Zum Finale der dritten Staffel werden noch mal einige der losen Handlungsfäden zusammengefasst.
Es geht ums Große und Ganze
Christina Batel (Melanie Scrofano) ist wieder diensttauglich geschrieben und soll schon bald in der Rechtsabteilung der Sternenflotten tätig werden. Womit sie allerdings die Enterprise verlassen müsste. Captain Christopher Pike (Anson Mount) und seine Offiziere haben sich deshalb zusammengetan, um ihren Abschied gebührend zu feiern.
Doch es zeigt sich schon bald, dass andere Probleme dringender behandelt werden müssten. Denn es ist dem im Transporterpuffer gefangenen Vezda gelungen, den Körper von Ensign Gamble (Chris Myers) wieder herzustellen und damit zu fliehen. Er stellt Doktor M’Benga (Babs Olusanmokun) eine Falle und wartet im Prinzip nur auf die Gelegenheit, dass er seine Artgenossen befreien kann.
Mit Neues Leben und neue Zivilisationen tischt Star Trek – Strange New Worlds groß auf. Es geht hier ums Große und Ganze, um Gut gegen Böse, Licht gegen Dunkelheit. Aber auch ums Persönliche, um Marie Batel und Christopher Pike und darum, ob und wie ihre gemeinsame Zukunft aussehen soll.
Wenn die Figurenzeichnungen stimmen
Das klingt alles dick aufgetragen und das ist diese Folge auf. Stellenweise ist sie sehr klischeehaft und schafft es nicht komplett zu verhindern, dass sie zu sehr ins Schmalzige abrutscht. Ebenso hat man bei einigen Ereignissen das Gefühl, dass gewisse Plotelemente nur deshalb da sind, damit die Handlung überhaupt erst funktioniert.
Aber das macht diese Episode jetzt zu keinem Reinfall. Denn unterm Strich stimmt vor allem eins in dieser Folge: Die Charakterisierungen. Es gibt viele kleine und große Momente, wo man merkt, dass man die Figuren ins Herz geschlossen hat. Auch und vor allem Captain Batel, um die sich ja diese Episode dreht.
Denn es zeigt sich, dass sie für Großes vorherbestimmt ist. Und auch, wenn das wieder ein Aspekt ist, der ziemlich weit hergeholt ist, muss gleichzeitig ebenfalls betont werden, dass diese Folge nicht verheimlicht, was dieses Wissen mit Personen und ihrem Umfeld macht. Vor allem auf Christopher Pikes Verhältnis zu ihr wird dabei viel Wert gelegt.
Slaanesh lässt grüßen
Man erfährt nämlich, dass der Captain der Enterprise bereit ist, ihr überall hin zu folgen. Ihre gegenseitige Liebe wird im Laufe der Handlung wiederholt besonders betont. Er möchte sie nicht verlieren, was sie im Grunde genommen ebenso wenig möchte, auch wenn klar ist, dass ihr vermutlich am Ende nichts anderes überbleibt.
Der Antagonist dieser Handlung sind wieder die Vezda aus Durch die Linse der Zeit. Man darf jetzt nicht zu sehr darüber nachdenken, wie ihre Flucht so lange Zeit unbemerkt geschehen konnte. Aber ihr Auftreten und ihr Agieren ist äußerst effektiv. Denn im Prinzip gelingt es ihnen, ihr Ziel zu erreichen. Einer von ihnen kann die anderen befreien und ihren Wächter, den Beobachter, vernichten.
Nur um dann zu erleben, wie er wieder entsteht und sowohl vorwärts, wie auch rückwärts durch die Zeit wirkt. Die Erklärung erinnert ein wenig an Warhammer 40k und dessen Warp, wo die Zeit ja ebenfalls nicht normal verläuft. Diese Erläuterung macht zwar dann irgendwo Sinn. Aber man darf nicht wirklich über sie nachdenken.
Freunde fürs Leben
„Neues Leben und neue Zivilisationen“ ist dabei auch wieder eine Episode, in der die gesamte Crew der Enterprise mit zum Gelingen beiträgt. Sei es, als Jenna Ortega James Kirk erklärt, dass sie für ein riskantes Manöver die Enterprise besser nicht fliegt. Oder als Pela mal wieder beweist, dass sie trotz aller Exzentrizität immer noch eine erstklassige Ingenieurin ist. Wenn auch eine mit jeder Menge Lebenserfahrungen.
Das Besondere an der Sache ist jedoch, dass die Beziehung zwischen James T. Kirk und Spock weiterentwickelt wird. Denn für ein riskantes Manöver muss der Vulkanier mit dem Verstand des Commanders verschmelzen. Was am Ende dazu führt, dass man sieht, wie ihre Freundschaft entsteht.
„Zufälligerweise“ in der Gegend
Doch das Auftauchen von Kirk ist gleichzeitig auch wieder Grund zum Meckern. Denn einmal mehr muss man als Zuschauer einfach akzeptieren, dass er und die Farragut zufälligerweise erneut in der Gegend sind und der Enterprise helfen können. Wobei man mittlerweile das Gefühl hat, dass die Crew des Schiffes im Prinzip nur aus Kirk selbst besteht. Der Rest wird allerhöchstens am Rande erwähnt.
Am Ende ist dies ein bittersüßer Abschied von Captain Batel. Es ist einer, der im letzten Drittel etwas zu sehr auf die Tränendrüse drückt. Aber gleichzeitig auch einer, der ihr gerecht wird und zeigt, welchen Einfluss sie auf die Enterprise-Crew und vor allem Christopher Pike hatte.
Und das Finale deutet daraufhin, dass in der nächsten Season wieder die Erforschung neuer Welten im Mittelpunkt des Geschehens stehen könnte. Was definitiv nicht verkehrt ist.
Großartige Designs
Visuell ist diese Folge grandios. Das Design der Alienwelt zu Beginn der Episode oder auch das besondere Gebilde am Ende des zweiten Drittels: Hier wurde geklotzt, nicht gekleckert!
Unterm Strich ist dies jetzt keine schlechte Folge. Aber sie ist auch kein Überflieger, wie einige der früheren Episoden.
Info
Regie: Maja Vrvilo
Drehbuch: Dana Horgan & Davy Perez
Showrunner: Akiva Goldsman, Henry Alonso Myers
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