In der nahen Zukunft hat sich vieles verändert. Nur eine Sache ist gleich geblieben: Wenn aus Habgier gemordet wird.

Eine vollkommen andere Welt
Die Erde hat sich im Jahr 2099 massiv geändert. Die Menschheit ist örtlich auseinander gerückt, dadurch bedingt, dass das Reisen nur noch für Superreiche oder Sportler erschwinglich ist. Die Menschen sind wieder zu Fußgängern geworden und verdienen damit auch Geld.
Sascha ist Privatdetektiv in Berlin. Als solcher wird er von dem Konzern Metropolia angeheuert, weil nämlich der geniale Ingenieur Max Bruder bei einer Auktion öffentlich erschossen wurde. Die Killerin, wegen eines verloren Schuhs „Aschenputtel“ genannt wohnte zuletzt in einem der Gebäude der Firma. Sascha soll herausfinden, was hinter dem Mord steckt, ehe es die Polizei tut. Doch am Ende könnte sich herausstellen, dass er in ein wahres Wespennest gegriffen haben könnte.
Es gibt diesen bekannten Spruch, dass die Zukunft das unentdeckte Land ist. Weil niemand weiß, was die kommende Zeit so bringen wird. Wenn man zurückblickt auf das Jahr 2000 oder 2010, hätte man nie gedacht, dass Dinge sich so entwickeln, wie sie es am Ende getan haben. Und das macht auch den Anreiz von Metropolia 1: Berlin 2099 aus: Es präsentiert eine Zukunft, die viele Elemente besitzt, die einem bekannt vorkommen. Nur um dann unterm Strich etwas völlig Eigenes daraus zu machen.
Wie sich Technologie der Gegenwart in der Zukunft entwickelt
Geschrieben wurde diese Serie von Fred Duvall. Dieser hat unter anderem die Story zur Reset-Reihe verfasst. Ihm als Illustrator wurde der Deutsche Ingo Römling zur Seite gestellt. Ihn kennt man unter anderem aus der Die Chroniken des Universums-Serie her.
Die Zukunft, die hier vorgestellt wird, ist faszinierend. Es ist keine dystopische, aber ebenso keine utopische. Das Leben ist anders geworden. Die normalen Menschen laufen jetzt mehr, da jegliche Art von Transport, auch der öffentliche Nahverkehr oder sogar Aufzüge etwas kosten. Gleichzeitig sind Implantate, KIS und Androiden weit verbreitet.
Doch das Faszinierende ist das, was diese Zukunft sozusagen mit der Gegenwart verbindet: Blockchain-Technologie und virtuelle Währungen sind im Jahr 2099 Gang und Gebe und werden für die verschiedensten Zwecke genutzt. Inklusive für teure Kunstobjekte.
Immer den Leser mitnehmen
In dieser Welt lernt man Sascha kennen. Man erfährt vieles über ihn, vor allem aber sein Wunsch, irgendwann nach Amerika zu reisen, wo seine Geliebte vor sieben Jahre hingezogen ist. Sie halten dabei über den Nachfolger des Internets Kontakt.
Abgesehen davon wird er als hochintelligent dargestellt. Als jemand, der weiß, was er will und wie er es erreichen kann. Als jemand, der zur Not die KI seiner Wohnung zusammenscheißt, weil sie ihn schwer beleidigt nicht gehen lassen möchte.
Dabei steht im Zentrum der Handlung natürlich die Suche nach „Aschenputtel“. Und wie es bei solchen Kriminalfällen gerne mal öfters geschieht, entwickelt sich dieser Fall als verzwickter, als er es ursprünglich für möglich gehalten hätte. Schon bald nimmt er sehr komplexe Dimensionen an. Aber nie so komplex, dass der Leser nicht mehr mitkommt. Hier muss man dem Kreativteam echt großes Lob aussprechen, weil es sich wirklich die Mühe macht, den Leser immer auf dem aktuellsten Stand zu halten.
Großartige Zeichnungen
Loben muss man auch die Illustrationen von Ingo Römling. Er tobt sich in diesem Album förmlich aus, gestaltet die Figuren interessant und findet immer wieder neue, großartige visuelle Ideen. Mehr als einmal schafft er es, die Zukunft mit der Vergangenheit auch optisch zu verbinden, in dem er beispielsweise scheinbar altmodische Damenschuhen zu Datenträgern macht.
Es ist offen, ob dieses Album ein Oneshot war oder ob sie fortgesetzt wird. Sie hätte durchaus jede Menge Potenzial für eine Comicreihe. Aber man wird sehen, ob und wie sich das entwickeln wird.
Info
Szenario: Fred Duvall
Zeichnungen: Ingo Römling
Farben: Christophe Bouchard
Verlag: Splitter
Sonstige Informationen: Produktseite
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