Atlan in der Weltraumstation – die Mrynjade greift ein
Titel: Der Zeitsalto
Autor: Uwe Anton
Erschienen: Freitag, 26. Januar 2024
Worum geht es in diesem Roman?
Die Blau-Goldraumer sind mit dem ES-Fragment aus Morschaztas auf dem Weg in die heimische Milchstraße. Der Weg ist weit, selbst für die von ES erbauten Blau-Goldraumer, da die Bordgehirne im Leerraum immer schneller absterben.
Rettung bietet da die Ursprungszivilisation im Leerraum, aber dort ist man über das Ansinnen, Gehirne herauszugeben, gespaltener Meinung.
Der Leseeindruck
Schauplatzwechsel reißen mich immer etwas aus dem Lesefluss und so hatte ich ein paar Anlaufschwierigkeiten. Besonders da 18 Hefte zwischen diesem Roman und seinem thematischen Vorgänger liegen. Uwe Anton stimmt uns mit einem Dagor-Sparing zwischen Atlan und Sichu Dorksteiger auf den neuen Handlungsort ein. Ich persönlich hätte mir allerdings auf Grund des Sprungs beim Handlungsort erst eine Verortung in Raum und Zeit gewünscht.
Die Notsituation mit den absterbenden Schiffsgehirnen wirkt etwas konstruiert und wird nicht wirklich erklärt. Besonders da passenderweise eine Raumstation der Erbauer der Blaugoldraumer auf dem Weg liegt.
Was erst nach einer relativ geradlinien Geschichte aussieht, bekommt dann plötzlich eine Wendung, die doch sehr an Philip K. Dick auf einem Drogentripp erinnert und mich dann vollkommen aus dem Lesefluss wirft. Dass es erst wirkt, als ob versehentlich zwei nicht zusammengehörige Manuskripte versehentlich zusammengefügt wurden, bekommt am Ende dann noch eine Aufklärung, die für einen deutlichen AHA-Effekt sorgt und einiges erklärt.
In Summe entschädigt das Ende für vieles, aber der Weg dahin erfordert Durchhaltevermögen!
Die Punktevergabe
Immersion (max. 4 Punkte für einen Roman, der einen die Zeit vergessen lässt): Ich hatte ein paar Anlaufschwierigkeiten, wobei das Ende da einiges wieder herausholt. Ich vergebe hier 2 Punkte.
Der Sense-of-Wonder-Anteil (max. 2 Punkte): Der Roman braucht etwas, aber der AHA-Moment am Ende entschädigt, und ich vergebe 1,5 Punkte.
Der Handlungs-Spannungsbogen (max. 2 Punkte): Die Frage des Romans ist da, es wirkt aber etwas konstruiert. Ich vergebe hier 1,5 Punkte.
Die Leistung des Autors, d. h. Sprache und Ausdruck (max. 2 Punkte): Man merkt, dass Uwe Anton Philip-K.-Dick- und Kurzgeschichten-Fan ist. Es ist etwas anstrengender, aber der Twist am Ende entschädigt fürs Durchhalten. Ich vergebe hier 1,75 Punkte.
Das ergibt in Summe 6,75 von 10 Punkten.
Wer neugierig geworden oder vollkommen anderer Meinung ist, dem sei natürlich neben der Lektüre des Romans selbst noch die YouTube-Version der Rezension empfohlen. Oder für Leute mit viel Zeit die anschließende Teelänge.
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