Lügen, nichts als Lügen ist das, was Lysop gerne erzählt.

Auftritt, der Lügenheld

Das Boot, auf dem sich Nami (Emily Rudd), Zorro (Mackenyu) und Ruffy (Iñaki Godoy) befinden, geht unter, weil es ein Leck hat. Zum Glück kommen sie rechtzeitig auf die Sirup-Insel, die eine berühmte Schiffswerft besitzt. Während sie überlegen, wie sie in den Besitz eines neuen Schiffes kommen, lernen sie den jungen Lysop (Jacob Romero Gibson) kennen, der sie mit der Besitzerin der Werft bekannt macht. Doch diese, die junge Kaya (Celeste Loots), ist sehr krank und wird noch dazu von ihrem Diener Beauregard (Alexander Maniatis) misstrauisch bewacht. Dennoch lädt sie die Strohhutbande zum Abendessen ein, wonach Dinge ans Tageslicht kommen, die auf eine große Verschwörung hindeuten.

Gleichzeitig erhält Buggy Besuch von dem Fischmenschen Arlong (McKinley Belcher III). Und Admiral Garp (Vincent Regan) scheint Gefallen an Koby (Morgan Davies) gefunden zu haben. Er schult ihn, im Zweifelsfall ohne Rücksicht auf Freunde zu handeln. Und stellt ihn schließlich in eine Situation, in der er sich beweisen muss.

In Lügen, nichts als Lügen wird das nächste Mitglied der Strohhutbande eingeführt: Lysop. Wobei er das zum Zeitpunkt der Handlung natürlich noch nicht ist. Wie es dazu kommen wird, wird man in dieser und der nächsten Folge erfahren.

Ein realistischeres Aussehen

Dabei gibt es bereits bei seinem Erstauftritt einen enormen Unterschied zur Mangavorlage. In jener war sein physisch hervorstechendstes Merkmal seine sehr lange Nase. Dass diese jetzt nicht mit in die Realserie übernommen wurde, ist beruhigend, ist das doch ein Zeichen dafür, dass man, zumindest bei den Hauptfiguren, erstmal davon absieht, ihnen unrealistische Körperproportionen angedeihen zu lassen. Wobei dies in kommenden Staffeln interessant wird, da nicht eben wenige künftige Mitglieder von Ruffys Crew schon allein vom Aussehen her eindeutig nicht menschlich sind. Aber lassen wir uns überraschen.

Abgesehen von dem Verzicht auf die große Nase ist der Lysop, den man in Lügen, nichts als Lügen kennenlernt, derselbe, wie aus den Mangas. Ein Lügenbaron, der es mit der Wahrheit nicht so genau nimmt. Ein begnadeter Schütze, der das Talent seines Vaters geerbt hat. Und gleichzeitig jemand, der sich aufrichtig um Kaya sorgt und sie, um sie von ihrer mysteriösen Erkrankung abzulenken, mit seinen aufgebauschten und erfundenen Geschichten unterhält.

Dargestellt wird Lysop vom US-Amerikaner Jacob Romero Gibson. Bei ihm hat man das Gefühl, dass er in dieser Folge noch nicht ganz in die Rolle reingefunden hat, anders als seine Kollegen. Es fehlt noch das gewisse Etwas, damit er auch einen glaubwürdigen Lysop abgibt. Aber man kann sich sicher sein, dass das noch im Laufe der kommenden Episoden geschehen wird.

Eine langsam aufgebaute Bedrohung

Dabei arbeitet Lügen, nichts als Lügen jetzt schon daran, dass die Figur des Lysop möglichst ausgebaut wird. Man erfährt viel über seinen Charakter, wieso er lügt, was der Anlass war und wieso er das noch weiterhin tut. So lernt man eine Person kennen, die viel Wert darauf legt, dass diejenigen, die ihm am Herzen liegen, ihn auch mögen. Wenn dies geschafft ist, dann ist ihm die Meinung anderer über ihn egal.

Auch sieht man in dieser Folge, wie die ersten Kontakte zur Strohhutbande geknüpft werden. Vor allem die Beziehung zu Ruffy wird grandios aufgebaut, allein basierend auf der Tatsache, dass Lysops Vater Usop dem Strohhutpiraten bekannt ist, weil er für dessen Vorbild, den roten Shanks, arbeitet. Derweil die anderen, Zorro und Nami, ihm mindestens gleichgültig begegnen. Wobei die Navigatorin am Ende der Folge freundschaftliche Verbindungen zur kranken Kaya knüpft, was sich sicher auch auf ihre Beziehung zu Lysop auswirken wird.

Sehr schön an Lügen, nichts als Lügen ist, dass die Bedrohung durch Beauregard langsam aufgebaut wird. Man ahnt natürlich bereits vom ersten Auftritt an, dass etwas an ihm nicht ganz geheuer ist. Doch der Moment, wo er zeigt, was seine wirklichen Pläne und Fähigkeiten sind, ist grandios geworden. Sehr schön ist dabei auch, wie gut Alexander Maniatis die Manierismen der Figur aus den Vorlagen übernimmt und exzellent in seine Performance einbaut.

Zwei wichtige Subplots

Es gibt in dieser Folge noch zwei wichtige Nebenplots. Der eine ist der Besuch von Arlong bei dem in Der Mann mit dem Strohhut besiegten Buggy. Hier wird klar, dass die erste Staffel den Fischmenschen von Anfang an als den „Endgegner“ der laufenden Season aufbaut. Wobei auch hier dasselbe Phänomen wie bei Axe Morgan auftritt: Das Aussehen, das sich nah am Manga bewegt, kann nicht vollständig überzeugen. Vor allem die aus der Vorlage mit übernommene Sägenase wirkt einfach nur billig.

Der zweite wichtige Nebenplot in Lügen, nichts als Lügen ist, dass Garp Koby unter seine Fittiche nimmt. Der Admiral bleibt dabei ständig eine mysteriöse Figur. Es ist unklar, wieso er vor allem den Jungen lobt und sich seiner annimmt. Oder wieso man das Gefühl hat, dass der Flottenkommandant an einer schweren Last trägt. Aktuell ist er eine rätselhafte Figur, über die man hoffentlich bald mehr erfährt.

Dies ist eine weitere gelungene Folge.

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Götz Piesbergen

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