderem dazu führt, dass er keine dauerhafte Beziehung eingehen kann.

Ein tragischer Abschluss

Lange Zeit fragt man sich dabei beim Lesen, wo der Zusammenhang zwischen den Handlungsebenen ist. Klar ist nur, dass beide Handlungen ihren Ausgangspunkt bei dem Wächter der Ewigkeit aus der TV-Episode Griff in die Geschichte besitzen. Ab diesem Zeitpunkt beginnen nämlich beide sich voneinander zu entscheiden, sich eigenständig zu entwickeln.

Dabei ist vor allem die Vergangenheitsebene interessant. Langsam aber sicher liest man, wie McCoy seinen Platz in dieser Zeit findet. Wie er verzweifelt versucht, nach einem Hinweis seiner Freunde zu finden, in der Hoffnung, dass sie ihn befreien mögen. Und dann die Erkenntnis einsetzt, dass er in der Vergangenheit gestrandet ist. Die Charakterisierung ist hierbei perfekt! Und sie geht einem auch emotional nahe, als David R. George III beginnt die Konsequenzen aus der veränderten Zeit zu beschreiben, um anschließend am Ende einen Abschluss zu präsentieren, der tragisch ist.

Die Zukunftsebene von »McCoy – Die Herkunft der Schatten« tut sich dagegen zunächst etwas schwer dabei, den Leser abzuholen. Erst nach und nach merkt man, wie man auch hier in den Bann der Geschichte gezogen wird. Wie der Autor aus den Einzelteilen, die man aus Film und Fernsehen her kennt, ein großes Ganzes erschafft. Der Fokus liegt hierbei neben der Persönlichkeit des knorrigen Doktors auch auf der Freundschaft zu Kirk und Spock. Doch die anderen »Star Trek«-Figuren kommen ebenfalls zur Geltung, bzw. werden berücksichtigt.

Das Buch ist ein toller Auftakt sowohl für die »Feuertaufe«-Trilogie, als auch für die »Star Trek – The Original Series«-Reihe.

Bewertung 15/15

Autor: David R. George III
Titel: Star Trek – The Original Series 1: Feuertaufe: McCoy – Die Herkunft der Schatten
Originaltitel: Star Trek – Crucible: McCoy – Provenance of Shadows
Übersetzer: Anika Klüver
Verlag: Cross Cult
Erschienen: 12/2011
Einband: Taschenbuch
Seiten: 813
ISBN: 978-3-942649-51-3
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Götz Piesbergen

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