Mit seinem Buch über Das Romulanische Imperium liegt jetzt der dritte Teil von Julian Wanglers Sachbuchreihe Die Völker von Star Trek vor.

Die Völker von Star Trek: Das Romulanische Imperium
Cover © Julian Wangler

Fokus auf die Völker

Seit nunmehr vielen Jahren schon bereichert Julian Wangler das Star Trek-Fandom mit seinen Sachbüchern. Er hat bereits über nahezu alle Serien des Franchises geschrieben ebenso, wie er sich auch mit einigen der Litverse-Reihen beschäftigte. Wobei es potentiell noch einige Fernsehserien und Romanreihe gäbe, mit denen er sich noch beschäftigen könnte. So wäre es interessant, seine Gedanken zu Lower Decks oder Vanguard zu erfahren. Aber vielleicht wird dies noch geschehen.

Doch stattdessen hat der Autor Ende des letzten Jahres eine neue Reihe aufgemacht. In Die Völker von Star Trek beschäftigt er sich ausführlich mit prominenten Völkern des Franchise. Den Anfang machte Die Cardassianische Union, ehe dann das Dominion in den Mittelpunkt eines eigenen Bandes rückte. Mit Das Romulanische Imperium fokussiert er sich jetzt auf einige der ältesten Feinde der Föderation.

Wobei er dieses Mal nicht alleine unterwegs ist. Er hat Unterstützung durch Stefan Rösner erhalten. Es ist nicht die erste Kooperation der beiden. Zusammen haben sie schon den Band über den Star Trek – Voyager – Relaunch verfasst.

Erneut großartige Analysen

Die Romulaner sind die ältesten, mysteriösesten und irgendwo auch tragischsten Gegenspieler der Föderation. Sie sind eine Rasse, die einst von Vulkan stammten, sich jedoch mit den Lehren Suraks nicht identifizieren konnten. Sie verließen daher ihre Heimat und fanden später eine neue. Von der aus sie ein Imperium aufbauten, das extrem xenophob war und anstatt auf militärische Macht auf Tücke und Hinterlist setzte. Doch ihr Reich ging unter, als die Sonne ihres Heimatsystems sich vorzeitig in eine Supernova verwandelte und die Föderation die anfänglichen Hilfeleistungen irgendwann einstellte.

Das ist eine, zugegeben, stark geraffte Wiedergabe der Historie der Romulaner. Ausführlicher gehen die beiden Autoren in Das Romulanische Imperium auf die Geschichte ein. Eben nicht nur mit einer Zeitleiste, wo sie die Historie dieses Volkes wiedergeben und dabei auch auf Lücken oder Widersprüche hinweisen. Sondern später picken sie dann noch mal gezielt einige besondere Momente hervor und analysieren diese genauer.

Es sind eben erneut diese Analysen, wieso man die Sachbücher von Julian Wangler liest. Es ist immer wieder aufs Neue faszinierend, wie er anhand weniger Brocken oder Folgen, die in der Star Trek-Historie mal hier und mal da stattfanden, einen roten Faden strickt. Und dabei wirklich detailliertes Wissen über das In-Universum-Geschehen erweist und darauf aufbauend seine Analysen schreibt. Dies ist auch der Grund, wieso seine Bücher die perfekte Ergänzung zu den Star Trek-Chroniken bildet.

Erinnerungen eines Soldaten

Und das zeigt sich eben auch wieder in Das Romulanische Imperium. Erneut zeigt sich, wie er, unterstützt Stefan Rösner, das titelgebende Thema aus allen möglichen Perspektiven beleuchtet. Deshalb ist dies ebenfalls ein Band, den man so schnell nicht mehr aus der Hand legen wird.

Wobei die Basis für die Analysen überwiegend die Film- und Fernsehauftritte des Volkes sind. Das Litverse wird nur am Rande gestreift, was irgendwo schade ist. Da es allerdings sein Ende gefunden hat und nicht offizieller Teil des Kanons ist, ist diese Entscheidung nachvollziehbar. Vielleicht gibt es irgendwann ein Buch, wo die Litverse-Entwicklungen der vorgestellten Völker näher beleuchtet werden?

Es gibt außerdem wieder ein Mal fiktionale Elemente. Die erste, Schweres Soldatenherz, sind die Tagebucheinträge jenes legendären romulanischen Commanders, mit dem sich Captain Kirk in Spock unter Verdacht ein Katz und Mausspiel liefert. Es ist die packendste und beste Erzählung des Bandes. Die anderen beiden, Der Raubvogel hebt wieder ab und Kollaps eines Leviathans sind zwar ebenfalls gut geschrieben. Aber sie packen nicht so sehr, wie die allererste Geschichte. Was eigentlich schade ist, da vor allem die letzte durch ihre romulanische Perspektive auf den Untergang des Imperiums interessant ist.

Am Ende ist es wie bei Julian Wangler üblich: Der Kauf lohnt sich vor allem, wenn man seine exzellenten Analysen mag.

Info

Autoren: Julian Wangler, Stefan Rösner
Titel: Die Völker von Star Trek – Das Romulanische Imperium
Verlag: BoD – Books on Demand
Erschienen: 03/2025
Einband: Taschenbuch
Seiten: 445
ISBN: 9-78 3758-351712
Sonstige Informationen:
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