Für Matt Murdock und Wilson Fisk wird es entscheidend, dass Der rechte Pfad beschritten wird.

Es geschieht nicht viel

Wilson Fisks (Vincent D’Onofrio) ganze Welt dreht sich nur noch um die vergiftete Vanessa (Ayelet Zurer). Er weicht nicht von ihrer Seite und delegiert die Pflege seines kriminellen Imperiums an andere. Sehr zum Kummer von Leland Owlsley (Bob Gunton), der sein Unbehagen darüber deutlich macht. Doch kann er den Kingpin nicht erreichen, weil seine rechte Hand James Wesley (Toby Leonard Moore) sich vor diesen stellt.

Derweil versucht Matt Murdock (Charlie Cox) für sich herauszufinden, wie es jetzt weitergehen soll. Nach einem Tipp von Claire Temple (Rosario Dawson) beschließt er eine Änderung an seinem Auftreten. Und Karen Page (Deborah Ann Woll) versucht, zwischen ihm und Foggy Nelson (Elden Henson) zu vermitteln, während sie gleichzeitig weiterhin hofft, dass Ben Urich (Vondie Curtis-Hall) sie in ihrem Vorhaben unterstützt, der Öffentlichkeit das wahre Geheimnis von Wilson Fisk zu präsentieren.

Handlungstechnisch geschieht in Der rechte Pfad nicht allzu viel. Lange Zeit gibt es nur nur minimale Fortschritte, ehe es dann am Ende zu einem entscheidenden Ereignis kommt, das vieles verändern dürfte. Ist dieser kaum vorhandene Handlungsfortschritt negativ? Nein, denn dafür kann die Charakterisierung überzeugen.

Der rechte Weg muss gewählt werden

Man hat es hier mit dem Fallout von Nelson und Murdock zu tun. Mit mehreren Figuren, die versuchen, für sich zu entscheiden, ob und wie es jetzt weitergehen soll. Entsprechend viel hat man es mit Innehalten zu tun, mit Reflektieren und Überlegen.

Dabei dreht sich alles um Der rechte Pfad, also den richtigen Weg, den es einzuschlagen gilt. Bei allen Betroffenen ist erstmal unklar, ob die Richtung, die sie einschlagen, die richtige ist. Und die Episode gibt dem Zuschauer, wenn überhaupt, nur minimale Hinweise darauf, was einen erwarten wird.

Klar ist, dass sowohl Matt Murdock als auch Wilson Fisk vor den Trümmern ihres Lebens stehen. Und die Tiefschläge, die sie im Laufe der Episode erleben, hören ja auch nicht auf. Bei Matt selbst ist es der Abgang von Clare Temple, der Frau, die ihn schon des Öfteren zusammengeflickt hat und seine Stimme der Vernunft war. Bei Fisk hingegen ist es der Verlust eines engen Vertrauten, der ihn, ohne dass er es weiß, am Ende der Folge ereilt.

Sehr verdächtig!

Wobei der Kingpin, wie bereits gesagt, in Der rechte Pfad sowieso nicht ganz auf der Höhe ist. Man merkt, wie viel im Vanessa bedeutet. Wie sehr er hofft, sie nicht zu verlieren und wie sehr er für sie sogar sein kriminelles Imperium vernachlässigt.

Hier sind vor allem die Reaktionen von Leland Owsley interessant. Er drängt darauf, dass Wilson Fisk sich wieder ums Geschäft kümmern soll und gibt gleichzeitig den Betroffenen, weil er vorgeblich ebenfalls etwas vom vergifteten Champagner getrunken hat. Vorgeblich deshalb, weil man am Ende der letzten Folge gesehen hat, dass er noch nicht mal daran genippt hatte, sondern, als das Chaos begann, das Glas bewusst hat fallen lassen. Sein ganzes Gehabe lässt ihn sehr verdächtig wirken.

Die dritte Hauptperson von Der rechte Pfad ist Karen Page. Am Ende der vorherigen Episode hatte sie Ben Urich manipuliert, in dem sie ihn ins Pflegeheim brachte, in dem die Mutter von Wilson Fisk untergebracht worden war. Und jetzt muss sie mit den Konsequenzen leben.

Was für ein Ende!

Wobei sie sich darum jetzt nicht so viele Gedanken macht. Stattdessen kümmert sie sich zuallererst um Matt Murdock und Foggy Nelson, versucht herauszufinden, was geschehen ist und kommt dabei nicht so recht vorwärts. Das zeigt, wie sehr aus den dreien eine feste Freundesgruppe geworden ist, die jetzt aufgrund der Geheimnisse, die der blinde Anwalt vor ihnen hatte, droht auseinanderzufallen.

Doch es ist das Finale von Der rechte Pfad, das für die restliche Season von Bedeutung sein wird. Ohne allzuviel zu verraten, wird hier eine bestimmte Person von einer anderen konfrontiert und am Ende fallen Schüsse. Die letzte Einstellung der Folge zeigt einen töten Körper, der andeutet, dass damit das Leben gewisser Figuren endgültig aus den Fugen geraten sein dürfte.

Man darf gespannt sein, was die letzten beiden Episoden von Daredevil noch so alles bringen werden. Spannend wird es auf jeden Fall.

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Positiv

  • Was für ein Episodenende
  • Hauptcharaktere sind angeschlagen
Götz Piesbergen

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