In Silberlinge lernt Harry Dresden neue Feinde kennen, die enorm gefährlich sind.
Es geht hoch her
Als Harry Dresden von Karin Murphy gebeten wird, einen entstellten Leichnam zu untersuchen, ahnt er noch nicht, worauf er sich einlässt. Es stellt sich nämlich heraus, dass der tote Körper mit den Denariern in Verbindung steht. Einer Gruppe von Menschen, die einen Pakt mit gefallenen Engeln geschlossen haben, die in 30 Silberlingen hausen. Diese Gegner sind nicht zu unterschätzen und fordern den Magier und seine Alliierten schon sehr bald heraus.
Allerdings ist dies nicht das einzige Problem, mit dem sich der Privatdetektiv herumschlagen muss. Denn ein Vertreter des roten Hofes hat ihn zu einem Duell herausgefordert, um so den Krieg mit dem weißen Rat vorzeitig zu beenden. Und dazu braucht Harry Dresden einen Sekundanten. Außerdem ist auch noch Susan wieder in der Stadt, seine Geliebte, die mit dem Vampirismus infiziert wurde.
Es geht in Silberlinge hoch her. Denn nicht nur führt Jim Butcher die Denarier ein, ebenso baut er die Ritter des Kreuzes aus und lässt alte Bekannte seines Protagonisten Harry Dresden wieder auftreten.
Intelligent, durchtrieben, gefährlich
Die Denarier sind ein interessantes Konzept. Eine Gruppe von gefallenen Engeln, die in 30 Silberlingen hausen. Wie sich im Laufe des Romans zeigt, sind nahezu alle gefährliche und nicht zu unterschätzende Feinde, die den Privatdektiv ein ums andere Mal herausfordern. Sie sind alle sehr mächtig und die Anführer der Gruppe noch dazu sehr intelligent und durchtrieben.
Doch nicht nur die Gegenseite erfährt in Silberlinge interessante Charakterisierungen. Auch auf der Seite der Helden und Unterstützer gibt es einige abwechslungsreiche, neue Figuren. So werden die Ritter des Kreuzes, die Gruppe, zu der auch Michael Carpenter gehört, ausgebaut. Das Interessante ist, dass zur Mitgliedschaft der christliche Glaube nicht unbedingt notwendig ist. Im Gegenteil: Ein Mitglied der Gruppe ist sogar Atheist, obwohl er es mit übernatürlichen Wesen zu tun hat.
Nicht minder interessant ist dabei das Archiv. Es handelt sich hierbei um ein junges Mädchen, welches das gesamte niedergeschriebene Wissen der Menschheit besitzt. Jim Butcher schreibt damit eine Figur, die einen einerseits fasziniert, aber andererseits auch eine traurige Geschichte hat. Und mit Kincaid hat es einen nicht minder interessanten Leibwächter/Helfer.
Viel Würze in der Handlung
Man erfährt in Silberlinge, dass das Mädchen ungeheuer mächtig ist, weshalb es auch als Schiedsrichter des Duells zwischen Harry Dresden und dem Vertreter des roten Hofes dienen soll. Dass das wiederum nicht wie geplant verläuft, versteht sich von selbst.
Ein weiteres Element in diesem Roman ist die Suche von Harry nach einem Sekundanten. Doch das ist alles andere als einfach, da die Personen, die der Detektiv fragt, immer wieder verhindert sind oder ihnen sonst was dazwischenkommt. Es ist eine Art Running Gag, wie der Magier immer verzweifelter wird, je näher das Duell rückt und er niemanden an seiner Seite hat.
Auch das Auftauchen von Susannah sorgt für zusätzliche Würze. Noch immer ist die innige Liebe zwischen den beiden zu spüren. Genauso, wie die Distanz die sie wahren müssen, damit sie nicht die Kontrolle über sich verliert. Doch beide haben sich verändert, sind stärker geworden, gewachsen auf Grund der Erfahrungen und Abenteuer, die sie hatten.
Die Handlung von Silberlinge entwickelt sich selten geradlinig. Fast immer gelingt es Jim Butcher einen Plottwist einzubauen, den man so nicht hat kommen sehen. Was auch daran liegt, dass die Gegenspieler, mit denen es Harry dieses Mal zu tun hat, äußerst intelligent agieren. Es ist einfach ein gelungener Roman.
Autor: Jim Butcher
Titel: Die dunklen Fälle des Harry Dresden 04: Silberlinge
Originaltitel: Death Masks (The Dresden Files 04)
Übersetzer: Jürgen Langowski
Verlag: Blanvalet
Erschienen: 03/2023
Einband: Taschenbuch
Seiten: 506
ISBN: 978-3-7341-6339-5
Sonstige Informationen:
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