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Dayton Ward und Kevin Dilmore schreiben mit “Rufe den Donner” den zweiten Roman der “Star Trek – Vanguard”-Reihe.

Star Trek - Vanguard 2: Rufe den Donner
© Cross Cult

Wetterwechsel

Der erste Band der »Vanguard«-Reihe setzte hohe Maßstäbe. Was David Mack präsentierte, war ein gelungener und spannender Auftakt. Dayton Ward und Kevin Dilmore haben jetzt die Ehre, den zweiten Roman zu schreiben. Der Titel dieses Buches lautet »Rufe den Donner«.

Dayton Ward diente elf Jahre im U.S Marine Corps, ehe er seine Karriere als professioneller Autor anfing. Als solcher ist er fast ausschließlich im »Star Trek«-Universum aktiv. Er ist verheiratet und lebt mit seiner Frau Michi in Kansas City.

Die Lunte brennt

Viele seiner Arbeiten hat er zusammen mit Kevin Dilmore geschrieben. Der ist seit 1997 Schriftsteller, zunächst beim Fanmagazin »Star Trek Communicator« für das er Newsgeschichten und Porträts verfasste. Später wurde er auch im literarischen »Star Trek«-Universum aktiv. Er lebt gemeinsam mit seiner Frau Michelle und drei Töchtern in Prairie Village, Kansas.

Die Taurus-Region entwickelt sich immer mehr zu einem Pulverfass. Klingonen und Tholianer stehen kurz davor, gegeneinander den offenen Krieg zu erklären, wobei die Föderation bei einer Auseinandersetzung zwischen beiden Parteien leidtragender Dritter wäre. Gleichzeitig werden jetzt auch die Romulaner aktiv, nach dem sie sich lange Zeit hinter der neutralen Zone zurückgezogen hatten.

Geheimnisse werden enthüllt

Des Weiteren hat es den Anschein, als ob die ursprünglichen Schöpfer des Taurus-Meta-Genoms nach Äonen der Inaktivität, in denen sie als ausgestorben galten, wieder aktiv werden. Denn auf dem Planeten Erilon taucht ein außerirdisches Wesen auf, dessen biologischer Aufbau auf dem Genom basiert. Und das eine dort tätige Föderationsforschungsgruppe gnadenlos jagt und niedermetzelt.

Mit dem zweiten Roman werden einige Geheimnisse der Region enthüllt, in der sich die »Vanguard«-Raumstation befindet. Der Leser erfährt, wer hinter dem Taurus-Meta-Genom steckt und kriegt einen ersten Eindruck, über was für Kräfte diese Wesen verfügen. Wobei diese das jetzt endlich einen Namen erhalten: Shedai! Weitere Details, zum Beispiel über ihre Vergangenheit, bleiben jedoch weiterhin im Dunkeln.

Wer arbeitet für wen?

Dabei führt diese Entscheidung mit dazu, dass sich »Rufe den Donner« spannend und kurzweilig liest. Das liegt eben nicht nur an dem Mysterium der Shedai, sondern auch erneut an der exzellenten Charakterzeichnung, die die beiden Autoren in die Geschichte einbauen. Jede Figur, die der Leser schon im Vorgängerroman kennenlernen durfte, erhält ihren eigenen Plot, durch den sie sich weiterentwickeln darf und wodurch der Leser diverse Überraschungen mitkriegt.

Da ist zum Beispiel Lurqal, die klingonische Spionin, die als ihrer Coveridentität als diplomatischer Attachè Anna Sandesjo für den Föderationsbotschafter Jetanien arbeitet. Sie ist eine der glattstirnigen Vertreter ihrer Spezies, wie einer sie aus der klassischen Serie her kennt, weshalb sie für Nichteingeweihte als Mensch gilt. Bislang dominierte der Gedanke, dass sie, trotz der Tatsache, dass die gefurchstirnigen Klingonen auf sie herabsehen, ihrer Agentenarbeit aus Liebe zu ihrer Heimat nachgeht. Doch jetzt erfährt der Leser, dass sie auf Grund ihrer Affäre mit T‘Prynn dazu motiviert wurde, als Doppelagentin in Wahrheit für die Föderation zu arbeiten! Eine Entwicklung, die für zukünftige Romane sicherlich noch einiges an Zündstoff bieten wird.

Der Kreis erweitert sich

Ebenso interessant ist, dass der Kreis derjenigen erweitert wird, die das Geheimnis hinter der »Vanguard«-Operation wissen. So wird zum Beispiel Rana Desai in den Zirkel der Verschwörer aufgenommen. Wobei ein Schatten über dieser Entscheidung liegt, weil sie eben am Ende doch nicht alles über die wahren Hintergründe erfährt. Daraus entwickelt sich die Frage, wie sich das weiterentwickeln wird, ob sie nicht dennoch bald die volle Wahrheit herausfindet, mit entsprechenden Konsequenzen für die anderen.

Gleichwohl bietet der Plot auch verhältnismäßig helle Momente. Sobald Cervantes Quinn auftaucht, lässt sich mit Sicherheit sagen, dass die Atmosphäre sich verbessert. Er ist und bleibt zwar immer noch ein Glücksritter, der regelmäßig sich betrinkt oder dem Verbrecherkönig Ganz etwas schuldet. Aber die Gleichmütigkeit, mit der er alles hinnimmt, sowie ein gewisser Grundoptimismus machen diese Figur so unverwechselbar.

Wo bleibt Teil 3?

Hierbei ist es interessant, dass ihm jetzt der ehemalige Reporter Tim Pennington zur Seite gestellt wird. Der Kontrast zwischen den zwei Charakteren ist dabei deutlich wahrnehmbar. Gleichzeitig macht es sich bemerkbar, wie trotz aller Differenzen die beiden sich langsam miteinander anfreunden.

Dayton Ward und Kevin Dilmore präsentieren eine gelungene Story, die die »Vanguard«-Reihe gekonnt weiterführt. Jetzt kann gilt es darauf zu warten, wie der dritte Band qualitativ wird.

Autor: Dayton Ward, Kevin Dilmore
Titel: 
Star Trek – Vanguard 02: Rufe den Donner
Teil/Band der Reihe: 
Star Trek – Vanguard 02
Originaltitel: 
Star Trek – Vanguard: Summon the Thunder
Übersetzer:
Claudia Kern
Verlag: 
Cross Cult
Erschienen: 
04/2018
Einband: 
Taschenbuch
Seiten: 
448
ISBN:
978-3-959818-51-3
Sonstige Informationen:
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Götz Piesbergen

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