Diese Episode liefert gewichtige Gründe dafür, dass eine langlebige Fantheorie wahr sein könnte.
Wird hier eine Fantheorie bestätigt?
Drei Monate sind vergangen, seit dem die Enterprise den Gorn-Konflikt beigelegt hat. Schwester Chapel (Jess Bush) hatte danach das Schiff zeitweise verlassen, um unter Dr. Roger Korby zu trainieren. Spock (Ethan Peck) selbst hat den Zeitpunkt ihrer Rückkehr herbeigesehnt und jetzt ist es endlich so weit. Allerdings kehrt sie nicht alleine zurück. Dr. Korby (Cillian O’Sullivan) begleitet sie und es stellt sich heraus, dass die beiden einander daten.
Spock selbst hat mit dieser Enthüllung zu knabbern. Gleichzeitig stehen jedoch die Feierlichkeiten zur hundertjährigen Gründung der Föderation bevor. Und auf dieser trifft er auf einen merkwürdigen Barkeeper (Rhys Darby). Der irgendwie dafür sorgt, dass nachdem Spock ins Bett gegangen ist, er am nächsten Tag an der Seite von Christine Chapel aufwacht. Die kurz davor steht, ihn zu ehelichen. Was ist da nur geschehen?
Es gibt seit langem eine Fantheorie im Fandom. Es geht um die Frage, ob Trelane ein Q war. Marco selbst hat hierzu einen Faktencheck gemacht. Hochzeitsglocken-Blues deutet für eine Seite der Theorie gewisse Argumente an, die Showrunner Akiva Goldsman dann später in einem Interview bestätigen sollte.
Diverse Veränderungen
Der dreimonatige Zeitsprung in der Story dient dabei dem Zweck, einige optische und personelle Veränderungen in Star Trek – Strange New Worlds durchzuführen. So ist Scotty jetzt Crewmitglied der Enterprise, wobei noch unklar ist, ob er damit ebenfalls Pelia als auf dem Chefingenieursposten des Schiffes abgelöst hat. Es wird hierzu nichts gesagt, wobei sie in dieser Folge auch nicht auftaucht.
Es gibt aber ebenso einige optische Veränderungen. Jetzt nicht, was die Uniformen betrifft. Als vielmehr, was die Friseuren mancher Crewmitglieder angeht. So trägt Uhura eine voluminöse Lockenfrisur, deren Wucht atemberaubend ist. Genauso, wie auch Commander Una die Art und Weise, wie sie ihre Haare trägt, geändert hat. Personell gibt es zu vermelden, dass Captain Bartel immer noch Gast auf dem Schiff ist, sehr zur Freude von Captain Pike.
Doch hauptsächlich dreht sich in dieser Episode alles um Spock und seine Enttäuschung, dass Christine Chapel inzwischen jemand anderes hat. Wobei er eigentlich damit hätte rechnen müssen. Schließlich hat die Schwester in Hegemonie – Teil II Andeutungen gemacht, dass sich ihre Gefühle für ihn verändert haben.
Ein ungewöhnlicher Hochzeitsplaner
Dabei lebt „Hochzeitsglocken-Blues“ von den Umständen der veränderten Realität. Der Humor ist hier deutlich präsenter, als in dem todernsten „Hegemonie“-Zweiteiler. Was vor allem an dem von Rhys Darby dargestellten „Hochzeitsplaner“ liegt, der sich gefühlt mit jedem Auftritt immer mehr und mehr in die Vorbereitungen reinsteigert. Dabei wirkt seine gesamte Gestik auch herrlich übertrieben absurd. Mit Spock hat er da natürlich den passenden Gegenpart erhalten.
Zum Glück hält sich die Episode nicht lange damit auf, den Vulkanier als glücklich und zufrieden darzustellen. Denn kaum erfährt er die Wahrheit – auf eine übrigens grandiose Art und Weise – beschließt er auch schon, wieder alles richtig zu machen.
Sein Sidekick ist dabei Dr. Korby. Es ist schön zu sehen, wie die beiden Männer, die sich ja eigentlich wegen ihrer Liebe zu Christine Chapel spinnefeind sind, gegenseitig unterstützen. Wie sie gemeinsam versuchen, die anderen davon zu überzeugen, dass die Realität, in der sie sind, nicht die richtige ist. Und dabei keinen Fortschritt machen.
Herrlich abgedreht
Das ganze kumuliert in einem grandiosen Finale! Hier dreht der Humor noch mal extra auf. Zuvor entstand er aus einigen absurden Szenen, der herrlich überkandidelten Art von Rhys Darby, sowie der Art und Weise, wie die Crewmitglieder auf die Enthüllung nicht reagieren. Die Hochzeitszeremonie toppt das Ganze. Es wird alles absurder und der Humor gefühlt noch mehr hochgedreht. Ehe es endet.
Enden tut es mit einer überraschenden Enthüllung. Dass nämlich der Hochzeitsplaner nur ein Kind von knapp über 8000 Jahren ist. Das von seinem Vater – hier bitte auf die Stimme aufpassen – etwas gemaßregelt und dann abgeholt wird. Natürlich fallen keine Namen. Aber wer aufmerksam ist, der dürfte schnell herausfinden, wer hier wen abholt und wieso das so für die Star Trek-Mythologie so wichtig ist!
Am Ende von Hochzeitsglocken-Blues wird es allerdings wieder ernst. Denn es zeigt sich, dass die Gorn-Thematik noch nicht abgeschlossen ist. Man sieht nämlich, dass Jenna Ortega emotional immer noch unter ihrer letzten Begegnung mit dieser Spezies leidet. Was ein interessanter Plot für die aktuelle Season werden dürfte.
Eine Hintertür bleibt offen
Es ist gut, dass die Episode davon absieht, explizit zu sagen, wer jetzt der Hochzeitsplaner und sein Vater sind. Weil sich die Serie noch eine Hintertür auflässt, um das Offensichtliche gegebenenfalls in der nahen Zukunft noch zu verneinen. Auch wenn das eher unwahrscheinlich ist und nur unter jeder Menge argumentativer Verrenkungen funktionieren dürfte.
Doch davon abgesehen ist dies eine hervorragende und unterhaltsame Episode. Die einmal mehr zeigt, dass Star Trek – Strange New Worlds durch seine große Experimentierfreude und Unvorhersehbarkeit enorm profitiert.
Info
Regie: Jordan Canning
Drehbuch: Kirsten Beyer & David Reed
Showrunner: Akiva Goldsman, Henry Alonso Myers
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