Lange mussten die Marvel-Fans warten, doch nun startet das MCU endlich in die 5. Phase. Die Erwartungen sind hoch. Können Ant-Man und the Wasp endlich Licht ins Dunkel bringen, was die zukünftige Ausrichtung des MCU angeht?
Hintergrund
Bereits im November 2019 wurde bekannt gegeben, dass es einen dritten Ant-Man-Film geben wird. Die ersten beiden Filme Ant-Man (2015) und Ant-Man and the Wasp (2018) spielten in einer relativ begrenzten Welt bzw. begrenztem Umfeld. Doch diesmal sollte der direkte Einfluss auf das MCU erkennbar sein und die Handlung weitreichender und bedeutsamer sein.
Die Regie übernahm erneut Peyton Reed und alle Hauptdarsteller*innen konnten wieder verpflichtet werden. Die Rolle der Cassie, die in Avengers: Endgame (2019) noch von Emma Fuhrmann gespielt wurde, wurde nun von Kathryn Newton übernommen. Leider erfuhr Emma Fuhrmann davon auf dem selben Weg wie alle anderen: über die sozialen Medien. Die Verantwortung für das Drehbuch wurde von Jess Loveness (Rick and Morty) übernommen.
Die zunächst für Januar 2021 geplanten Dreharbeiten mussten nach einem Start in der Türkei aufgrund der Coronapandemie unterbrochen werden. Erst im Juni 2021 konnten diese dann wieder aufgenommen werden. Neben London fanden sie dann auch in Atlanta und San Francisco statt.
Handlung
Scott Laing (Paul Rudd) geht es nach den Ereignissen von Avengers: Endgame gut. Die Leute erkennen ihn, auch wenn er ab und an mit Spiderman verwechselt wird. Hope (Evangeline Lilly) hat mittlerweile die Leitung der Firma ihres Vaters Hank Pym übernommen und leistet hier durchaus Gutes für die Bevölkerung. Scott selbst hat seine Autobiographie verfasst und tourt durch die Buchläden. Einzig die verpasste Zeit mit seiner Tochter Cassie ist ein Wermutstropfen im aktuellen Status quo. Cassie selbst ist mittlerweile 18 Jahre alt und Aktivistin, sie unterstützt Obdachlose gegenüber der Obrigkeit. Das ist auch der einzige bemerkbare Hinweis darauf, dass es nicht für alle nach dem Blip gut läuft. Nach der Rückkehr der von Thanos in Staub Verwandelten gibt es zu wenig Wohnraum, die Mietkosten sind in die Höhe geschossen und die Polizei geht durchaus aggressiv gegen die Demonstranten vor. So kommt es dazu, dass Scott seine Tochter aus dem Gefängnis herausholen muss.
Scott erfährt nun, dass Cassie gemeinsam mit Hank (Michael Douglas) das Quantenuniversum erforscht bzw. versucht, mit diesem Kontakt aufzunehmen. Das überrascht aber nicht nur ihn, sondern vor allem Janet (Michelle Pfeiffer), die sich bislang geweigert hat, über ihre Erlebnisse dort zu sprechen. Als Cassie erläutert, dass sie ein Signal in das Quantenuniversum sendet und auf diese Weise Scott hätte orten können, reagiert Janet geradezu panisch. Sie unterbricht die Verbindung und zerstört Teile des Gerätes. Mit einem Mal baut sich das Signal jedoch wieder auf und saugt Cassie wie auch Hank, Janet, Hope und Scott ins Quantenuniversum. Ebenfalls auf die Reise nach unten macht sich die Farm mit den weiterentwickelten Ameisen, mit denen Hank arbeitet.
Auf dem Weg nach unten werden unsere Protagonist*innen getrennt. Scott macht sich auf die Suche nach Cassie. Er findet sie zwar, allerdings werden sie sehr schnell von Lebewesen eingekreist. Nun zeigt Cassie, dass auch sie von Hank einen Anzug bekommen hat, was Scott zunächst entsetzt. Es kommt zum Kampf, die beiden werden jedoch eingekreist und müssen sich ergeben. In einem zweiten Handlungsstrang versteckt Janet sich mit Hank und Hope vor Überwachungsschiffen. Sowohl Hank als auch Hope sind überrascht, hier auf eine funktionierende Gesellschaft zu stoßen und erfahren erst nach und nach, was Janet hier unten erlebt hat. Sie war lange alleine, als ein kleines rundes Schiff in der Nähe abgestürzt ist. Sie trifft dort auf den gestrandeten Wissenschaftler Nathaniel Richards (Jonathan Majors). Gemeinsam verwenden sie Jahre darauf zu versuchen, den beschädigten Energiekern zu reparieren. Dies gelingt schließlich. Sein Schiff wird mit Richards Gedankenkraft gesteuert. Als Janet den Energiekern einbaut, erlebt sie, was er früher erlebt hat und ist entsetzt. Sie wird Zeuge, wie er als Kang Welten und Universen zerstört. Ihr ist nun klar, dass sie verhindern muss, dass Kang entkommt. Er ist hier nicht gestrandet, sondern wurde hierher verbannt. Mithilfe ihrer letzten verbliebenen Pym-Partikel-Disks vergrößert sie den Kern, so dass er diesen nicht mehr nutzen kann. Jedoch hat er bereits genügend Energie daraus aufgesogen, dass er frei über seine Kräfte verfügen kann und auch über einen schicken Anzug mit Cape verfügt. Janet führt Hank und Hope in eine Siedlung in einer Bergregion. In der dortigen Bar gibt sie Hope und Hank etwas zu trinken. So können sie plötzlich alle Gespräche um sie herum verstehen. Janet nimmt zudem Kontakt zu einem alten Bekannten auf. Krylar (Bill Murray) landet mit seinem Schiff direkt an der Aussichtsplattform der Bar. Schnell stellt sich heraus, dass er nicht mehr als Freiheitskämpfer gegen Kang unterwegs ist, sondern die Seiten gewechselt hat. Janet, Hope und Hank können knapp mit der Hilfe von Hopes Anzug und Pym-Disks mit Krylars Schiff entkommen.
Scott und Cassie werden in der Zwischenzeit in ein Flüchtlingslager gebracht. Auch sie trinken den roten Schleim und verstehen mit einem Mal, alles, was um sie herum gesprochen wird. Das Lager wird geleitet von Jantorra, die Angst hat, dass Kang schon auf der Suche nach Cassie und Scott ist. Die beiden treffen dort aber auch auf andere Charaktere, die noch wichtig sein werden, so z. B. Veb, der zwar herumläuft und spricht, aber komplett aus Schleim besteht, sowie den Gedankenleser Quaz, der für einiges an Comic Relief sorgt. Letzten Endes kommt es aber genau so wie erwartet. Das Lager wird überfallen, viele der Freiheitskämpfer werden getötet und der Rest gefangen genommen. Scott und Cassie kommen in getrennten Zellen wieder zu sich. Dort treffen die beiden nun auf M.O.D.O.K. Unter der Maske dieses aus den Comics bekannten Charakters befindet sich niemand anderes als Darren Cross, der Antangonist (Yellowjacket) aus dem ersten Ant-Man-Film. Damals wurde er von Scott ins Quantenuniversum geschickt und konnte von Kang wiederbelebt werden. Ihm gelang es, Cassies Signal zu kapern. Nun stößt auch Kang zu ihnen. Er braucht Ant-Man, um an seinen Energiekern zu kommen. Zunächst weigert sich Scott, aber als Kang zunächst ihn und schließlich auch Cassie foltert, stimmt er doch zu. Im Inneren des riesigen Kerns trifft Scott auf viele Versionen von sich selbst. Alle möglichen Wahrscheinlichkeiten kommen hier zum Leben. Die Erwähnung Cassies bewirkt jedoch, dass alle Versionen von Scott zusammenarbeiten. Weitere Unterstützung bekommt er von Hope, die gerade rechtzeitig eintrifft. Kang hält sich natürlich nicht an die Vereinbarung, Cassie nun freizulassen. Er plant nun gemeinsam mit der von ihm geschaffene Armee in das uns bekannte Universum überzuwechseln.
Während des Showdowns gelingt es natürlich Cassie, zunächst sich und dann Jantorra und ihre gefangen genommenen Mitstreiter*innen zu befreien. Kang überträgt eine Rede an die Bewohner*innen dieses Universums. Das Sendesignal wird dann von Jantorra und Cassie gehackt, die einen Aufruf an alle verbliebenen Freiheitskämpfer*innen starten und sie bitten, zu Kangs Turm zu kommen. Das gibt allen neue Hoffnung. Der Ausgang der Schlacht sieht allerdings wenig positiv aus. Doch plötzlich taucht Hank auf und mit ihm eine riesige Ameisenarmee. Denn im Vergleich zur Reise der Menschen nach unten, waren die Ameisen zunächst in einem Zeitvortex gefangen – ähnlich wie Scott nach Infinity War. So ist es ihnen jedenfalls gelungen, sich extrem weiterzuentwickeln und eine komplette Gesellschaft zu gründen und zu formieren. Nun hat Kang keine Chance mehr.
Janet programmiert den Energiekern um und ruft Cassie, Hope, Hank und Scott zu sich. Das Signal ist begrenzt und daher müssen sich alle beeilen. Janet, Hope, Hank und Cassie sind bereits wieder im Labor, als Scott Kang bemerkt. Er kämpft mit ihm und es gelingt ihm, ihn davon abzuhalten, durch das Tor zu gehen. Gegen Kang hat er aber prinzipiell keine Chance. Kang erzählt ihm, wie dumm es war, ihn hier zu halten, denn nun werden alle anderen Kangs aus allen anderen Universen kommen. Seine Zerstörung der Welten, die Janet beobachtet hat, ist eigentlich gut, da er nur die von anderen Kangs korrumpierten Welten auslöscht. Kurz bevor sich das Portal komplett schließt, kommt Hope zurück und gemeinsam schaffen sie es, Kang mithilfe von Pym-Partikel-Disk zu töten. Die beiden umarmen sich und akzeptieren, ihr zukünftiges Leben wohl hier verbringen zu müssen, als plötzlich das Portal erneut aufgeht und sie in ihre eigene Realität zurückkehren können. Dort scheint für Scott dann alles wieder in normalen Bahnen zu laufen. Manchmal kommt ihm jedoch ein leichter Zweifel, ob nicht doch noch mehr Kangs auf dem Weg sind. Es gelingt ihm jedoch leicht, dies wegzuschieben.
Fazit
Der Film macht Spaß. Von den bisherigen Ant-Man-Filmen kennen wir ja, dass sie eher leicht und lustig sind. Diese Stimmung wird auch im dritten Film beibehalten, jedoch kommen immer wieder dunkle Ansätze durch, so z. B. das Problem mit allen Zurückgekehrten. Scott und die Familie Pym sind davon jedoch nicht direkt betroffen. Auch das Ende kommt leichtfüßig daher. Doch auch hier gibt es Risse, nicht nur die Zweifel von Scott sind klar artikuliert. Im Cafe wird er plötzlich nicht mehr mit Spiderman verwechselt. Hat es also doch geringe Verschiebungen gegeben?
Trotz dieser Aspekte bleibt aber auch Ant-Man and the Wasp: Quantumania wieder ohne Konsequenzen. Es wäre doch besser gewesen, wenn Hope und Scott zunächst im Quantenuniversum hätten bleiben müssen. Es scheint, als ob Cassie, Janet und Hank das Signal sofort wieder herstellen konnten, was doch eigentlich durch M.O.D.O.K.s Aktionen nicht hätte möglich sein sollen.
Zumindest geben die beiden zusätzlichen Szenen diesmal etwas mehr Sinn und verbinden zum ersten Mal sichtbar die Film- mit der Serienwelt. In der ersten Szene sehen wir das Tribunal der Kangs, das ursprünglich Nathaniel Richards nach unten verbannt hat. Die zweite Szene führt uns dann in die Vergangenheit und wir treffen hier nicht nur auf eine andere Kang-Version, sondern auch auf Loki und Mobius. Doch der Film lässt auch viele Fragen offen. Was ist mit Ghost, der Antagonistin aus dem zweiten Film? Janet konnte damals ihre Leiden durch Quantenenergie mildern, aber wir wissen nicht, was mit ihr danach passiert ist. Sie sollte ursprünglich ein Teil der Thunderbolts (geplant für 2024) werden, wurde dort aber wieder entfernt.
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Warpskala
WarpskalaPositiv
- Jonathan Majors spielt grandios und macht Vorfreude auf alle weiteren Filme.
- Gelungener Start in Phase 5
- Die positive Ausstrahlung von Ant-Man bekommt Risse.
Negativ
- Das schnelle Wiederherstellen des Signals ist zu unwahrscheinlich.
- Die Entwicklung der Ameisen kommt zu gelegen daher.
- Dich Chance auf eine richtige Konsequenz wurde vertan.
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