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Der am 1. September 1875 geborene Edgar Rice Burroughs ist einer der Autoren, die mit ihrem Werk das Sci-Fi-Genre maßgeblich beeinflussten.

Edgar Rice Burroughs
Quelle: IMDb

Von Beruf zu Beruf

Der Schriftsteller wurde in Chicago, Illinois, geboren. Sein Vater war ein Geschäftsmann und ein Bürgerkriegsveteran. Sein Mittelname stammt von seiner väterlichen Großmutter Mary Coleman Rice Burroughs. Die Familie konnte ihre Wurzeln bis zu den ersten englischen Siedlern im 18. Jahrhundert zurückverfolgen. Ebenso war er mit vielen bekannten, amerikanischen historischen Figuren über diverse Ecken verwandt, darunter auch dem zweiten Präsidenten der Vereinigten Staaten, John Adams.

Der Autor wurde auf lokalen Schulen unterrichtet, ehe er die Philips Academy in Andover, Massachusetts, und die Michigan Military Academy besuchte. Er scheiterte 1895 an der Eintrittsprüfung von West Point und wurde anschließend Soldat der siebten US Kavallerie-Einheit, ehe er 1897 wegen Herzproblemen aus dem Dienst entlassen wurde.

In den darauffolgenden Jahren wanderte Edgar Rice Burroughs von Beruf zu Beruf, von Arbeit zu Arbeit. Er war Cowboy, arbeitete in einer Batterienfabrik und wurde schließlich 1903 Manager des erfolglosen Snake River Goldbaggers. Danach besorgten seine Brüder ihm eine Stelle bei der Oregon Short Line Railroad in Salt Lake City. Er kündigte allerdings ein Jahr später.

Von Mars und Dschungel

Im Januar 1900 heiratete der Autor seine Kindheitsliebe Emma Hulbert. Das Paar bekam im Laufe ihrer Ehe drei Kinder. Joan, geboren 1908, Hulbert, geboren 1909, und John Coleman, geboren 1913. Jener wurde dadurch bekannt, dass er später die Werke seines Vaters illustrierte.

1911, nachdem der Autor sieben Jahre lang als Vertreter für Bleistiftanspitzer gearbeitet hatte, beschloss er, sein Glück als Schriftsteller zu probieren. Genauer gesagt wollte er Geschichten für Pulpmagazine schreiben. Gleich seine erste Erzählung »Under the Moons of Mars«, der Auftakt zu seiner Barsoom-Saga, war ein Erfolg und erschien von Februar bis Juli 1912 in dem Magazin »The All-Story«. Davon ermutigt begann Edgar Rice Burroughs sich endgültig auf die Schriftstellerei zu konzentrieren. Und so wurde im Oktober 1912 »Tarzan of the Apes« herausgebracht, der Startschuss für seine bekannteste Schöpfung. Im Laufe seines Lebens schrieb er Erzählungen in diversen Genres. Neben dem Mars besuchten seine Figuren auch die Venus oder die hohle Erde. Er verfasste Western und historische Romanzen.

Doch es war Tarzan, der für ihn finanziell am erfolgreichsten war. Der Autor fasste daher den damals wagemutigen Plan, das auszunutzen, und vergab Lizenzen für Comicstrips, Filme und Merchandise. Experten aus jener Zeit rieten ihm von diesem Schritt ab, da sie meinten, dass die verschiedenen Konzessionen sich gegenseitig kannibalisieren würden. Der Erfolg gab Edgar Rice Burroughs allerdings recht und machte ihn im Laufe der Jahre zu einem Multimillionär.

Der Rest des Lebens

Tarzan bestimmte auch das Leben seiner Kinder, da seine Tochter Joan 1932 den Filmschauspieler James Pierce heiratete. Gemeinsam trat das Paar in den Jahren 1932 bis ’34 in der Tarzan Radioshow auf, in der sie die Jane sprach. Die Ehe der beiden hielt bis zum ihrem Tod 1972.

Ihr Vater ließ sich 1934 von Emma scheiden und ehelichte ein Jahr später die ehemalige Stummfilm-Schauspielerin Florence Gilbert Dearholt. Er adoptierte ihre zwei Kinder, die sie mit in die Ehe brachte.

Als der Zweite Weltkrieg ausbrach, war Edgar Rice Burroughs weit über 60 Jahre alt. Das hielt ihn allerdings nicht davon ab, sich als Kriegsreporter zu bewerben. Er erhielt die Stelle und war damit einer der ältesten Vertreter dieser Art im Krieg.

Nach dem Ende von diesem zog Burroughs nach Encino, Florida. Im Laufe der Zeit hatte er diverse gesundheitliche Probleme. Er verstarb am 19. März 1950 an einem Herzinfarkt. Er hinterließ der Nachwelt mehrere unvergessliche Figuren, die noch lange nach seinem Tod viele Wissenschaftler inspirieren sollten.

Edgar Rice Burroughs in der IMDb.

Götz Piesbergen

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