Auch wenn Cliff Robertson nie die eine große Rolle hatte, konnte er trotzdem auf eine erfolgreiche Schauspielkarriere zurückblicken.

Nicht tot

Der am 9. September 1923 zur Welt gekommene Cliff Robertson war das Kind von Clifford Parker Robertson Jr. und Audrey Olga Robertson, geborene Willingham. Seine Eltern ließen sich voneinander scheiden, als er ein Jahr alt war, und ein Jahr später starb seine Mutter an einer Bauchfellentzündung. Daraufhin übernahm seine Großmutter mütterlicherseits, Mary Eleanor „Eleanora“ Willingham, seine Erziehung. Er zog zu ihr nach Kalifornien und sah seinen Vater danach nur selten.

1941 machte er seinen Schulabschluss und diente während des Zweiten Weltkriegs als dritter Maat in der US-Handelsmarine. Nach dem Angriff der Japaner auf Pearl Harbor wurde er übrigens bei seiner Familie als tot gemeldet, was sich dann aber zum Glück als unwahr herausstellte. Nach dem Krieg studierte er am Antioch College in Yellow Springs, Ohio, brach das Studium allerdings ab, um für kurze Zeit als Journalist zu arbeiten.

Doch dann fand er seine wahre Berufung, als Cliff Robertson am Actors Studio in New York Schauspielerei studierte. Gleichzeitig wurde er auch Mitglied dieser Organisation und blieb dies bis zum Ende seines Lebens.

Ein häufiger Schauspieler, ein seltener Regisseur

Sein Schauspieldebüt gab er 1943, als er in dem moralunterstützenden Film We’ve never been licked einen Auftritt als Adam hatte, für den er allerdings nicht in den Credits geführt wurde. Im selben Jahr hatte er eine ähnliche Rolle in Korvette K-255, ehe er erst wieder 1950 zu sehen sein sollte. Das war dann in der Fernsehserie Lux Video Theatre, wo er in einer Folge als Fireman #8 auftrat.

Von 1953 bis 1954 spielte er die Titelrolle in der SciFi-Serie Rod Brown of the Rocket Rangers. Und 1956 hatte er die männliche Hauptrolle in dem Drama Herbstürme, derweil Joan Crawford die weibliche innehatte. 1959 konnte er seinen Körper in der Komödie April entdeckt die Männer in Szene setzen, da es in dem Film unter anderem auch ums Surfen ging. Im Jahr 1960 hatte Cliff Robertson eine Rolle in einer Folge der Westernserie Riverboat. Und von 1960 bis 1962 hatte er drei Auftritte in dem Western Outlaws.

Doch unter diesen dreien war eine Episode dabei, die für ihn etwas Besonders darstellte. Denn in der Folge The Dark Sunrise of Griff Kincaid wirkte er nicht nur als Titelcharakter mit. Ebenso verfasste er das Drehbuch und führte Regie. Letztere Tätigkeiten waren welche, die er im Laufe seines Lebens nur selten erneut ausüben sollte.

Eine besondere Ehre

1963 wirkte er in Patrouillenboot PT 109 mit. Dieser Film war ebenso etwas Spezielles für ihn, weil er nämlich niemand Geringeren als John F. Kennedy darstellte. Der war auch derjenige, der Cliff Robertson persönlich für diese Rolle auswählte, was natürlich eine besondere Ehre war.

Im selben Jahr wirkte er übrigens auch in einer Folge der bekannten SciFi-Anthologieserie „The Outer Limits“ mit. Jahre später sollte dies noch von Bedeutung werden. 1967 war er einer der Hauptdarsteller in der Komödie Venedig sehen – und erben….

1966 hatte er seine erste Berührung mit Superhelden. Denn in der berühmten Camp-Batman-Serie, mit Adam West als Titelheld, sollte er bis 1968 gleich fünfmal die Figur Shame darstellen. 1971 setzte sich Cliff Robertson erneut auf den Regiestuhl, nur um dann direkt danach aufzustehen und vor die Kamera zu gehen. Denn in dem Drama Der Cowboy war er eben nicht nur der Regisseur, sondern ebenfalls der Hauptdarsteller und Drehbuchautor. Produziert wurde dieser Film von ihm ebenso. Letzteres war eine Aufgabe, die er noch einmal ein Jahr später in Der große Minnesota Überfall ausüben sollte, wofür er dann allerdings nicht in den Credits gelistet wurde.

Cliff Robertson

Einer von fünf

1975 spielte er in Die Drei Tage des Condors mit, einem Film, in dem Robert Redford in der Hauptrolle begeistern konnte. Zwei Jahre später wirkte er in der Miniserie Washington: Hinter verschlossenen Türen als einer der Hauptdarsteller mit. 1980 führte er das letzte Mal Regie, als er Der Pilot drehte und dort auch die Titelrolle spielte.

Von 1983 bis 1984 hatte Cliff Robertson eine Rolle in der Soap Falcon Crest und stellte 1994 in der Dokuserie The American Revolution niemand Geringeres als George Washington dar. 1999 trat er in dem damaligen Reboot der The Outer Limits-Serie in einer Folge auf. Damit war er einer von nur fünf Darstellern, die sowohl in dieser, wie auch der allerersten Serie auftraten. Zu den anderen zählten Leonard Nimoy, David McCallum, Barbara Rush und Peter Breck.

2002 sollte er wieder einer Superheldenverfilmung auftreten. In Spider-Man stellte er niemand Geringeres als Ben Parker dar, den Onkel von Peter Parker, der ihm den berühmten Spruch „Mit Großer Macht kommt große Verantwortung“ mit auf den Weg gab und dann kurz darauf sterben durfte. 2002 griff er nochmal in die Tasten, als er das Drehbuch zu dem Horrorfilm The 13th Child verfasste und dort auch in der Hauptrolle zu sehen war.

Ein Skandal, dieser Skandal

2003 wirkte er in seiner letzten Fernsehserie mit, als er in vier Episoden der Dramareihe The Lyons Den als Hal Malloy zu sehen war. Ein Jahr darauf spielte er wieder Ben Parker, in Spider-Man 2. Eine Rolle, die er auch 2007 in Spider-Man 3 darstellte. Es sollte sein finaler Auftritt im Film und Fernsehen gewesen sein.

Cliff Robertson war übrigens der auslösende Faktor für einen Riesenskandal in Hollyowood, als er 1977 feststellte, dass seine Unterschrift auf einem Scheck gefälscht worden war. Es stellte sich heraus, dass der damalige Kopf des Filmstudios Columbia Pictures David Begelman dafür verantwortlich war. Es kam zu einem Skandal, wonach dieser gefeuert wurde. Doch der wurde der quasi sofort im Anschluss Präsident von Metro-Goldwyn-Mayer, derweil der Schauspieler auf einer Blacklist landete und erst 1983 wieder Arbeit fand.

Cliff Robertson liebte es, zu fliegen und besaß viele verschiedene Flugzeuge. Er war außerdem zweimal verheiratet. Seine erste Ehe war von 1957 bis 1960 mit der Schauspielerin Cynthia Stone, mit der er eine Tochter namens Stephanie kriegte. Seine zweite Ehe war von 1966 bis 1989 mit der Schauspielerin und Erbin Dina Merrill. Auch mit ihr hatte er ein Kind gezeugt, nämlich Heather.

Am 10. September 2011 verstarb Cliff Robertson an natürlichen Umständen.

Cliff Robertson im Web

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Götz Piesbergen

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