Galgo wird von einem Predator zur Jagd auf einen Konstrukteur genötigt.
Handlungen
Nachdem Galgo Helder dem Massaker auf der Geryon entkommen ist, weckt er seine Kumpane Higgins und Piper an Bord der Perses aus dem Kryoschlaf. Ihr Plan, sich mit dem Verkauf einer Alienwaffe ein schönes Leben zu machen, scheitert jedoch an einem Eindringling. Ein Predator hat sich an Bord geschlichen und tötet zunächst Piper. Galgo benutzt daraufhin Higgins als Köder, um den Yautia in den Frachtraum zu locken, wo er die Luftschleuse öffnet. Während Higgins sich ins All verabschiedet, gelingt es dem Predator jedoch, sich festzuhalten.
Als Galgo nachsehen will, gerät er in die Fänge des außerirdischen Jägers. Der verlangt von ihm, ihn nach LV-223 zu bringen, wo er einen Konstrukteur jagen will. Auf dem Mond angekommen, bindet der Yautia seine Geisel mit einer Art Energiehandschelle an sich und nimmt ihn mit auf die Jagd. Unterwegs müssen sie sich mit der einheimischen Fauna auseinandersetzen und treffen auf Jill, Chris und Angela – die letzten Überlebenden der Geryon, die Galgo zurückgelassen hatte. Angela ist wenig begeistert, den Verräter wiederzusehen, bringt ihn aber erst einmal aus der Gefahrenzone.
Am nächsten Tag nimmt ihn der Predator, der auf den Namen Ahab getauft wird, Galgo erneut mit auf die Jagd. Da sich die beiden inzwischen angefreundet haben und der Predator jedes Wort des Menschen versteht, begeht er den Fehler, Galgo seine Alienwaffen zurückzugeben und ihn obendrein auch noch frei zu lassen. Der lässt Ahab daraufhin mit dem Konstrukteur allein und flüchtet zur Perses. Schnell verlagert sich der Kampf der beiden Außerirdischen jedoch genau dort hin und Galgo muss sich für die Seite des Predators entscheiden.
Ahab gewinnt den Kampf schwer verwundet und sprengt das Raumschiff in die Luft. Damit sind die beiden sowie die drei Frauen von der Geryon erneut auf dem Planeten gestrandet. Das ist äußerst unerfreulich, da Jill sich eine unbekannte Krankheit zugezogen hat. In der anschließenden Geschichte Omega will Angela einem Signal im Inneren des Berges nachgehen, auf dem sich die Überlebenden eingerichtet haben. Es könnte sich um das Wrack der Prometheus handeln, mit dem sie zumindest Hilfe anfunken könnten.
Um an das Wrack zu gelangen, brauchen sie zunächst den Bergbautransporter Onager, mit dem einst Kolonisten von LV-426 auf LV-223 geflüchtet sind. Das Problem ist nur, dass dieser von einer Horde Xenomorphe belagert wird. In der Nacht stürzt vor der Höhle die Helios ab, aus der der mutierte Androide Elden klettert. Überraschend schlägt er sich auf die Seite der Menschen und hilft ihnen bei der Übernahme der Onager. Ahab leistet ebenfalls seinen Beitrag, indem er die mutierte Alienkönigin tötet.
Während Jill und Chris in der sicheren Höhle warten, bohren sich die anderen in den Berg. Dabei müssen sie allerdings feststellen, dass der Berg lebendig ist und sie nicht zur Prometheus lassen will, um deren Wrack herum der Berg gewachsen ist. Elden verschmilzt mit dem lebenden Fels und hält seinen drei Begleitern einen Fluchtweg offen. In letzter Sekunde können Angela, Galgo und Ahab dem Wahnsinn entkommen. Mit den anderen beiden Frauen müssen sie weiter auf dem Mond ausharren.
Rezension von Feuer und Stein – Predator
Nach dem bescheidenen dritten Band der Reihe, in dem alle Aliens nur als Monster dargestellt worden sind, wartet Band 4 wieder mit einer deutlich tiefgründigeren Geschichte auf. Der Predator, der sich an Bord der Perses geschlichen hat, ist nämlich alles andere als ein hirnloser Killer. Tatsächlich ist Ahab der faszinierendste Yautia seit Broken Tusk aus der AvP-Comicreihe. Er tötet nicht wahllos, hat ein klares Ziel und eine interessante Vorgeschichte, die in Rückblenden erzählt wird. So hat er auf mehreren Welten Höhlenzeichnungen von Konstrukteuren gefunden, die in ihm den Wunsch nach einer solchen Trophäe geweckt haben.
Die Höhlenmalereien, die auf das Zeta 2 Reticuli-System verweisen, spielen selbstverständlich auf jene aus dem Film Prometheus (2012) an. Warum Ahab die Bildnisse zerstört, wird leider nicht erklärt. Wahrscheinlich will er das Wissen für sich behalten, damit ihm kein Artgenosse zuvor kommt. Von daher ergibt sein Verhalten durchaus Sinn. Um an seine begehrte Trophäe zu gelangen, tut er sich sogar mit einem Menschen wie Galgo zusammen. Anfangs hat diese Beziehung nur etwas Zweckmäßiges, doch teilt Ahab schließlich sogar sein Wissen mit ihm. Galgo tischt ihm im Gegenzug nur völlig überzogene Märchen seiner angeblichen Heldentaten auf und verschweigt natürlich seinen Verrat an der Crew der Geryon.
Angela sowie Jill und Chris haben allen Grund, ihm zu misstrauen. Ahab muss dieses Misstrauen erst noch lernen, wozu er Gelegenheit hat, als er Galgo freilässt und dieser sofort das Weite sucht, statt ihm im Kampf gegen den Konstrukteur beizustehen. Dabei hätte es ihn wirklich nichts gekostet, seine Waffe auf den Alien zu richten. Erst, als ihn dieser und Ahab einholen, ergreift er notgedrungen doch Partei für den Yautia. Was für eine miese Charakterattrappe!
Der Name des hinterhältigen Menschen wird übrigens im Bonusmaterial erklärt. Da er von Ahab als eine Art Jagdhund eingesetzt wird, hat man sich für „Galgo“ entschieden, eine spanische Windhund-Rasse. Das bedeutet, dass seine Rolle bereits im ersten Band feststand. Die Comicreihe ist also sehr genau geplant worden, wobei der dritte Teil dennoch ein Tiefpunkt bleibt, der lediglich erklärt, warum sich Galgo nicht mehr an Bord der Geryon befindet und wie ein Yautia an Bord der Perses gelangt ist. Alles andere spielt für den finalen Band zum Glück keine Rolle, sodass man diesen auch ohne Vorwissen halbwegs verstehen kann. Nur die ersten zwei Bände braucht es wirklich für das Verständnis. Vom Erzählstil her ist der Abschlussband auf jeden Fall der Beste!
Rauer Zeichenstil
So herausragend die Story ist, so blass ist leider die grafische Umsetzung. Der Zeichenstil ist extrem unsauber, geradezu skizzenhaft mit jeder Menge überstehender Linien. Die Umgebungen sind überwiegend arm an Details und die menschlichen Charaktere sind nicht wirklich gut getroffen. Am besten sieht noch der Ahab-Predator aus, der es sogar als Actionfigur ins Sortiment von Neca geschafft hat. Unter dem Zubehör findet sich auch die von Galgo erbeutete Waffe der Konstrukteure. Der Totenschädel, den Ahab um den Hals trägt, gehört übrigens einem Schnabeltier, wie im Bonusmaterial aufgeklärt wird.
Farblich ist der Comic derweil ebenfalls nicht auf der Höhe der Zeit. Die Farben sind überwiegend entsättigt und die meisten Hell-Dunkel-Kontraste scharf abgegrenzt. Leuchteffekte sind bestenfalls angedeutet, Glanz gibt es keinen. Der dafür verantwortliche Dan Brown ist übrigens nicht mit dem Bestsellerautor identisch. Die Covergestaltungen stammen unterdessen von Lucas Graciano und sind um einiges ausgereifter. Als Vorlage für die Actionfigur hat sich Neca mit Sicherheit des Titelcovers bedient, auf dem auch Galgo viel mehr Profil hat.
Rezension von Feuer und Stein – Omega
Den eigentlichen Abschluss der Reihe bildet Omega. Da diese Story im Original nur ein Heft umfasst und direkt an die Predator-Kapitel anschließt, ist sie bei der deutschen Ausgabe in den vierten Band aufgenommen worden, der dadurch etwas dicker ausfällt. Inhaltlich gibt es einen leichten Rückfall ins Erzählmuster von Band 3, denn zum einen kehrt Elden zurück und zum anderen gibt es wieder einen Monster-Fightclub.
Immerhin scheint Elden aber wieder bei klarem Verstand zu sein und verteidigt die überlebenden Menschen plötzlich wieder. Jill und Chris vertrauen ihm natürlich nicht, nachdem er die Xenomorphe an Bord der Helios gelassen hat, was eine der beiden fast das Leben gekostet hätte. Aber welche Wahl haben sie schon, als Elden helfen zu lassen? Allein mit nur einer Alien-Waffe und ein paar primitiven Speeren sowie Pfeil und Bogen zur Onager zu gehen, um das Xenomorphen-Nest auszuheben, wäre schließlich Selbstmord.
Dort angekommen erhalten sie außerdem Hilfe von Ahab, der die Alienkönigin tötet. Die scheint mit dem schwarzen Schleim in Berührung gekommen zu sein, denn sie ist auf eine Größe mutiert, aufgrund der sie die Frachtkapsel nicht mehr verlassen kann. Wo ihre ganzen Eier geblieben sind, wird nicht gezeigt. Nachdem sie tot ist, können die Überlebenden die Onager gefahrlos betreten, ohne von Facehuggern belästigt zu werden.
Ein weiterer Logikfehler ist das Clanzeichen, welches Elden an Bord der Geryon von einem Predator erhalten hat. Dort sind all seine Verletzungen sofort geheilt, nur diese Säurenarbe nicht. Welch ein Glück für ihn, denn so begrüßt Ahab ihn als Bruder, statt ihn als außergewöhnliche Trophäe zu betrachten. Den Yautia macht das einmal mehr sympathisch und auch Elden geht auf das Freundschaftsangebot ein. Einzig die Widersprüche zu Band 3 wirken sich hier störend aus, was einmal mehr zeigt, welch ein Fehlgriff selbiger war.
Der Rest der Geschichte stellt sogar H. P. Lovecrafts Berge des Wahnsinns in den Schatten. Der Berg ruft hier nicht nur sprichwörtlich, denn er lebt! Kaum hat sich die Onager in sein Inneres gebohrt, wächst er wieder zu und absorbiert dabei Elden. Nach wissenschaftlicher Korrektheit fragt man hier besser nicht. Wenigstens überleben diesmal aber alle und nicht mal Elden ist wirklich tot, sondern eher Teil von etwas Neuem. Nur die Aktion mit der Onager war am Ende sinnlos und die fünf Überlebenden bleiben auf LV-223 gestrandet.
Es endet wie es begonnen hat
Was den Zeichenstil betrifft, kehrt die Abschlussgeschichte zum hohen Niveau des ersten Bandes zurück. Der Detailgrad ist enorm und im Gegensatz zu den ersten vier Kapiteln des Bandes haben alle Charaktere einen hohen Wiederkennungswert. Angela wirkt hier richtig hübsch und sogar Galgo sieht nicht mehr ganz so rau und fies aus. Der Ahab-Predator kann sich ebenfalls sehen lassen und die Xenomorphe, die aus der einheimischen Fauna geschlüpft sind, weisen endlich auch deren Merkmale auf. Das zeigt sich vor allem an ihrer außergewöhnlichen Kopfform und außerdem sind sie deutlich kleiner als die aus Menschen geschlüpften Drohnen.
Elden sieht mit seinen vier Armen wieder etwas skurril aus, aber das haben andere Zeichner festgelegt. Als er mit dem Berg des Wahnsinns verschmilzt, erinnert dies an das Bildnis des Deacons an Bord des Konstrukteur-Raumschiffs, welches in Prometheus zu sehen war. Dieses ist wiederum an den gekreuzigten Jesus angelehnt und beides scheint hier Absicht zu sein.
An der Kolorierung gibt es ebenfalls nichts auszusetzen, die ist fast schon fotorealistisch. Die naturalistischen Farben passen sich den Oberflächen an, wodurch insbesondere die Haut der Protagonisten einen natürlichen Glanz erhält. Hier wurde wirklich alles richtig gemacht. Nur das Cover von David Palumbo passt nicht so recht zum Inhalt. Die Cover der vorhergehenden Kapitel von Lucas Graciano entsprechen da schon eher dem Stil des finalen Kapitels.
Fazit: Der mit Abstand beste Band der Reihe
Erzählerisch läuft der Predator-Part zur Höchstform auf, wohingegen die Omega-Story ein grafisches Highlight darstellt. Schade, dass Augustin Alessio nicht mit allen Zeichnungen betraut wurde, denn diese sind das größte Manko bei den ersten vier Kapiteln. Der Kauf lohnt sich dennoch, allein schon für den gelungenen Charakter des Ahab-Predators. Leider ist der hochwertige Softcoverband von Cross Cult schon seit Jahren verlagsvergriffen.
Info
Autoren: Joshua Williamson / Kelly Sue DeConnick
Zeichner: Christopher Mooneyham / Augustin Alessio
Farben: Dan Brown
Verlag: Cross Cult
Sonstiges: Produktseite
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Warpskala
Warpskala-
Story 19/10
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Zeichenstil 14/10
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Kolorierung 16/10
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Story 26/10
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Zeichenstil 210/10
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Kolorierung 210/10
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