Mercy Thompson muss sich mit einem Seelendieb beschäftigen.

Mercy Thompson 13 Seelendieb
Cover © Heyne

Wieder so ein Roman

Wulfe, einer der mächtigsten Vampire der Welt, wird vermisst. Es scheint so, als ob er von einer mächtigen Waffe besessen worden ist. Einer Waffe, die ihn dazu bringt, immer mehr Leute zu töten und so das Wolfsrudel der Tri-Cities herauszufordern.

Doch haben die Drahtzieher nicht die Rechnung mit Mercy gemacht. Geleitet von Visionen von Wulfe und Stefan versucht die Tochter von Koyote herauszufinden, wer hinter dieser Attacke steckt. Zum Glück ist sie nicht alleine. Denn nicht nur das Wolfsrudel unterstützt sie, sondern auch Zee, ihr Mentor, der eisengeküsste Fae.

Seelendieb ist wieder so ein Roman, der am Ende ein ähnliches Gefühl hinterlässt, wie der Alpha und Omega-Band Pfad der Wölfe. Dass hier etwas eingeführt wird, was für die künftigen Geschichten noch wichtig werden dürfte. Doch anders als bei dem letztgenannten Buch geschieht das Wichtige nicht in einem Epilog, sondern ist Teil der Haupthandlung.

Neues von Sherwood Post

Dabei fokussiert sich Patricia Briggs in ihrem Roman nicht nur auf die Hauptfiguren. Auch die Nebencharaktere kommen zur Geltung und haben teilweise einige sehr gute Handlungen oder können mit zum Hauptplot beitragen. So erhält man einen Einblick, wie das Studienleben von Adam Hauptmanns Tochter Jesse verläuft. Und man erfährt etwas Wichtiges über Sherwood Post.

Es scheint so, als ob die Autorin mit dieser Figur noch Wichtiges vorhat. Denn nachdem man schon in Ruf des Sturms einiges über den Charakter erfahren hat, gibt es in Seelendieb eine Enthüllung, die einen wirklich umhaut. Man erfährt hier etwas, was garantiert noch enorme Auswirkungen hat, nicht nur auf die Mercy Thompson-Serie, sondern ebenso auf die Alpha und Omega-Reihe. Und auch, wenn man zunächst der Auffassung, dass sich Patricia Briggs dabei selbst widerspricht, beziehungsweise einer Geschichte aus ihrer Anthologie Jäger im Schatten, gibt sie in Form von Samuel eine Erklärung dafür, wieso die Enthüllung dennoch funktioniert.

Doch auch Wulfe selbst erhält in diesem Roman jede Menge Charakterisierung. Man erfährt in diesem Buch vieles über seine Vergangenheit, was dafür sorgt, dass er für den Leser sympathisch wird. Wobei Patricia Briggs dennoch nicht vergisst, dass er immer noch ein – sogar für Vampirverhältnisse – gefährliches Wesen ist. Seine Macht wird an einer Stelle der Geschichte eindrücklich klargemacht.

Bitte mit Horror

Patricia Briggs spielt dabei in Seelendieb mit Horrorfilmmotiven. Allgemein ist ein solcher Film auch für die Handlung wichtig, weil er entscheidende Hinweise liefert, sowohl auf die Herkunft des titelgebenden Objekts, wie ebenso, wie es seine Macht ausübt. Die Autorin schafft es hervorragend, mit diesem Motiven zu spielen und sie passend einzubauen. Es ist eine wahre Wonne, das zu lesen.

Was jedoch nicht so viel Spaß macht, ist der Subplot um Warren und ein Problem, das er hat. Patricia Briggs lässt diese Handlung zu lange laufen und schafft es dann am Ende nicht, sie zufriedenstellend zu lösen. Die Auflösung ist einfach da, zwar nett geschrieben, aber man merkt deutlich, dass der Plot mehr Seiten hätte vertragen können, um glaubhaft zu wirken.

Seelendieb ist wieder ein guter Roman, der nur etwas unter dem unbefriedigenden Ende eines Subplots leidet.

 

Autor: Patricia Briggs
Titel: Mercy Thompson 13: Seelendieb
Originaltitel: Soul Taken
Übersetzer:  Vanessa Lamatsch
Verlag: Heyne
Erschienen: 03/2023
Einband: Taschenbuch
Seiten: 459
ISBN: 978-3-453-32243-1
Sonstige Informationen:
Produktseite

 

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Warpskala

Warpskala
9 10 0 1
9/10
Total Score

Positiv

  • Nebenfiguren entwickeln sich weiter
  • Spielt mit Horrormotiven

Negativ

  • Warrens Nebenhandlung endet unzufriedenstellend
Götz Piesbergen

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