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Auf wen wartet Die Halle der Helden?

Es erwartet sie … Mittelmaß

Für Korgh läuft es nicht mehr nach Plan. Die Unbesungenen stehen nicht mehr unter seiner Kontrolle, er hat seinen ältesten Sohn und seinen Enkel verloren und auch der Schauspieler Buxton Cross, der für ihn den wiedergeborenen Kruge darstellte, weilt nicht mehr unter den Lebenden. Deshalb setzt der Klingone alles auf eine Karte setzt, um doch noch siegreich und erfolgreich zu sein.

Die Zeit spielt allerdings gegen ihn. Denn je länger er wartet, desto mehr sind seine Gegenspieler im Vorteil. Und so sind bereits jetzt Worf und der geklonte Imperator Kahless dabei, den Unbesungenen beizubringen, dass sie trotz ihrer geerbten Ehrenlosigkeit trotzdem noch Ehre haben.

Mit Die Halle der Helden endet die Star Trek – Prey-Trilogie. Und die Qualität dieses abschließenden Romans ist im Grunde genommen dieselbe, wie die Reihe insgesamt: Er ist eher mittelmäßig, ganz nett zu lesen, aber bei Weitem kein Meisterwerk.

Feels Good, Man!

Dabei bemüht sich Autor John Jackson Miller, dem Leser und Klingonen-Fan möglichst viele Feel-Good-Momente zu bieten. So liest man, wie der Imperator Kahless endlich eine Aufgabe gefunden hat und sich dadurch nicht nur vom Wesen, sondern auch vom Aussehen her komplett verändert hat. Er ist nicht mehr der frustrierte Fettsack, er ist jetzt durchtrainiert und schafft es, Begeisterung in anderen Leuten zu erwecken. Natürlich steht ihm der Vorzeige-Klingone von Star Trek überhaupt, nämlich Worf, zur Seite, was sich im Laufe der Handlung selbstverständlich von Vorteil erweist.

Auch das Ende von Die Halle der Helden ist ein solcher Feel-Good-Moment. Weil hier alles perfekt zusammenläuft und es ebenso eine Art Klammer bildet. Denn hier treten viele Charaktere auf, die bereits am Beginn der Trilogie in Das Herz der Hölle aufgetreten sind. Und sie sorgen dafür, dass am Ende das Böse seine gerechte Strafe erhält.

Doch insgesamt will der Funke nicht so recht überspringen. Was daran liegt, dass John Jackson Miller gefühlt zu sehr versucht, diese speziellen Momente zu erzeugen, und damit übers Ziel hinausschießt. Was für sich separat genommen Szenen gewesen wären, die man feiert, geht in der Masse schlicht und ergreifend unter und verliert dadurch deutlich an Wirkkraft.

Am Ende ist einem das Schicksal egal

Was auch dazu führt, dass Die Halle der Helden zu vorhersehbar wird. Es lässt sich problemlos vorhersagen, was als Nächstes passieren wird, wie sich Person X verhalten wird und was Tat Y auslösen wird. Die Konsequenz davon ist natürlich enorme Langweile beim Lesen.

Letzten Endes ist es auch einfach so, dass einem unterm Strich das Schicksal von Korgh egal ist. Hier hat sich John Jackson Miller selber ein Bein gestellt. War die Figur in Das Herz der Hölle noch ein gelungener und intelligenter Feind, wurde dieses Bild in Der Trick des Schakals nach und nach untergraben und zunichte gemacht, sodass er jetzt, in diesem Buch, nur wie ein 08/15-Antagonist wirkt, der nicht mehr agiert, sondern immer verzweifelter reagiert. Und dem andere Figuren, darunter auch ehemalige Verbündete, stet mehrere Schritte voraus sind.

Am Ende ist Die Halle der Helden ein müder und mittelmäßiger Abschluss einer nicht ganz so überzeugenden Trilogie.

Star Trek - Prey 03 Die Halle der Helden
Cover © Cross Cult

Autor: John Jackson Miller
Titel: Star Trek – Prey 03: Der Trick des Schakals
Originaltitel: Star Trek – Prey: Book Three: The Hall of Heroes
Übersetzer: Katrin Aust
Verlag: Cross Cult
Erschienen: 09/2018
Einband: Taschenbuch
Seiten: 485
ISBN: 978-3-95981-670-0
Sonstige Informationen:
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Total Score

Positiv

  • Jede Menge Feel-Good-Momente

Negativ

  • Schicksal von Korgh ist einem egal
  • Handlung zu vorhersehbar
Götz Piesbergen

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