Um die Kolonisten von Ryushi zu retten, bleibt Machiko nur noch eine Verzweiflungstat.
Handlungen
Auf Wunsch von Dr. Miriam Revna rettet Machiko Nogushi den Predator mit dem gebrochenen Fangzahn vor den Xenomorphen, wobei jedoch ihr Helikopter abstürzt. Dr. Revna überlebt den Crash nicht. Dafür trifft Machiko die Piloten der Lector. Sie verschanzt sich mit ihnen und dem Predator in einem Gebäude und tüftelt einen Plan aus, die Xenomorphen auszulöschen. Das Frachtmodul der Lector aus dem Orbit abstürzen zu lassen, würde diesem Zweck dienen. Da bei Machikos Rettungsaktion der Funkturm zerstört wurde, muss sie allerdings an Bord der Landefähre gelangen, um deren Funkantenne zu benutzen.
Bevor es losgehen kann, sterben jedoch Tom und Scott bei der Geburt der Xenomorphen, mit denen sie befruchtet worden sind. Scott kann ihr gerade noch rechtzeitig eine Disc für die Kommunikationsanlage seines Raumschiffs geben, bevor sie ihn mit einem Schuss erlöst. Anschließend kämpft sie sich mit dem Predator an ihrer Seite bis zur Brücke der Lector vor, von wo aus sie ihren Plan umsetzt. Die Alienkönigin köpft sie mit der Tür einer Rettungskapsel, welche sie und ihren außerirdischen Freund in Sicherheit bringt.
Leider erliegt der letzte Predator kurz darauf seinen Verletzungen. Bevor er stirbt, zeichnet er Machiko noch mit Alienblut das Zeichen seines Clans auf die Stirn. Kurz darauf werden die Kolonisten evakuiert und auf einen Planeten im System Rigel umgesiedelt. Machiko erhält von der Chigusa Corporation eine Abfindung und das Angebot, auf die Erde zurückgebracht zu werden. Sie lehnt jedoch ab und bleibt allein auf Ryushi zurück.
Eine zweiteilige Bonusgeschichte erzählt von der Landung auf einem fremden Planeten, auf dem eine außerirdische Pyramide entdeckt wurde. Dieser vielversprechende Fund lockt ein Team an, bestehend aus dem Abenteurer Wellington Frick, seiner Androiden-Sekretärin Belle, dem Söldner Emil Zorn, der die Geburt eines Xenomorphen überlebt hat und nun zu 85% ein Cyborg ist, sowie einer Reporterin, die sich eine gewinnbringende Story verspricht und alles mit ihrer Kamera filmt.
Die Vier sind nicht die Ersten, doch das letzte Dreierteam, das die Pyramide betreten hat, liegt skelettiert in einer Opferkammer. Die drei Xenomorphe, die den Tod der Unglückseligen verursacht haben, befinden sich immer noch in der Pyramide und ebenso jede Menge Alien-Eier. Zunächst erwischt es Belle und dann die beiden Kerle, die noch jeweils einen Xenomorph mit ins Grab nehmen können. Der Letzte schleicht sich an Bord des Raumschiffs, sodass die Reporterin ihre Story niemandem mehr verkaufen kann.
Rezension von Predator gegen Aliens (Teil 3)
Das Finale hat es noch einmal so richtig in sich. Machiko muss allein mit Hilfe des letzten Predators die Kolonisten auf Ryushi retten, denn die militärische Unterstützung, welche angefordert wurde, hat die Chigusa Corporation verweigert. Der Konzern möchte die Aliens lebend für seine Forschungsabteilung sichern. Damit ist die Chigusa nicht viel besser als Weyland-Yutani. Die Company ist dazu bereit, ihren Geschäftsinteressen hunderte Kolonisten zu opfern.
Nachdem Machiko die Sache selbst in die Hand genommen und einen Großteil der Siedler gerettet hat, kann der Konzern nicht viel dagegen unternehmen, ohne seinen Ruf zu ruinieren. Man begnügt sich damit, Nogushi vor die Tür zu setzen und ihr eine üppige Abfindung zu zahlen, die nichts anderes als ein Schweigegeld ist. Das lehnt sie jedoch ab und bleibt auf Ryushi zurück.
Kapitalismuskritik war schon seit jeder ein Kernelement der Alien-Filme, was auch in diesem Comic bestens funktioniert. Machiko ist von den Methoden ihres Arbeitgebers dermaßen angewidert, dass sie am lieber auf die Rückkehr der Yautja wartet, die wenigstens noch einen Ehrenkodex besitzen. Zumindest manche, wie der mit dem gebrochenen Fangzahn. Dieser verpasst ihr am Ende mit dem abgebrochenen Finger der Alienkönigin das Zeichen seines Clans als Ausdruck des Respekts. Diese Szene findet sich fast 1:1 in der Verfilmung Alien vs. Predator (2004) wieder, die mit Alexa Woods (Saana Lathan) eine ähnlich starke Frau in der Hauptrolle hat.
Es gibt natürlich auch Unterschiede. So spielt der Comic nicht in der Gegenwart auf dem antarktischen Kontinent der Erde, sondern in der Zukunft auf einem heißen Wüstenplaneten. Außerdem bleibt am Ende noch mehr als nur eine letzte Überlebende übrig. Es können sogar die meisten Familien der Kolonie gerettet werden. Einschließlich dem zwielichtigen Genossenschafts-Boss Ackland, obwohl der maßgeblich für die Misere verantwortlich ist. Nachdem Machiko ihr eigenes Leben für die Siedler riskiert hat, kippt die Stimmung zu ihren Gunsten. Das ist schon fast ein Happy End!
Rezension von Ankunft & Abgang
Die Bonusgeschichte, die aus zwei Teilen besteht, hätte eigentlich eher in die Aliens-Reihe gepasst, denn Predators kommen darin überhaupt nicht vor. Wohl aber eine Pyramide mit Opferkammer, wie sie später in abgewandelter Form in Alien vs. Predator vorkommt. Die vier Grabräuber, welche die Pyramide plündern wollen, sind bereits bestens über die Gefahr der Xenomorphe informiert, was ein wenig seltsam ist. Immerhin haben die Konzerne stets alles geheim gehalten. Weiterhin stellt sich die Frage, wo selbige stecken? Seit wann überlassen Weyland-Yutani und Co. wertvolle Alien-Artefakte irgendwelchen dahergelaufenen Abenteurern?
Das Team lässt sich jedenfalls trotz des Vorwissens auf die Gefahr ein und bezahlt das prompt mit dem Leben. Weiterhin scheinen die Vier nicht alles über die Xenomorphe zu wissen, sonst hätte der Söldner Zorn einem der Aliens wohl nicht den Kopf weggeballert, während er direkt unter ihm liegt. Mit dem Säureregen schafft es der Xenomorph posthum, seinen Gegner mit in den Tod zu nehmen. Und so ein Abgang, nachdem er zuvor schon einen Chestburster überlebt hat.
Die Reporterin ist ebenfalls nicht die Hellste und kontrolliert beim Betreten ihres Raumschiffs nicht, ob sich ein Xenomorph an Bord befindet. Irgendwie empfindet man wenig Mitleid mit den Charakteren, die geradezu darum betteln, getötet zu werden. Und die Moral von der Geschicht‘? Begib dich in Xenomorphen-Nester nicht! Doch kaum sind alle tot, landet schon das nächste Raumschiff voll sterbewilliger Narren.
Zwei Storys, zwei Stile
Der Abschluss der Predator gegen Aliens-Story hält das hohe Niveau der vorangegangenen Kapitel. Der Detailgrad ist hoch, Charaktere, Fahrzeuge und Umgebungen können rundum überzeugen. Die Kolorierung kann natürlich nicht mit den heutigen Möglichkeiten mithalten, aber immerhin gibt es schon an einigen Stellen weiche Farbverläufe, was für die damalige Zeit ein Fortschritt war. Die Farbpalette ist obendrein durchaus passend, nur das Grün des Frachtmoduls der Lector im Orbit fällt unangenehm aus dem Rahmen.
Der Zeichenstil der Bonusgeschichte ist vor allem bei den Gesichtern der Charaktere etwas cartoonhaft, aber nicht unbedingt schlecht. Facehugger und Xenomorphe sind gelungen. Die Pyramide ist außen etwas schmucklos und nur innen reich verziert – sofern nicht alles im Dunkeln liegt. Die Farbgebung ist – abgesehen von ein paar knallig roten Kleidungsstücken – eher blass. Immerhin gibt es aber ein paar weiche Verläufe. Der Großteil der Panels ist schwarz, da es in der Pyramide stockfinster ist.
Fazit: Überzeugendes Ende
Der Abschluss der AvP-Comicreihe ist rundum gelungen und macht auch optisch etwas her. Die Bonusgeschichte sollte bei der Gesamtwertung außen vor gelassen werden, um die Titelstory nicht abzuwerten, denn das hat diese nun wirklich nicht verdient! Im fünften Band hat der Hethke Verlag erstmalig zu Beginn das gesamte Kreativteam namentlich aufgeführt und eine Zusammenfassung der bisherigen Story beigefügt. Heute ist das Standard, aber in den 1990ern hat man es damit noch nicht so genau genommen.
Info
Autoren: Randy Stradley / Paul Guinan
Zeichner: Chris Warner / Paul Guinan
Farben: Monika Livingston
Verlag: Hethke / mg publishing
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Warpskala
Warpskala-
Story 110/10
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Zeichenstil 19/10
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Kolorierung 17/10
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Story 24/10
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Zeichenstil 26/10
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Kolorierung 25/10
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