Eine Handvoll Marines und zwei Zivilisten werden an Bord eines antiken Alien-Schiffs von einem Ingenieur nach LV-223 verschleppt.
Handlung
Eigentlich sollte der Trupp von Sergeant Roth das auf Tartarus erbeutete Alien-Raumschiff zur Ganymede-Station bringen, wo der Weyland-Yutani-Konzern es ausschlachten wollte. Doch dann ist ein Ingenieur durch eine Fehlfunktion seines Sarkophags erwacht. Dieser entsteigt nun seiner Schlafkapsel und bringt erst mal einen der Soldaten um. Danach übernimmt er die Kontrolle über sein Raumschiff und fliegt es nach LV-223. Die restlichen Marines sowie die beiden Zivilisten Melville und Humble müssen sich sechs Tage lang an Bord verstecken und flüchten nach der Ankunft in den Dschungel des Mondes.
Dort werden sie sofort von Xenomorphen angegriffen, die Rucker entführen und Jhalil verätzen. In letzter Sekunde werden sie von Angela Foster, Galgo Helder und einem Predator, den die beiden Ahab getauft haben, gerettet. Da sie selbst erst auf LV-797 Yautia dezimiert worden sind, erschreckt sie der Anblick des Jägers zunächst, doch die Überlebenden von LV-223 machen ihnen klar, dass sie ohne Ahab nicht überlebt hätten. Sie haben eine Zweckgemeinschaft gebildet, der auch die beiden Frauen Jill und Chris angehören. Die haben sich in einem von Fallen gesäumten Baumhaus verbarrikadiert und warten seit rund einem Jahr auf Rettung.
Diese scheint nun in Form des irdischen Raumkreuzers Hasdrubal unterwegs zu sein, die ihnen gefolgt ist. Doch es dauert noch bis zu ihrer Ankunft und der erwachte Ingenieur hat sich inzwischen einen Helfer hinzugeholt und was die beiden Aliens planen, kann nichts Gutes bedeuten. Roth kann Foster, die als Captain im Rang über ihm steht, überreden, das Alien-Raumschiff erneut zu erbeuten, um damit zu flüchten. Die Überlebenden bilden drei Teams. Dem ersten gehören Angela, Roth, Humble und der Androide Singer an. Da Letzterer das Schiff steuern kann, bilden sie das Vorausteam, welches das Schiff sichern soll. Galgo und Ahab bilden die Nachhut und der Rest soll sich mit dem verletzten Jhalil langsam in der Mitte vorwärts kämpfen.
Der Plan geht jedoch an allen Fronten gründlich schief. Roth kann zwar einen Ingenieur ablenken, damit seine drei Begleiter sich an Bord des Schiffes schleichen können, doch der Titan ist den Eindringlingen auf den Fersen und startet das Raumschiff. Galgo und Ahab kämpfen derweil mit dem zweiten Ingenieur, während die anderen von Xenomorphen überrannt werden. Als sie das Schiff abheben sehen, glauben sie, das Vorausteam würde sie im Stich lassen, nur Roth weiß es besser.
Rezension von Leben und Tod – Prometheus
Captain Paget und die Crew der Hasdrubal kommen diesmal nur kurz zu Beginn des Comics vor, als sie den Kontakt zum Team auf dem Artefakt-Schiff verlieren und kurz darauf sehen, wie es in die falsche Richtung beschleunigt. Danach rückt Sergeant Roths Trupp in den Mittelpunkt der Handlung. Auf LV-223 treffen sie auf die fünf Überlebenden aus dem letzten Vierteiler Feuer und Stein, womit der Comic zum Megacrossover wird. Der Yautia weckt in den Neuankömmlingen natürlich sofort negative Erinnerungen an das Gemetzel auf Tartarus, doch Ahab bleibt cool und macht keine Jagd auf die Soldaten. Immerhin gibt es ausreichend Xenomorphe und gleich zwei neue Ingenieure zu erlegen.
Wo die ganzen Xenomorphe herkommen, erscheint zunächst schleierhaft, da deren Königin im letzten Band von Feuer und Stein getötet wurde. Wie es scheint, konnte sie aber noch rechtzeitig ein königliches Ei ausbrüten, denn es gibt eine neue Königin, die ihrem Aussehen nach aus einem einheimischen Tier geschlüpft sein muss. Somit gibt es eine wahre Flut an Nachwuchs, dem als erstes Rucker zum Opfer fällt. Nun muss er sich keinen Kopf mehr über sein Vergehen auf Tartarus machen, dennoch ist es schon sehr abrupt, wie er hier abserviert wird.
Verwunderlich ist unterdessen, wie die fünf Gestrandeten trotz der zahllosen Aliens so lange in einem Baumhaus überleben konnten. Warum sind sie eigentlich nicht auf dem Berg geblieben, den die Xenomorphe meiden? Und wo hat die Gruppe ihre Nahrung herbekommen, zumal die gesamte Flora und Fauna des Mondes inzwischen giftig geworden ist? Ihr kleiner Garten scheint dafür nicht ausreichend und den Fisch werden sie dort nicht gezüchtet haben.
Hier werden einige Fragen aufgeworfen, auf die es keine Antworten gibt. Immerhin ist es aber schön, dass bisher alle fünf Gestrandeten überlebt haben. Das könnte sich allerdings schon bald ändern, da die Flucht misslingt und neben den Aliens nun auch noch zwei Ingenieure Jagd auf die Menschen machen. Die scheinen eine Art Schutzschild zu haben, denn Gewehrkugeln können ihnen nichts anhaben. Warum hat Ahab die restlichen Titanen eigentlich nicht in den letzten Monaten im Schlaf gemeuchelt? Das wären doch ein paar leicht verdiente Trophäen gewesen. Außerdem wäre ihm und seinen Freunden jede Menge Ärger erspart geblieben.
Das Verhalten der Ingenieure stellt allerdings den größten Logikfehler dar. Obwohl Singer Roth beim Erstkontakt überzeugt, die Waffen senken zu lassen, tötet der Titan erst einmal einen der Marines. Warum? Steht bei seinem Volk auf Hausfriedensbruch die Todesstrafe? Oder hat er einfach nur schlecht geschlafen? Später spekulieren die anderen darüber, ob die Ingenieure die Schöpfer der Menschheit sind, was ja dem Kanon entspricht, und ob sie vielleicht sogar Götter sind. Melville, der einst ebenfalls ein Marine war und inzwischen zu Gott gefunden hat, empfindet diese Theorie als Blasphemie. Götter sind die Ingenieure aber ohnehin nur in prä-astronautischer Hinsicht.
Die Menschheit betrachten sie offenkundig als missraten, doch ihre einstigen Pläne, die Erde zu reseten, wurden von einer selbst verursachten Katastrophe unterbrochen, die scheinbar einen Großteil ihrer Spezies ausgelöscht hat. Schon das widerspricht ihrer vermeintlich höheren Intelligenz. Und als überlegene Spezies sollten sie eigentlich erst mal überprüfen, wie sich die Menschen inzwischen entwickelt haben. Der Angriff auf Peter Weyland in Prometheus (2012) erfolgte erst, nachdem der Androide David dem Ingenieur dessen egoistische Forderung übersetzt hat und Weyland obendrein Shaw vor den Augen des Titanen zusammenschlagen lassen hat. Das muss wohl das Missfallen des Außerirdischen erregt haben. Doch im Comic gibt es keinen Anlass für die eskalierende Gewalt. Die Ingenieure scheinen einfach nur bösartig zu sein.
Das ist alles etwas sehr düster und eindimensional, zumal es sogar unter den Yautia Menschenfreunde wie Ahab gibt. Dessen Motivation sowie jene der menschlichen Charaktere sind klar, die Ingenieure haben dagegen keine erkennbaren Motive für ihr Handeln. Sie scheinen ähnlich instinktgesteuert zu sein wie die Xenomorphe, was angesichts ihres hohen technologischen Zivilisationsgrades nicht überzeugen kann. Man will einfach wissen, warum sie tun, was sie tun. Ein paar Spekulationen der Gejagten reichen da nicht!
Grafisch weiterhin unvollkommen
Der Zeichenstil ist zwar etwas filigraner als im ersten Band und hat einen minimal höheren Detailgrad, wirkt aber dennoch unfertig. Manche Linien sind nicht zu Ende ausgeführt. Die Charaktere haben keinen allzu großen Wiedererkennungswert, was nicht nur an den Bärten liegt, die allen Männern zwischenzeitlich gewachsen sind. Natürlich mit Ausnahme von Singer, der ein Android ist.
Die Flora von LV-223 ist nur sehr grob umrissen und hat nichts vom organischen Giger-Stil, der noch bei der Ankunft von Angela Fosters Mannschaft vorherrschte. Der Kuppelbau der Ingenieure sieht zudem deutlich mehr nach einer weiblichen Brust aus als im Prometheus-Film. Kein Vergleich zum genialen Stil des ersten Feuer und Stein-Bandes oder dem letzten Kapitel des Abschlussbandes.
Die Kolorierung ist derweil okay. So ganz naturalistisch ist sie zwar nicht, aber zumindest gibt es diesmal keine knallbunten Predators. Leuchteffekte sind vorhanden und sogar Glanz ist zuweilen angedeutet. Die Covergestaltungen von David Palumbo versprechen wieder einmal nicht zu viel.
Fazit: Ein Crossover mit dem Crossover
Wenn man über ein paar Logikfehler hinwegsieht, setzt der zweite Band den Vorgänger auf etwa demselben Niveau fort. Das ist so weit okay, wenn auch kein herausragendes Highlight. Am meisten freut man sich über das Wiedersehen mit Ahab und den anderen Überlebenden von LV-223. Bei der Optik gibt es zudem leichte Verbesserungen.
Info
Autor: Dan Abnett
Zeichner: Andrea Mutti
Farben: Rain Beredo
Verlag: Cross Cult
Sonstiges: Produktseite
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Warpskala
Warpskala-
Story6/10
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Zeichenstil5/10
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Zeichenstil7/10
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