Sie wollen den Administrator des Solaren Imperiums ermorden! Das erste Kolonistenabenteuer!
Inhalt
Horace O. Mullon und Walter S. Hollander wollen den Administrator des solaren Imperiums, Perry Rhodan, ermorden. Dies schlägt selbstverständlich fehl und alle etwa 8000 Mitglieder der beiden Fraktionen der „Aufrechte Demokraten“ und „Naturphilosophen“ werden zu Deportation von der Erde, Verlust des irdischen Bürgerrechts und Verbot der Rückkehr zur Erde oder einem der mit der Erde im Solaren Imperium zusammengeschlossenen Planeten auf Lebenszeit verurteilt.
Das Raumschiff, welches die Verurteilten zu einem Strafplanenten verschiffen soll, stürzt jedoch ab und Horace O. Mullon wird auf dem recht lebensfreundlichen Planeten Grey Beast zum Anführer der Siedler. Der Absturz war jedoch geplant von Rhodan, der die Deportierten heimlich beobachten lässt und die Erkenntnisse werden genutzt, um zukünftige Siedlungsprojekte zu verbessern.
Rezension
Uff. An sich ein ganz guter Roman, streicht man den Auftakt mal weg. Wir haben hier also zwei Oppositionsgruppen, deren Anführer darauf bauen, nach Rhodans Tod an die Macht zu kommen. Also ziemlich normale Arschlöcher.
Die Krux steckt in dem Urteil. Statt jeden Straftäter einzeln zu beurteilen, wie es sich in einem ordentlichen Rechtssystem gehört, kommt es zur Gruppenverurteilung.
Das Urteil? Deportation. Und alleine dieses Wort war auch in den 1960ern schon arg kritisch, heute in 2025 noch mehr. Für die Rädelsführer könnte ich ja noch akzeptieren, würden die Urteile auf Haft (meinetwegen, mit Bauchweh, sogar noch Zwangsarbeit) lauten. Also in etwa 8 Leute.
Kritisch ist hier zu betrachten, dass es sich eigentlich um legitime politische Gegner, wenn auch am Rande des Extremen, aber bis auf die Führungsriege noch an die Demokratie glaubende Menschen handelt.
Perry Rhodans positronisch gestütztes Urteil der Zwangsaussiedlung UND dabei noch Verlust aller Bürgerrechte auf Lebenszeit? Für 8000 Menschen? Sorry, das erfüllt dann schon einige Aspekte dessen, was man Faschismus nennt.
Und gerade die Perry-Reihe war damals auch Dank ihrer stetig wachsenden Leserschaft stark unter Beobachtung der Kritiker, die nicht in jedem Fall ganz zu Unrecht einige negative Gesichtspunkte anmerkten.
Und dann haut Kurt Mahr hier ein Paradebeispiel dessen raus, was man zu Recht als stark faschistisch angehaucht bezeichnen kann, darf und muss. Einfach nur Uff.
Klar, im Serienkontext und der Gesamtheit der bisherigen 57 Hefte ist der Vorwurf natürlich Banane, schon klar. Ändert aber nichts an diesem – wahrscheinlich ungewollten und undurchdachten – Ausrutscher, den man als Ärgernis bezeichnen kann.
Der Rest der Handlung ist allerdings richtig gut und interessant geschrieben und macht Laune auf mehr Abenteuer auf Grey Beast.
Von daher bekommt der Roman noch 6 von 10 Punkten – einen Punkt Abzug musste wegen des oben ausgeführten dicken Patzers leider sein.
Info
Autor: Kurt Mahr
Titelbild: Johnny Bruck
Erschienen: Freitag, 5. Oktober 1962
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