Die Bühne war ihr Zuhause. Ursula Lillig war eine klassische Theaterschauspielerin, welche zuweilen auch für das Fernsehen vor der Kamera stand.

Ursula Lillig wurde am 2. September 1938 in Magdeburg geboren. Über ihr Leben als Kind und Jugendliche ist so gut wie nichts bekannt.

Auf den Brettern, die die Welt bedeuten

Dieses Zitat stammt aus Schillers Gedicht „An die Freude“ und bezieht sich auf die Theaterbühne, welche auch heute noch oft aus Holz besteht.

Lilligs schauspielerische Karriere begann beim klassischen Theater. Ihre Ausbildung als Theaterschaupielerin absolvierte sie in Berlin und Hamburg. Einer ihrer Lehrer war Gustaf Gündgens, ein deutscher Schauspieler, Regisseur und Intendant, der vielen bekannt war für seine Rolle als Mephistopheles in der Aufführung von Goethes „Faust“.

Lilligs Vielseitigkeit verhalf ihr bereits früh zur Mitwirkung in vielen Klassikern. Sie war sowohl in Hamburg als auch in Berlin auf der Bühne zu sehen. In Berlin spielte sie unter anderem unter der Regie von Beloslaw Barlog, dem Generalintendanten der Staatlichen Schauspielbühne Berlins, wo er bis 1972 mehr als 100 Inszenierungen verwirklichte.

Ursula LilligEin Leben lang auf der Bühne

Lillig war vor allem Theaterschauspielerin, obwohl sie auch im TV zu sehen war. Vor allem die Rolle der Helga Legrelle in „Raumpatrouille Orion“ machte sie im Fernsehen bekannt. Obwohl sie in diversen Filmen und Serien mitspielte, war sie bis zuletzt dem Theater verbunden. Ihren ersten Auftritt im Fernsehen hatte sie als Viola in „Was ihr wollt“. Die Komödie von Shakespeare wurde 1958 unter der Regie von Ludwig Berger als Fernsehspiel produziert. Viele Stars der damaligen Zeit waren dort zu sehen.

In den 1970er-Jahren war Lillig Mitglied des Theaters am Turm (TAT), welches 2004 aus finanziellen Gründen endgültig schließen musste. Das Frankfurter Theater wurde damals unter anderem von Rainer Fassbinder geleitet, welcher jedoch nach wenigen Monaten aufgrund einer umstrittenen Aufführung das Theater verließ. Ihm verdankte Lillig später eine kleine Rolle in seinem Film „In einem Jahr mit 13 Monden“ (1978).

Ende der 1970er-Jahre gründete sie gemeinsam mit Angelika Siegburg und Paul Binnert sowie Cornelia Niemann und Rolf W. Johannsmeier das freie Ensemble „Schlicksupp Theatertrupp“. Dabei handelte es sich um eines der ersten freien Theater in Frankfurt. Lillig war dort bis 1986 Mitglied. In der freien Theaterszene Frankfurts genoss sie ein hohes Ansehen.

Film und Serie

Ursula Lillig trat weniger im TV auf als sie auf der Theaterbühne zu sehen war. Trotzdem hat sie sich auch einen Namen in Film und Fernsehen gemacht. Nicht nur ihre Rolle in „Raumpatrouille Orion“ (1966) blieb im Gedächtnis. Sie wirkte auch in mehreren Serien mit. So war sie 1968 in „Das Kriminalmuseum“ zu sehen. In „Drüben bei Lehmanns“ spielte sie von 1971 bis 1973 in insgesamt sechs Folgen mit. 1993 war sie in „Der große Bellheim“ neben Mario Adorf, Heinz Schubert, Ingrid Steeger und weiteren bekannten Schauspieler/Innen zu sehen.

Neben ihrer Tätigkeit als Schauspielerin war sie auch als Hörspiel- und Synchronsprecherin aktiv. In der Synchronisation hatte sie insgesamt fünf Sprechrollen. Sie lieh ihre Stimme unter anderem Dodo Denney (Frau Glotze) in „Willy Wonka und die Schokoladenfabrik“ (1970).

Von 1959 bis 1995 war ihre Stimme in mehreren Hörspielen präsent. Darunter waren „Faust 2“ (1959), „Abgrund“ (1965), „Für eine Mark und acht“ (1978) und „Geschichte eines Flusses“ (1992).

Ursula Lillig starb am 16. Juni 2004 an einer Krebserkrankung.

Ursula Lillig in der IMDb.

 

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Kirsten P.

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