Wesley Crusher darf in dieser Episode ausnahmsweise mal fast wie ein normaler Teenager erscheinen.
Inhalt:
Wesley Crusher (Wil Wheaton) bereitet sich darauf vor auf Relva XII seinen Eignungstest für die Aufnahme an der Sternenflottenakademie zu absolvieren. Die schriftlichen und psychologischen Aufgaben, denen er sich zusammen mit drei anderen Anwärtern stellen muss verlangen ihm alles ab, aber letztlich gelingt es ihm sich recht gut zu schlagen. Währenddessen bekommt die Enterprise Besuch von Admiral Quinn (Ward Costello) und dessen Assistenten, Lt. Commander Remmick (Robert Schenkkan). Quinn deutet gegenüber Captain Picard an, dass sich in der Führungsriege der Sternenflotte in letzter Zeit einige sonderbare Vorfälle ereignet haben und will nun herausfinden ob der Captain womöglich etwas damit zu tun hat…
Rezension:
Wie so viele Folgen der ersten Staffel hinterlässt auch Prüfungen beim Zuschauer einen recht zwiespältigen Eindruck. Positiv ist anzumerken, dass Wesley hier zum ersten Mal so menschlich und fehlbar dargestellt wie noch nie zuvor. In dieser Episode ist er nicht das unfehlbare Genie, dem immer alles gelingt. Obwohl er bei den Tests gut abschneidet sind seine Ergebnisse eben nicht gut genug um sogleich an der Akademie aufgenommen zu werden. Zumindest teilweise wirkt Wes hier wie jemand, der er bis zum Ende der Serie leider nie wirklich sein wird, nämlich wie ein normaler Teenager. Allerdings bleibt es nur schwer nachvollziehbar warum er denn eigentlich durchgefallen ist, denn wie gesagt waren seine Ergebnisse gut bis sehr gut. Der einzige Grund hierfür ist, dass man ihn als Hauptfigur natürlich an Bord der Enterprise behalten musste, aber ein Beigeschmack bleibt trotzdem.
Dasselbe gilt auch für den Handlungsstrang mit Admiral Quinn und seinen Verdächtigungen gegenüber der Führungsspitze der Sternenflotte. Er deutet an, dass er einer Verschwörung auf der Spur ist und setzt Remmick darauf an die gesamte Brückencrew ausführlich zu befragen, um in Erfahrung zu bringen, ob man Picard vertrauen kann oder ob er womöglich selbst nicht der ist, der er zu sein vorgibt und selbst ein Teil dieser vermeintlichen Verschwörung ist. Das Problem mit diesem Handlungsstrang ist, dass viel zu sehr im Dunkeln bleibt, was genau es mit Admiral Quinns Verdacht auf sich hat und wie er überhaupt genau darauf gekommen ist, dass mit seinen Vorgesetzten auf der Erde etwas nicht stimmt. Bis zum Ende der Folge läuft dieser Plot irgendwie ins Leere, da sie keine Antworten auf diese Fragen bietet. In der Rückschau betrachtet ist Quinns Besuch natürlich eine Vorbereitung auf die spätere Folge Die Verschwörung, aber für die Zuschauer ist all dies zu diesem Zeitpunkt nur mäßig spannend. Überhaupt ist Spannung etwas, was man in dieser Episode eher vergeblich sucht. Sie versorgt den Zuschauer nicht mit genügend Informationen über die mutmaßliche Verschwörung, weshalb diese für nicht besonders interessant ist. Auch die Prüfungen von Wesley wissen nicht wirklich zu fesseln. Die Episode ist vor allem eine recht dialoglastige Geschichte über dem Umgang der Charaktere mit einer für sie alle ungewohnten Situation, in der sie sich den Verdacht ausgesetzt sehen Teil eines Komplotts gegen die Sternenflotte zu sein.
Etwas Dramatik kommt nur auf als einer von Wesleys Kameraden aus Enttäuschung darüber gar nicht erst zur Aufnahmeprüfung zugelassen worden zu sein, ein Shuttle stiehlt und sich dabei in Lebensgefahr bringt. Die Auflösung dieser Situation ist jedoch recht plump und alles andere als logisch. Sie dient nur dazu Captain Picard in den Augen von Lt. Remmick endgültig als vertrauenswürdig erscheinen zu lassen. Dies hätte man aber auch subtiler lösen können.
Info
Coming of Age– Prüfungen
Staffel 1– Episode 19
Buch: Sandy Fries
Regie: Michael Vejar
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