Mit dieser Folge zeigt die Serie einmal mehr, dass man in ihr besser das Unerwartete erwarten sollte.
Wenn den Erwartungen nicht entsprochen wird
Morpheus (Tom Sturridge) macht sich auf den Weg in die Hölle. Doch findet er sie fast vollständig verlassen vor und alle Tore zu ihr abgeschlossen. Er trifft Luzifer (Gwendoline Christie), die ihm erklärt, dass sie gekündigt hat. Sie übergibt ihm als Rache noch den Schlüssel zur Hölle, womit Dream somit zum Herren über dieses Reich wird, und verschwindet.
Zurück in seinem Traumreich hat der Herr der Träume ein Problem. Er will den Schlüssel loswerden und somit die Verantwortung über die Hölle jemand anderem überlassen. Seine älteste Schwester Death (Kirby) lehnt das Angebot dankend ab. Und dann tauchen auf ein Mal diverse Repräsentanten übernatürlicher Wesen oder Reiche auf. Sie alle wollen den Schlüssel haben. Doch für die Nachfolge des Morgensterns kommen nur ganz wenige in Frage.
Die Hölle ist leer ist eine Folge, die von Anfang die Erwartungen des Zuschauers unterläuft. Sie fängt damit an, dass man ein Duell zwischen Dream und Luzifer erwartet. Und muss dann wie Morpheus selber erstaunt feststellen, dass es nicht zum epischen Kampf kommt, sondern Dinge vollkommen anders, als gedacht.
Von den Comics zur Serie
Dabei sind die Argumente, die die ehemalige Herrin der Hölle aussagt, durchaus nachvollziehbar. Im Prinzip ist sie ihrer Aufgabe müde und wünscht sich quasi einen Tapetenwechsel. Dessen Konsequenzen allerdings sehr radikal ausfallen, weil dadurch die früheren Bewohner wieder auf der Erde und in den Zwischenreichen sind. Darunter auch die frühere Geliebte von Dream, wegen der er ja überhaupt erst zurück in die Hölle gekommen ist.
In den Comics konnte man die Erlebnisse von Luzifer in einer eigenen Comicreihe nachverfolgen. Die dann ihrerseits später in einer Fernsehserie adaptiert wurde, die für sechs Staffeln durchaus erfolgreich verlief. Wer dies weiß, der sieht dann hier einige bekannte Figuren, die man bereits aus der Reihe her kennt.
Und auch danach entwickelt sich die Geschichte absolut unvorhersehbar. Das fängt schon damit an, dass Dream versucht seiner Schwester Death die neue Aufgabe zu übertragen. Die dann allerdings ablehnt.
Aus dem Vollen geschöpft
Und geht mit dem Schaulaufen diverser übernatürlicher Wesen weiter. Hier schöpft die Reihe wirklich aus dem Vollen, da sie hier eine große Bandbreite an Wesen aus verschiedenen Mythologien auffährt. Angefangen von den Asen, über die Dämonen bis hin zu den Elfen.
Sie alle wollen den Schlüssel zur Hölle. Und sind bereit alles dafür zu tun. Wobei der Herr der Träume sie alle erst mal dadurch einfängt, in dem er sie zu einem Diner einlädt. Wo dann einige der Gemüter überkochen.
Interessant ist, dass die jeweiligen Figuren nicht einfach nur simple Gestalten sind. Sondern durchaus ausführlich dargestellt werden. Man hat die Asen, die vom Aussehen her an Leute aus den späten 1980/1990er erinnern. Man hat die Elfen, von denen einer der beiden Boten, Cluracan, vergnügungssüchtig charakterisiert wird. Oder man hat die Dämonen, die nicht bereit sind, fair zu spielen.
Exzellent
Es ist ein wunderbares Sammelsurium, die alle versuchen, Dream zu bestechen. Und damit alle auf die eine oder andere Art scheitern. Dabei ist es lustig, wenn man sieht, wie das Chaos versucht Morpheus mit einer Schreckgestalt einzuschüchtern und der noch nicht einmal die Miene verzieht. Da zeigt sich, dass der Herr der Träume kein normales Wesen ist.
Spannend ist ebenfalls die Anwesenheit der Engel, auch wenn diese vorgeben, nur als Beobachter aufzutreten. Da wird sicherlich noch etwas kommen. Was ebenso für den Erpressungsversuch der Dämonen gelten dürfte. Morpheus sah zwar für seine Verhältnisse ziemlich erschüttert aus. Doch gleichzeitig konnte man da auch eine Art Wut sehen. Und der Herr der Träume ist niemand, der so etwas einfach so durchgehen lässt. Seine Rache wird heftig ausfallen, da kann man Gift drauf nehmen.
Es ist eine exzellente Folge.
Info
Regie: Jamie Childs
Drehbuch: Ameni Rozsa
Showrunner: Allan Heinberg
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