Diese Episode wartet mit vielen neuen Figuren auf und vergisst darüber, was die erste Folge ausgemacht hat.
Auf nach New Asgard
Damals, als die Zombieapokalypse ausbrach, überlebten Xu Shang-Chi (Simu Liu), seine Freundin Katy Chen (Awkwafina), der FBI-Agent Jimmy Woo (Randall Park) und einige andere nur mit knapper Not und dank des Opfers von Shang-Chis Vater. Der seinem Sohn die mystischen zehn Ringe überlässt, mit denen eine Zombieinfektion von dessen Körpers eingedämmt werden kann. Fünf Jahre später haben die Überlebende eine Gruppe gegründet, die gerade eine Ladung Kühe eskortieren.
Ihr Ziel ist ein Lager in New Orleans, wo sie allerdings nicht eben freundlich aufgenommen werden. Denn das Lager wird von Baron Heinrich Zemo (Rama Vallury) und dessen Rechter Hand John Walker (Wyatt Russell) geführt. Und beide sind auf Helden nicht gut zu sprechen. Zum Glück finden sie auch Freunde, da Kamala Harris (Iman Vellani) und die anderen Überlebenden des Bunkers sich dort ebenfalls aufhalten. Alle wollen das Angebot des Barons annehmen und nach New Asgard reisen. Doch am Ende erweist sich dies als eine Falle.
Der Auftakt zu Marvel Zombies war grandios. Episode 1 hatte genau die richtige Balance zwischen Spannung und Humor und schaffte es, dass man mit den Charakteren mitfühlte. So das man traurig war, wenn sie starben. Weshalb ich auch umso gespannter auf Episode 2 war.
Brechstangenhumor
Die Erwartungshaltung war hoch. Vielleicht zu hoch. Denn am Ende lautet mein ernüchtertes Fazit, das diese Folge im Vergleich ein massiver Rückschritt war.
Die erste Episode funktionierte auch deshalb, weil der Cast so überschaubar war und dementsprechend ausreichend Zeit darauf verwendet wurde, die jeweiligen Figuren auszubauen. Dadurch sollte ebenfalls der Übergang zwischen den eher humorigen Stellen und den Spannenderen und Gruseligeren deutlich besser gelingen. Das und die Tatsache, dass der Humor gelungen war und man nicht das Gefühl hatte, hier würde mit der Brechstange gearbeitet.
Episode 2 führt erst mal neue Figuren ein. Man erlebt noch mal den Anbeginn der Zombieapokalypse, wo jedoch nicht nur das plötzliche Auftauchen der Untoten für Aufregung sorgte. Sondern auch die anderen Ereignisse. Menschen wurden auf ein Mal Riesen groß, ebenso wie Vögel und Insekten.
Erklärungen? Anscheinend nicht wichtig.
Und hier baut die Folge einen ersten Fehler. Denn sie erklärt nicht wirklich, wieso die Größenveränderungen geschehen. Man kann es sich, wenn man damals What If …? 005 – Zombies!? geguckt hat, grob zusammenreimen. Doch selbst mit dem Wissen von jener Zeit muss man am Ende einfach akzeptieren, dass dies geschieht. Was nicht sonderlich zufriedenstellend.
Danach gerät diese Episode zu einer Gruselkomödie, wo Gag an Gag gereiht wird. Es wird sich über alles lustig gemacht. Über das Schweigen von Deathmaker, über die übertrieben arrogante Art von Baron Zemo oder über die Essgewohnheiten des Red Soldiers. Das Problem ist, dass die meiste Zeit der Humor nicht zündet. Im Gegenteil: Häufig genug sieht man sich das nur gequält an und wünscht sich nichts sehnlicher, als dass endlich der obligatorische Zombieüberfall stattfindet.
Was dann ja auch schon bald geschieht. Und das ist der Part, der die Episode 2 vor dem vollkommenen Absturz rettet. Denn dieser Teil ist wieder gut geworden, auch wenn er natürlich Malen nach Zahlen ist.
Endlich Spannung
Aber hier kommt wirklich Spannung auf. Nicht zuletzt dank der Enthüllung, dass Baron Zemo die Helden dem Zombie-Namor opfern wollte, um eine sichere Passage zu haben. Was dann selbstverständlich schiefläuft.
Überwiegend stirbt hier zwar nur das obligatorische Fallobst. Allerdings stirbt auch eine Figur, deren Ableben einem zu Herzen geht. Es ist natürlich der klassische Heldentod, aber auf eine gelungene Art und Weise aufgebaut. Es ist definitiv eines der Highlights dieser Episode.
Und so ganz nebenbei wird ebenfalls der Plot um das Gerät ausgebaut, dass Kamala Harris mit sich trägt. Sie selbst bleibt in dieser Folge auf Grund der Vielzahl an neuen Figuren zwar eher im Hintergrund. Erhält aber einige gute Szenen, die auch sie weiterentwickeln.
Es ist diese tonale Dissonanz, die dieser Episode schadet.
Info
Drehbuch: Zeb Wells
Story: Zeb Wells, Bryan Andrews
Showrunner: Bryan Andrews
Regie: Bryan Andrews
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