Zum Abschluss der Staffel kehrt die Comicreihe zum Zweiten Weltkrieg zurück.

Ein (vorläufiges) Ende
San Francisco im Jahr 1941. Eigentlich will der Farbige William nicht als Soldat kämpfen. Er will sich um seine Tochter kümmern, nachdem ihre Mutter vor einiger Zeit verstorben ist. Doch dann wird er von Rassisten überfallen und kann sich mit Mühe und Not wehren. Das Gericht sieht allerdings in ihm den Schuldigen.
Die einzige Möglichkeit, mit der nicht im Gefängnis landet, bietet ihm ausgerechnet Admiral Nimitz. William soll der Armee beitreten. Denn er hat eine Fähigkeit, die außer ihm nur wenige andere haben: Er hat eine Verbindung zu einem Drachen. Und das ist insofern wichtig, als dass die Japaner ebenfalls so jemanden haben.
Mit Pearl Harbor endet laut der Splitter-Homepage die Kriege und Drache-Staffel. Ob und wann es weitergehen wird, ist noch offen. Wobei es hoffentlich weitergeht. Denn auch wenn die bisherigen Teile überwiegend nicht super waren, waren sie dennoch allesamt unterhaltsam.
Wenn man sich Zeit lässt
Für den Staffelabschluss kehrt dasselbe Kreativteam zurück, dass bereits den vorherigen Band, Der Kongamato erschaffen hat. Also Nicolas Jarry und David Courtis für die Story und Francesca Follini und Paolo Antiga für die Illustrationen. Im Prinzip gute Voraussetzungen für dieses Album.
Das auch durchaus interessant anfängt. Es wird sich Zeit gelassen, um die Story entsprechend vorzubereiten und die wichtigsten Figuren einzuführen. Wobei das Hauptaugenmerk natürlich auf William liegt.
Man lernt ihn als einen ersten Mann kennen, der eigentlich keinen Ärger haben möchte. Um anschließend doch gegen seinen Willen in Schwierigkeiten gerät. Seine Hauptmotivation ist vor allem seine junge Tochter, die er gemeinsam mit seiner Mutter großzieht. Also eine normale Person, die einem grundsympathisch ist und die dann gegen seinen Willen in den Krieg hineingezogen wird.
Es geht brutal zu
Interessant ist der Ansatz, den sich das Kreativteam dieses Mal für die Drachen hat einfallen lassen. Es gibt nämlich viele verschiedene von denen, die auf eine nicht näher bekannte Art und Weise, eine Art mentale Verbindung mit bestimmten Menschen eingehen. Und die außerdem unterschiedliche Fähigkeiten haben. Was vom Lesen her sehr an ein Konzept für eine Trickserie der 80er oder 90er-Jahre erinnert.
Doch wie diese Idee umgesetzt wird, macht natürlich den eigentlichen Charme dieses Albums aus. Denn es wirkt deutlich ernster und gefährlicher, als man es ursprünglich vermeinen möchte. Das ist schließlich immer noch Kriege und Drachen, dementsprechend brutal geht es hier zu.
Es wird auch ein interessanter Cast aufgebaut. So lernt man einen weiblichen Offizier, einen Captain, der durch ihren Drachen ein besseres Leben ermöglicht worden ist. Ebenso ist ein Rassist Teil der Einheit, in der William dient.
Es wird nichts draus gemacht
Doch aus diesem Cast wird am Ende nicht wirklich was gemacht. Der Fokus liegt eindeutig auf William, die restlichen Charaktere werden, trotz vielversprechender Ansätze, irgendwann zu so etwas wie Pappaufstellern, deren Schicksal einem egal ist. Was schade ist, da, wie gesagt, einige der Figuren durchaus interessant und abwechslungsreich erscheinen.
Auch aus dem Rassismus-Aspekt wird nichts gemacht. Es ist ein Plot-Device, um die Handlung voranzubringen und einige Figuren zu definieren. Was insofern schade ist, als das dies in Kombination mit den Drachen durchaus Potenzial für mehr hätte.
Immerhin sind die Illustrationen wieder grandios. Vor allem das vielfältige Design der Drachen gefällt. Hier haben sich Francesca Follini und Paolo Antiga förmlich ausgetobt, mit sehr positivem Ergebnis.
Am Ende ist dies kein ganz so runder Abschluss, wie man es sich sonst gewünscht hätte.
Info
Autor: Nicolas Jarry
Script Doctor: David Courtois
Zeichnungen: Francesca Follini, Paolo Antiga
Farbe: Arif Prianto
Verlag: Splitter
Sonstige Informationen: Produktseite
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