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Der deutsch-spanische Tausendsassa Daniel Brühl ist auch in Hollywood ein bekannter Name. Außer in Marvel-Blockbustern brilliert er vor allem in anspruchsvollen Rollen.

Sein voller Name lautet Daniel César Martin Brühl Gonzáles. Das Licht der Welt erblickte er am 16. Juni 1978 in Barcelona als Sohn des deutschen TV-Regisseurs Hanno Brühl und der spanischen Lehrerin Marisa Gonzáles Domingo. Brühl wuchs in Köln auf, wo er das Dreikönigsgymnasium besuchte. Er spricht Deutsch, Katalanisch, Spanisch, Englisch, Französisch und Italienisch.

Frühstart in Radio und TV

Brühl gewann mit acht Jahren einen Vorlesewettbewerb und landete gleich beim WDR-Hörfunk, wo er erste Hörspiel- und Synchronsprechrollen übernahm. Schnell folgten erste Fernseharbeiten. Ihm war schon früh klar, dass er Schauspieler werden wollte, und so arbeitete er zielstrebig darauf hin. Während seiner Schulzeit sang er in der Schulband, später verweigerte er den Wehrdienst und wurde Zivildienstleistender.

Im deutschen Fernsehen wurde man zum ersten Mal 1994 in dem Film Svens Geheimnis auf ihn aufmerksam. Anschließend spielte er 16 Folgen lang in der ARD-Soap Verbotene Liebe. Darauf folgte der erste Leinwandauftritt 1999 in Schlaraffenland.

Sein Durchbruch kam im Jahr 2003, als er im Film Goodbye Lenin auftrat, für den er mehrfach ausgezeichnet wurde. So erhielt er 2003 auf der Berlinale den Shooting Star des europäischen Films. Auch international wurde man nun auf ihn aufmerksam.

Daniel Brühl

Internationaler Durchbruch

Darauf folgte zunächst einer der größten Publikumserfolge des spanischen Filmjahres 2007, Salvador – Kampf um die Freiheit. Aber Brühl blieb auch weiterhin als Sprecher im Geschäft. So war er 2006 die deutsche Stimme von Lightning McQueen in Cars und in Bärenbrüder 2 sprach er Kenai.

International richtig los ging es für ihn 2007 mit 2 Tage Paris mit Julie Delpy, in dem diese auch Regie führte. Im selben Jahr spielte er in Das Bourne Ultimatum. Für das deutsche Publikum erwähnenswert ist auch seine Darstellung des Tonda in Krabat. In Quentin Tarantinos Oscar-nominiertem Film Inglourious Basterds übernahm er die Rolle des deutschen Kriegshelden Fredrick Zollner.

Aber auch dem spanischen Film blieb er weiterhin treu. 2012 erhielt er dort mehrere Nominierungen für seine Rolle im Science-Fiction-Drama Eva. Nach der Fortsetzung 2 Tage New York war er in Inside Wikileaks – Die fünfte Gewalt zu sehen, ein Jahr später konnte man ihn als Niki Lauda in Rush – Alles für den Sieg bewundern. Für seine Leistung erhielt er 2014 eine Nominierung in der Kategorie bester Nebendarsteller bei den Golden Globes.

Seine Reise ist noch nicht zu Ende. Mittlerweile ist Daniel Brühl vermehrt in anspruchsvollen Rollen zu sehen, und führte 2021 er zum ersten Mal in Nebenan selbst Regie. Im Jahr 2003 war er einer der Gründungsmitglieder der Deutschen Filmakademie und seit 2017 ist er Mitglied der Academy of Motion Picture Arts and Sciences. Zuletzt war er in der Netflix-Serie The Alienist – Die Einkreisung zu sehen, für die er ein weiteres Mal für einen Golden Globe nominiert wurde, diesmal in der Kategorie Bester Hauptdarsteller. Außerdem trat Brühl 2015 der Firma Amusement Park Film als Partner bei. Zusammen mit Malte Grunert und Klaus Dohle kann er nun als Produzent Filmprojekte entwickeln, die ihn persönlich reizen.

Marvel

Daniel Brühl ist seit 2016 Teil des Marvel Cinematic Universe (MCU). Im Film The First Avenger: Civil War übernahm er die Rolle des Helmut Zemo, eines der wichtigsten Antagonisten aus den Comics. In der DisneyPlus-Serie The Falcon and the Winter Soldier war er wieder mit dabei. Wir können davon ausgehen, dass wir noch mehr von Zemo sehen werden, auch wenn er zunächst von den Dora Milaje in das Hochsicherheitsgefängnis Raft gebracht wurde.

Privatleben und soziales Engagement

Nachdem Brühl zunächst einige Jahre mit der deutschen Schaupsielerin Jessica Schwarz liiert war, ist er seit 2016 mit Felicitas Rombold verheiratet. Das Paar hat zwei Söhne und hat seinen Lebensmittelpunkt am Prenzlauer Berg in Berlin.

Schon seit 2014 unterstützt Brühl als Botschafter die Hear the World Foundation, die sich für Chancengleichheit und erhöhte Lebensqualität von Menschen mit Hörverlust einsetzt. Zudem ist er auch für das World Food Programme seit 2021 als Botschafter aktiv.

Daniel Brühl im Web

Melanie Frankl
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