Now You’re Mine behauptet Willis Stryker.
Merkwürdig
Willis Stryker aka Diamondback (Erik LaRay Harvey) und seine Leute haben im Harlem’s Paradise-Club Geiseln genommen. Dabei agiert der Gangsterboss bewusst ohne Plan, oder Freestyle wie er es zum Ärger von Alvarez (Theo Rossi) nennt. Sein einziges Ziel ist es, irgendwie Luke Cage (Mike Colter) zu schaden. Und ihm zur Not auch einen Mord anzuhängen.
Sein Zielobjekt rettet derweil Misty Knight (Simone Missick), die jedoch dabei schwer verletzt wird. Clare Temple (Rosario Dawson) könnte sie versorgen, ist allerdings ebenfalls in der Geiselhaft der Gangster. Und die Polizei draußen steht unter Druck etwas zu tun, wobei dies am Ende dazu führen könnte, dass Leute sterben.
Der Hasst kriegt einen Grund
Now You’re Mine ist eine merkwürdige Folge. Einerseits erfährt man endlich den Ursprung des Hasses, den Diamondback auf Luke Cage hegt. Andererseits ist es aber auch eine Episode, die nur deswegen funktioniert, weil wichtige Personen in wichtigen Momenten hirnlos agieren.
Die Handlung fokussiert sich dabei hauptsächlich auf Willis Stryker. Die Charakterisierung bricht hierbei nicht mit seinen früheren Darstellungen. Noch immer agiert er leicht verrückt, etwa wenn er Alvarez das Nicht-Vorhandenseins seines Planes als Freestyle-Rap verkauft, sehr zu dessen Verdruss. Und noch immer ist dieser unglaubliche Hass auf Luke Cage präsent.
Und letzterer erhält in Now You’re Mine endlich eine Grundlage. Endlich wird begründet, wieso Diamondback den Serienhelden so sehr hasst. Dabei wird unter anderem auf die Enthüllungen aus der letzten Folge, Take it Personal, zurückgegriffen. In den Erzählungen stellt sich Willis Stryker als Unschuldsengel dar und gibt die Schuld an seinem Schicksal Luke Cage und ihrem gemeinsamen Vater. Das Ganze wirkt natürlich sehr subjektiv gefärbt, weshalb man das Erfahrene auch in Frage stellen muss.
Interessanterweise scheint der Wahnsinn von Diamondback Methode zu haben. Denn so ziellos, wie er auch vorgibt zu handeln, so hat er trotzdem konkrete Vorstellungen, was er erreichen möchte. So will er seinem Halbbruder einen Mord anhängen und gleichzeitig auch dafür sorgen, dass die Judaskugeln weiter Verbreitung finden.
Unter Druck
Parallel dazu rettet Luke Cage in Now You’re Mine zunächst Misty Knight und wird dann später aktiv, als es daran geht, die anderen Geiseln zu befreien. Ebenso wird auf die örtliche Polizei jede Menge Druck ausgeübt, endlich was zu tun, und sei es, dem SWAT-Team den Einsatz der Judaskugeln zu erlauben, wovor sie allerdings zurückschreckt. Und Claire Temple beweist ihre Intelligenz, als sie sich selbst aus der Geiselhaft befreit.
Das sind alles unterhaltsame Elemente. Wobei vor allem die Darstellung der Polizei gefällt. Der Druck, der auf die Leiterin ausgeübt wird, wird gut rübergebracht, ebenso, wie schwer es ihr fällt, in der Situation Ruhe zu bewahren und nicht überstürzt zu reagieren. Was eine angenehm andere Darstellung ist, als die eher inkompetente oder korrupte Charakterisierung früherer Auftritte.
Auch Alvarez’ zunehmend sichtbare Unzufriedenheit mit Strykers Unberechenbarkeit wirkt glaubhaft. Schließlich muss ersterer mit ansehen, wie all das, was er bislang gemacht und kontrolliert hat, immer mehr den Bach runtergeht. Derweil er selbst zwar murren darf, aber sich ansonsten in Now You’re mine zurücknehmen muss, um nicht selber ins Gras zu beißen, nur weil Diamondback sich von ihm genervt zeigt.
Ist da nicht eine Lücke?
Allerdings stört es in dieser Folge, dass Figuren wie gehirnamputiert agieren. Claire Temple macht zu Beginn Luke Cage sichtbare Zeichen, mit ihr zu fliehen, und wird daraufhin als Geisel genommen. Nur um dann später einen der Geiselnehmer auszutricksen und zu entkommen. Wodurch am Ende beide Charaktere eher dämlich dastehen.
Auch hat man in Now You’re mine das Gefühl, dass etwas fehlt. Genauer gesagt hätten der Folge ein oder zwei Szenen gut getan, wo gezeigt wird, wie die freie Mariah Dillard auf die Polizei Druck ausübt, damit diese ihre Waffen anwenden. Da dies nicht geschehen ist, hat man das Gefühl, dass hier eine gewisse Lücke entstanden ist.
Am Ende ist dies eine gute Episode, aber nicht überragend.
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