Die zweite Daredevil-Staffel steuert unweigerlich auf Das Dunkle Ende des Tunnels zu.

Geht es wirklich dem Finale zu?

Matt Murdock (Charlie Cox) verhindert, dass Elektra (Élodie Yung) Stick (Scott Glenn) tötet, kann allerdings nicht verhindern, dass sein früherer Mentor von der Hand entführt wird. Dank eines Hinweises von Foggy Nelson (Elden Henson) kann er jedoch herausfinden, wo sie ihn hingebracht haben. Doch vor Ort kommt es nicht nur zu einer erneuten Konfrontation mit der Hand, sondern ebenso mit Nobu. Wobei einige unangenehme Wahrheiten ans Licht kommen.

Karen Page (Deborah Ann Woll) ist unterdessen nach den letzten Ereignissen fertig mit den Nerven. Sie möchte die Arbeiten an dem Artikel über Frank Castle einstellen. Doch ein Gespräch mit dem Chefredakteur des Daily Bulletins überzeugt sie davon weiterzumachen. Sie will mehr über die Vergangenheit des „Punishers“ herausfinden und könnte schon bald auf mehr stoßen, als ihr lieb sein dürfte.

Das Dunkle Ende des Tunnels ist die vorletzte Episode der zweiten Daredevil-Staffel. Dabei merkt man nicht wirklich, dass es aufs Finale zu geht. Es gibt zwar jede Menge Enthüllungen, doch bei so manchem Subplot hat man eher den Eindruck, dass hier weniger das Seasonfinale vorbereitet wird, als vielmehr ein Spin-off mit dem Punisher.

Immer noch Freunde

Dabei hat die Episode einige exzellente Momente zu bieten. Wie beispielsweise, als Matt Murdock wieder mit Foggy Nelson spricht. Der Szene wohnt etwas Bittersüßes inne, als man sieht, wie die beiden seit Langem wieder miteinander normal umgehen. Wobei allerdings auch klargemacht wird, dass das nur deshalb ist, weil beide mit dem Ende ihrer gemeinsamen Kanzlei und den Ereignissen, dies dazu führten, abgeschlossen haben.

Einmal mehr merkt man in Das Dunkle Ende des Tunnels, dass die beiden im Prinzip beste Freunde sind, trotz allem, was geschehen ist. Das wird vor allem dann klar, als Matt Foggy zu seiner neuen Stelle gratuliert oder als Foggy Matt einen entscheidenden Hinweis gibt. Die beiden haben sich eben „nur“ beruflich auseinandergelebt, eben weil sie ihre Prioritäten neu gesetzt haben. Das merkt man in dieser Episode vor allem daran, dass diese eine Szene die einzige ist, wo man Matt in zivil und nicht in seiner Superheldenidentität sieht.

Die Folge geizt dabei nicht mit Blut und Gewalt, was ja allgemein für die zweite Staffel gilt. Aber hier sieht man unter anderem, wie Stick Stäbe unter die Fingernägel geschoben werden. Oder wie eine junge Elektra einem Angreifer die Kehle durchschneidet, was eine heftige Szene ist.

Es wird dramatisch

Wobei es allgemein immer hochdramatisch zugeht, wenn Elektra auftaucht. Das ist auch in Das Dunkle Ende des Tunnels der Fall, sei es zu Beginn, wenn sie und Daredevil gegen die Hand antreten, als sie Stick töten will. Oder als sie später hinzustößt, als Matt den schwer verletzten Stick in Sicherheit bringen will, wo es zu einer Enthüllung kommt, die man so nicht hat kommen sehen, die allerdings auch erklärt, wieso die Hand es auf sie abgesehen hat.

Nicht minder dramatisch wird es, wenn die Serie zu Karen Page umblendet. Von Anfang wird deutlich gemacht, dass die Gute eigentlich vollkommen fertig mit den Nerven ist, was nach den Ereignissen, die sie zuletzt durchgemacht hat, kein Wunder ist. Dass sie anschließend trotzdem, nach gutem Zureden, weitermacht, spricht für dann für sie.

Doch die dann kommende Enthüllung in Das Dunkle Ende des Tunnels wirkt ein wenig übers Knie gebrochen. Sie wurde zwar vorbereitet, allerdings nicht genügend. Wenn die entsprechende Figur, die der Blacksmith ist, nur ein Mal vor dieser Folge auftauchte und das dann nur am Ende, enttäuscht das schon.

Kein Sinn vorhanden

Auch wie dieser Plot endet, gefällt nicht. Frank Castle rettet Karen Page und stößt dann auf ein Geheimversteck. Die entsprechende Szene wirkt sehr danach, als ob hier ein Spin-off mit dem Punischer als Hauptcharakter vorbereitet wird. Anders macht das, was er vorfindet, keinen Sinn.

Apropos keinen Sinn: Auch die Enthüllung, was Stick in der Jugend von Elektra gemacht hat, irritiert. Dafür, dass er sie in der Handlungsgegenwart anscheinend tot sehen will, hat er in der Vergangenheit erstaunlich viel dafür getan, um sie zu schützen. Darunter ist auch eine Aktion, die einen verwirrt, weil sie absolut nicht zu seinem aktuellen Verhalten passt. Es ist unklar, wieso sich sein Agieren damals so extrem von dem momentanen unterscheidet.

Das Dunkle Ende des Tunnels ist eine solide, aber keine exzellente Daredevil-Folge. Es wirkt einiges übers Knie gebrochen und nicht gut vorbereitet.

 

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Götz Piesbergen

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