Mit dieser Episode startet ein kurzlebiger Ausflug in eine weitere Ecke des MCUs.
Eine faszinierende Ecke des MCUs wird weiter ausgebaut
Das Marvel Cinematic Universe hat im Laufe seiner Existenz viele faszinierende Ecken hervorgebracht. Sei es der Kosmos, durch die Guardians of the Galaxy-Filme, die Magie durch die Doctor Strange-Streifen oder die Wakanda-Nation durch Black Panther und Wakanda Forever. Vor allem Letztere hatte durch ihren afrofuturistischen Stil enormen Einfluss auch außerhalb der Kinosäle.
Mit Eyes of Wakanda ist jetzt auf Disney+ ein Spin-Off zu den Black Panther-Filmen herausgekommen. Erzählt wird die Geschichte der Wardogs, einer Spezialeinheit des afrikanischen Landes, dass im Laufe der Historie sich immer wieder in die Welt aufmachte, um Vibranium-Artefakte zurückzuholen. Erdacht wurde diese Animationsserie von Todd Harris, der auch Showrunner und Regisseur wurde. Ryan Coogler, der bereits zuvor die Black Panther-Filme gedreht hatte, war bei der Entwicklung des Materials verantwortlich.
Im Jahr 1260 vor Christi Geburt wird die Insel Kreta von dem Löwen und seinen Leuten überfallen. Diese plündern das Eiland und kidnappen einen Teil der Bevölkerung. Diese wird vor die Wahl gestellt, entweder dem Löwen zu dienen oder zu sterben. Doch niemand weiß, dass der neue Herrscher einst ein Wakandianischer Agent war, der abtrünnig geworden ist.
Ein eigener Stil
Um ihn zur Strecke und die von ihm gestohlenen Artefakte zurückzubringen, schicken die Wakandaianer ihre Agentin Noni (Winnie Harlow) aus. Sie ist eine frühere Dora Milaje, die jedoch wegen ihres zu großen eigenen willens die Gruppe verließ, ehe Nkati, der Löwe, dieser beitrat und schon bald zu einem ihrer besten Ausbilder wurde. Noni schleicht sich an Bord des Flotte ihres Ziels und muss sehr bald ihr ganzes Geschick aufweisen, um ihrem Ziel näher zu kommen.
Eyes of Wakanda ist die nunmehr dritte Animationsserie, die Teil des MCU ist. Und genauso wie die anderen Serien What If…? und Der freundliche Spider-Man aus der Nachbarschaft besitzt sie einen eigenen Animationsstil. Der nicht so realistisch ist, wie bei What If…? und wo nicht so ein krasser Kontrast zwischen 2 und 3D-Objekten herrscht, wie bei Spider-Man. Stattdessen wirken die Charaktere etwas übertrieben, in die Länge gezogen. Das mag unter anderem daran liegen, dass sich beim Stil an Künstlern wie Ernie Barnes, dessen Figuren genauso aussahen, und Illustratoren wie Dean Cornwell orientieren.
Zunächst mag die Optik gewöhnungsbedürftig wirken. Doch nach einer Weile findet man ihn gelungen, vor allem, da er die Action der Episode gut rüberbringt und die Figuren deutlich unterscheidbar macht. Nicht, das Letzteres unbedingt notwendig wäre.

Ein erstaunlich guter Antagonist
Denn es wird in In die Höhle des Löwen viel Zeit darauf verbracht, die Handlungsträger zu charakterisieren. Vor allem Noni erhält einiges an Handlungszeit, wo man sie und ihre Arbeitsweise kennenlernt. So lernt man eine Frau kennen, die ihr Ziel mit aller Entschlossenheit verfolgt und gleichzeitig auch einen gewissen moralischen Kompass besitzt. Sie ist in der Lage auf den Füßen zu denken und bis zum Äußeren zu gehen. Es ist diese Zielstrebigkeit, diese Sturrköpfigkeit und die Tatsache, mit welcher Eleganz und Leistungsfähigkeit sie sich durch das Reich des Löwen kämpft, der den Zuschauer für sie gewinnt.
Gleichzeitig erfährt man am Rande auch immer wieder einiges über die Arbeitsweise des Löwen. Seine verbalen Versprechen stehen im Widerspruch zu seinen Taten. Er verspricht Freiheit und doch sieht man wiederholt, dass seine Leute dafür sorgen, dass die Entführten eher unfrei sind. So wird im ersten Akt ein Mann verprügelt, weil dieser sich weigert, sich dem Löwen anzuschließen. Und später sieht man dann auch noch, wie Sklavenringe erschaffen werden, was den eingangs erwähnten Eindruck verstärkt.
Der Löwe selbst taucht über weite Teile nur am Rande auf. Man sieht ihn nur selten, hört aber immer wieder einiges über ihn. So merkt man, dass seine Offiziere ihn wirklich wie einen Gott verehren. Und als er dann später sich Noni stellt, merkt man deutlich, dass er eine äußerst charismatische Figur ist, nicht unähnlich Killmonger aus dem ersten „Black Panther“-Film. Es ist erstaunlich, dass die Folge es schafft, den Antagonisten, trotz der wenigen Szenen, in denen er auftritt, so gut auszubauen.
Am Ende bleibt das Fazit, dass die Reihe viel Potenzial hat. Der Animationsstil und die Liebe zum Detail ist großartig, ebenso wie die Prämisse der Serie. Mal schauen, was als Nächstes geschehen wird, aber ggf. könnte dies Spitzenunterhaltung werden. Wenn auch nur kurz, da die Reihe nur vier Episoden umfasst.
Info
Regie: Todd Harris
Drehbuch: Geoffrey Thorne
Showrunner: Todd Harris
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