Einmal mehr beschäftigt sich die Serie mit der Obersten Direktive und dem moralischen Dilemma, dass sie hervorrufen kann.
Inhalt:
Während einer langwierigen Vermessungsmission in einem unbekannten Winkel der Galaxie empfängt Data (Brent Spiner) den Notruf eines kleinen Mädchens vom Planeten Drema IV. Die beiden beginnen eine Art Brieffreundschaft, wodurch Data gegen die Oberste Direktive verstößt. Als er Captain Picard (Patrick Stewart) davon erzählt befiehlt er ihn zunächst diese zu beenden. Doch schließlich ringt er sich dazu durch dem Mädchen und dessen Heimatplaneten zu retten, denn diesem droht die Vernichtung. Unterdessen muss sich Wesley (Wil Wheaton) mit den Schwierigkeiten herumschlagen, welches das erste Kommando mit sich bringt, das man ihm übertragen hat…
Rezension:
Einmal mehr konfrontiert uns Brieffreunde mit den Tücken der Obersten Direktive. Ausgerechnet der sonst so emotionslose Data beginnt sich hier für das Überleben einer ihm fremden Zivilisation einzusetzen, nachdem er Freundschaft mit einem Kind geschlossen hat. Fast könnte man meinen, Data habe echte, fast schon väterliche Gefühle für die Bewohner vom Drema IV entwickelt, was aber bekanntlich eigentlich nicht möglich ist. Wie dem auch sei, es ist wirklich schön zu sehen wie vehement er sich bei seinen Crewkameraden für die Rettung des Planeten einsetzt, von denen jeder eine andere Meinung hat, wie mit dem Problem umgegangen werden soll. Bemerkenswert ist dabei, dass sich Dr. Pulaski praktisch von Anfang an auf Datas Seite stellt. Dies ist ein starker Kontrast, verglichen mit den ersten Episoden der zweiten Staffel, in denen sie den Androiden alles andere als respektvoll behandelt hat. Damals sah sie in ihm noch nicht mehr als eine Maschine, die zu keiner menschlichen Regung fähig ist, doch Brieffreunde beweist eindrucksvoll das Gegenteil. Auch Dr. Pulaski hat in der Zwischenzeit anscheinend doch erkannt, dass Data eben doch wesentlich mehr ist als einfach nur ein hochentwickelter Androide. Ihre Haltung zu den Bewohnern von Drema IV ist aber ganz sicher natürlich auch der Tatsache geschuldet, dass sie als Ärztin nicht untätig zusehen will, wenn die Bevölkerung einer ganzen Welt ausgelöscht zu werden droht. Ganz anders sieht dies hingegen Captain Picard, der, ebenso wie Riker und Worf, zunächst auf der Beachtung der Obersten Direktive pocht. Es ist ja beileibe nicht das erste Mal, dass Picard scheinbar kompromisslos auf die Einhaltung dieser Vorschrift drängt. Aber gerade dies steht manchmal in einem etwas zu harten Kontrast zu den humanistischen Idealen, die dem Captain in anderen Fällen immer so wichtig ist. Doch in der Folge ist es eben Data, der ihn in eine Situation bringt, in der er diese Kompromisslosigkeit hinterfragen muss, was dazu führt, dass er schließlich die richtige Entscheidung trifft.
Auf dem Weg dahin beschäftigt sich die Crew mit den moralischen Implikationen, welche ein Bruch der Obersten Direktive nach sich ziehen könnte. Hat man das Recht in den natürlichen Lauf der Dinge einzugreifen um so die Dremaner zu retten? Dies führt zu einigen recht interessanten Diskussionen, wie sie mal wieder typisch für Star Trek sind. Und dies gilt auch für die Nebenhandlung um Wesley, die am Ende perfekt mit der Haupthandlung verschmilzt. Erstmals muss er hier wirklich Verantwortung übernehmen, was ihm Anfangs alles andere als leicht fällt. Es macht Wes als Charakter glaubwürdiger und auch sympathischer, dass es sich sichtlich schwer damit tut seine Autorität gegenüber den älteren Mitgliedern seines Teams durch zusetzten. Doch als ihm dies schließlich gelingt trägt er dadurch entscheidend zur Lösung des Problems mit den Dremanern bei. Zwar rettet Wesley auch hier wieder den Tag, tut dies aber auf eine wesentlich realistischere Art als in früheren Episoden, in der er buchstäblich ganz allein das Schiff rettet.
Info
Pen Pals – Brieffreunde
Staffel 2– Episode 15
Story: Hannah Louise Shearer
Buch: Melinda Snodgrass
Regie: Winrich Kolbe
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Seit Anfang 2011 publiziert er regelmäßig Artikel für das Phantasika Magazine (ehemals Corona Magazine) und im Jahr 2015 hat er seinen ersten eigenen Science-Fiction Roman Das erste Kind beim Verlag „In Farbe und Bunt“ veröffentlicht, dem 2021 die Fortsetzung Das erste Kind – Destiny folgte.
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