In Tanz des Klingensängers 4 – Falsche Schwestern & Feiste Schranzen: Kampf um den Goldenen Thron geht es in das legendäre Land Tha.

Ein Ende, vorerst

Kyria ist tot. Und Halbar von Mala ist am Boden zerstört. Doch dann beseelt ihn der Wunsch, herauszufinden, wer seine heimliche Geliebte ermordet hat. Und er will diese Person persönlich umbringen, auch wenn dies gegen sein Dasein als Klingensänger verstößt.

Doch als er und seine Gefährten in Tha ankommen, entpuppen sich Dinge schnell als nicht so eindeutig, wie ursprünglich gedacht. Die Lage im Königreich ist instabil, da es von Rebellen bedroht wird. Und so wird die Gruppe um den Klingensänger schon bald Teil einer großen Söldnergruppe, die aufbricht, diese Gegenspieler aufzuhalten.

Mit Falsche Schwestern & Feiste Schranzen beendet Ivan Ertlov seine Klingensänger-Reihe. Jedenfalls, so lässt er es im Nachwort anklingen, vorläufig. Eine Rückkehr in jene so faszinierende postapokalyptische Welt erscheint daher durchaus als sehr realistisch.

Ein anderer Aufbau

Dabei baut der Autor den abschließenden Roman komplett anders auf, als man es von früheren Werken her gewohnt ist. So ist der Antagonist dieses Mal kein Diener Mutanders, sondern, so wird im ersten Drittel der Geschichte klar, ein menschlicher Gegenspieler. Wobei, wie man es von dem Schriftsteller gewöhnt ist, Dinge nicht so erscheinen, wie man es zunächst glaubt.

Und so kommt im Laufe von Falsche Schwestern & Feiste Schranzen zu mehreren überraschenden Plottwists. Denn immer dann, wenn man meint, zu wissen, was als nächstes geschieht, baut Ivan Ertlov eine Wendung ein, mit der man so nicht gerechnet hat. Ist man zu Beginn des Romans noch der Meinung, dass die Handlung überwiegend in der Hauptstadt von Tha stattfindet und es in der Geschichte um die Suche nach dem Mörder geht, ist man nach dem ersten Drittel auf einmal unterwegs, um eine Rebellion niederzuschlagen. Und man stellt sich verdutzt die Frage, wie es so weit kommen konnte.

Es ist diese Überraschung, dieses Unvorhergesehene, was diesen Roman so grandios macht. Vor allem ab dem Moment, wo der Autor die Söldner vorgestellt hat und die Gruppe dann aufbricht, wird das Buch erst so richtig gut. Denn natürlich geschieht die Reise dieser Ansammlung an verschiedenen Individuen nicht reibungslos. Und schon bald gibt es erste Opfer zu beklagen.

Alles, nur nicht gesichtslos

Dabei schafft es Ivan Ertlov, dass diese Toten in Falsche Schwester & Feiste Schranzen nicht bloß gesichtslose Individuen bleiben. Stattdessen gelingt es ihm, dass es Personen sind, die man, auch wenn man sie erst kurz vorher kennengelernt hat, ins Herz geschlossen hat. Was ihr vorzeitiges Ableben daher für den Leser umso heftiger macht.

Natürlich dreht sich ein Teil der Handlung auch um Halbars Wunsch nach Rache. Wobei es hier ebenfalls zu – welch Wunder – einigen überraschenden Wendungen kommt. Denn schon bald stellt sich heraus, dass so einfach, wie er sich alles vorgestellt hat, Dinge selbstverständlich nicht geschehen.

Allerdings braucht Falsche Schwestern & Feiste Schranzen, bis es in die Gänge kommt. Um genauer zu sein, liest sich das ganze erste Drittel des Romans, wo die Protagonisten sich noch in der Hauptstadt von Tha befinden, sehr zäh. Man merkt, dass Ivan Ertlov hier Dinge vorbereitet und er sehr viel Zeit darauf verwendet, um dem Leser die Gegebenheiten vorzuführen. Aber das Ergebnis kann einfach nicht überzeugen, ja es wirkt sogar langweilig.

Zum Glück trifft dies nur auf das erste Drittel zu und der Rest des Buchs hat die gewohnte Qualität des Autors. Und das Finale des Bandes ist einfach nur grandios und ein guter Abschied von den Abenteuern des Klingensängers.

Tanz des Klingensängers 4 – Falsche Schwestern & Feiste Schranzen Kampf um den Goldenen Thron
Cover © Ivan Ertlov

Autor: Ivan Ertlov
Titel: Tanz des Klingensängers 4: Falsche Schwestern & Feiste Schranzen: Kampf um den Goldenen Thron
Verlag: Eigenverlag
Erschienen: 04/2021
Einband: eBook
Seiten: 250
Sonstige Informationen:
Produktseite

 

 

 

 

 

 

 

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Warpskala

Warpskala
8 10 0 1
8/10
Total Score

Positiv

  • Viele gelungene Plottwists
  • Keine gesichtlose Charaktere

Negativ

  • Zähes erstes Drittel
Götz Piesbergen

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