In Episodenform treten wir in Resident Evil: Revelations erneut gegen Mutanten an und kommen einer größeren Sache auf die Spur.

Kurz nach den Ereignissen von Resident Evil 4 treten Jill Valentine und Chris Redfield der neu gegründeten BSAA bei. Sie untersuchen das Wiederauftauchen von Il Veltro, einer terroristischen Vereinigung, welche die Stadt Terragrigia vor circa einem Jahr mit Biowaffen vernichten wollte.

Gameplay

Der kurze Handlungsanriss ist chronologisch, das Spiel allerdings nicht. Wir sind direkt an Bord eines Kreuzfahrtschiffes, an dem es natürlich BOW gibt. Wir untersuchen mit Jill Valentine, die wir meistens steuern, das Verschwinden von Chris Redfield und seiner Partnerin Jessica Sherawat. An Jills Seite haben wir Parker Luciani, der beim Terragrigia Vorfall anwesend war.

Man merkt also schon, wir gehen hier wieder in Richtung Ko-Op-Gameplay, wie wir es ein Resident Evil 5 und 6 auch schon hatten. Hier kann ein zweiter Spieler aber nicht unseren Partner übernehmen, dies ist nur im Raid-Modus möglich, der dem Mercenaries-Modus aus Resident Evil 3: Nemesis ähnlich ist. Das Hauptspiel ist also ein reiner Singleplayer, mit einem KI-gesteuerten Partner.

Wir hatten in der Historie bereits einige Spiele, die genau hier versagten. Die Künstliche Intelligenz war dumm und machte erschreckende Fehler, wie sich in die Schussbahn zu stellen. Das passiert hier auch manchmal, aber zum Glück nur sehr selten. Auf Seiten der KI hat Capcom also nachgeliefert. Technisch kann man dem Spiel auch wirklich nichts vorwerfen, außer einem Punkt: Es ist einfach cooler auf dem 3DS, für den es ursprünglich auch entwickelt wurde. Der untere Bildschirm zeigt dabei permanent die Karte und die vorhandenen Waffen an, sowie Schlüssel und andere nützliche Infos. Das passiert auch auf den anderen Konsolen und dem PC, aber hier ist die Anzeige in den Spielbildschirm eingebaut, was es nicht so präsent macht.

Neu in der Serie ist das Genesis-Gerät, mit dem wir BOWs und die Umgebung scannen können. Dies zeigt uns manch verborgenen Gegenstand und bringt uns Heilungsgegenstände. Wir haben kein richtiges Inventar mehr, wie es bisher üblich war, sondern einfach eine bestimmte Kapazität an Munition, Heilung und Granaten und auch nur maximal drei Waffen.

Resident Evil Revelations

Aus Resident Evil 3: Nemesis wurde nicht nur der Mercenaries-Modus übernommen, auch das Ausweichen ist hier wieder mit von der Partie, auf dem 3DS wird das auch richtig cool gelöst. Als Gegner dienen hier sogenannte Ooze-Mutanten, die amphibische Züge aufweisen und dem T-Abyss-Virus entspringen.

Storytechnisch haben wir Licht und Schatten. Während die Passagen auf dem Schiff eine ähnliche Atmosphäre wie der Urvater verbreiten, sind andere Abschnitte wesentlich actionorientierter mit sogenannten Killrooms, in denen man eine bestimmte Zeit überleben muss. Dies fühlt sich an wie ein Stilbruch, da eben Survival in den ersten Teilen des Spiels das zentrale Element ist. Es jedem recht zu machen, ist eben kein guter Grundsatz für eine Spielereihe, das sieht man schon an Resident Evil 6 sehr gut. Die Action-Phase des Franchises hat auch seine Anhänger, aber es wäre angenehmer, wenn diese auf ganze Spiele angewandt wird. Das schmälert meinen Spaß ein wenig, aber auch nicht so sehr, dass ich dies hier als Vollversagen ansehen würde.

Den größten Pluspunkt bekommt das Spiel eh für das Füllen einer narrativen Lücke. Nicht nur, dass wir in Resident Evil 4 einen großen erzählerischen Sprung gesehen haben, auch 5 machte diesen und 6 erneut. Dieses Spiel erschien kurz vor dem sechsten Teil und erklärt, wie die BSAA entstanden ist, beziehungsweise die Anfänge eben dieser. Ich fand diese Sprünge schon immer schade, denn es entstehen dadurch riesige Löcher in der Erzählung. Diese dann in Nebenspielen zu zeigen, ist zwar immerhin etwas, aber die Hauptstory sollte zusammenhängend auch in der Hauptreihe erzählt werden. Aber das ist kein Fehler dieses Spiels, sondern von Capcom. Die haben uns halt lieber erzählt, dass Umbrella Geschichte ist, als es uns erleben zu lassen. An dieser Stelle könnte ich nun noch einige Worte über diese absolut dumme Idee verlieren, eine der ikonischsten Firmen der Videospielgeschichte einfach so abzusägen, aber das hat mit diesem Review nichts zu tun.

Fazit

Resident Evil: Revelations ist das erste Spiel der Reihe seit dem vierten Teil, der uns wieder ein wenig Angst macht. Das klappt bestens, wenn auch manche Passagen uns eher hetzen und nicht ängstigen. Es ist aber auf jeden Fall ein Schritt in die richtige Richtung, ich bin schon sehr gespannt auf den zweiten Teil. Die 3DS-Version ist aber die bessere, der HD-Port hat schwächere Grafik im Vergleich zu anderen Spielen auf der entsprechenden Hardware und die Steuerung ist flüssiger.

Info

Erschienen: 26. Januar 2012
System: Nintendo 3DS, Nintendo Switch, PlayStation 3, PlayStation 4, Wii U, Windows, Xbox 360, Xbox One
Engine: MT Framework
Entwickler: Capcom
Publisher: Capcom

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Marco Golüke

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