Johanna Constantine hat ihren Auftritt und trifft dabei den Nagel auf den Kopf.
Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm
Auf der Suche nach Daniel erzählt Lucien (Vivienne Acheampong), dass solange sich Dream (Tom Sturridge) im Traumreich aufhält, ihn die Gütigen nicht erreichen können. Sie überzeugt ihn, dass er einen sterblichen Agenten braucht, weshalb er sich an Johanna Constantine (Jenna Coleman) wendet. Die ihm zwar hilft, aber gleichzeitig auch den Nagel auf den Kopf trifft, als sie anmerkt, dass er sich viele Feinde gemacht hat.
Derweil bei den Kidnappern nicht alles plangemäß verläuft. Puck (Jack Gleeson) verfällt dem Charme des entführten Babys, sehr zum Ärger seines Liebhabers Loki (Freddie Fox), der andere Pläne mit dem Kind hat. Gleichzeitig kontaktieren die Gütigen Lyta Hall (Razane Jammal) und versprechen ihr ihre Hilfe.
In Öl aufs Feuer gibt es zum ersten Mal in dieser Season ein Wiedersehen mit Johanna Constantine, der Nachfahrin von Lady Johanna Constantine, die in Familienblut den Kopf seines Sohnes wieder besorgte. Dabei zeigt sich, dass der Apfel nicht weit vom Stamm fällt.
Perfekt den Charakter und den Ton getroffen
Bereits die erste Szene, in der man Johanna sieht, zeigt ihren Charakter. Sie ist fröhlich am Vögeln, als sie heimlich einen Dolch ergreift. Und ehe sie zustechen kann, sieht sie Dream und erwacht. Dabei ist sie sauer, dass sie wegen ihm jetzt wach ist, auch wenn sie weiß, wie der Traum ausgehen wird. Denn wie sie später dann nüchtern meint, am Ende töte sie alle, die ihr etwas bedeuten.
Womit der Tonfall für die kommende Folge gesetzt ist. Man hat es hier mit einer unangepassten Johanna zu tun, die sich vom Traumherren nicht einschüchtern lässt. Und gerade deshalb auch den Finger in die Wunde legt. Sie weißt zu Recht darauf hin, dass er sich viele Feinde gemacht hat, unter anderem durch seine Strafen. Aber ebenso, dass er wegen des Todes seines Sohn Morpheus Selbstmordgedanken hegt. Und mit all diesen Erkenntnissen hat sie Recht.
Denn die ganze Zeit fragt man sich, wieso Dream sich in die wache Welt wagt, obwohl er da Gefahr läuft, von den Gütigen erwischt zu werden. Im Prinzip ist dies ein indirekter Beweis dafür, wie sehr er durch den Tod seines Sohnes aus dem Gleichgewicht gebracht geworden ist. Und dass er deshalb versucht, sein eigenes Ableben herbeizuführen.
Jede Menge Überraschungen
Sie überredet ihn schließlich, sich zurück ins Traumreich zu begeben, weil er dort ja geschützt ist. Wo er sich dann auch daran macht, einige seiner Fehler wieder gut zu machen. Er lässt Alex Burgess, der Sohn des Mannes, der ihn einst gefangen nahm, aufwachen. Und erschafft einen Helfer für Johanna, wobei er dabei jemanden wieder erweckt, der in der ersten Staffel noch für jede Menge Probleme sorgte.
Es sind überraschende Entwicklungen. Die deutlich machen, welchen Einfluss Johanna auf Morpheus hat. Wie sehr sie, gerade wegen ihrer Unangepasstheit, die Stimme der Vernunft ist, auf die er ausnahmsweise mal hört.
Wobei es parallel dazu zu interessanten Entwicklungen kommt. So suchen die Gütigen Lyta Hall auf und versprechen ihr ihre Hilfe, sobald diese nötig ist. Was nichts Gutes verheißt, wenn man bedenkt, was diese Rachegottheiten vollbringen können.
Unschöne Manipulationen
Wobei Lyta die ganze Zeit manipuliert wird. Zunächst von Puck und Loki, die eine vermeintliche Spur zum Kidnapper finden. Und dann später von Loki alleine, der ihr mitteilt, dass man ihren Sohn tot aufgefunden hat. Womit klar ist, dass sie sich auf einen Rachefeldzug begeben wird, um sich an Morpheus, dem vermeintlichen Mörder zu rächen.
Dass sie in Wahrheit manipuliert worden ist, weiß man natürlich nur als Zuschauer. Und hier ist es interessant, wenn man sieht, wie Puck und Loki miteinander umgehen. Der nordische Trickstergott wirkt wie ein Narzisst, der mehr an sich selbst und seinen Taten interessiert ist und weniger an dem entführten Kind. Puck hingegen verfällt dem Kleinen, was ihn am Ende so weit bringt, dass er ihn beinahe wieder zurückbringt, was jedoch Loki geschickt verhindert.
Und am Ende sieht man, wie der Trickster seinen Lebensgefährten mit gestohlenen Traumsand betäubt und anschließend Daniel ins Feuer legt, wo er verbrennt. Allerdings erzählt er dabei eine antike griechische Sage, die darauf hindeutet, dass das, was hier durch die Flammen vernichtet wird, nur die sterbliche Hülle ist. Was überlebt ist das Unsterbliche. Und da Daniel im Traumreich erzeugt wurde und auch der künftige Traumlord sein soll, dürfte ihm genügend Übernatürliches innewohnen, um das Feuer etwas verändert zu überstehen.
Und so ist dies unterm Strich eine fantastische und abwechslungsreiche Folge. Die Zeichen häufen sich allerdings, dass Morpheus diesen Storyarc nicht überleben dürfte.
Info
Regie: Jamie Childs
Drehbuch: Jay Franklin
Showrunner: Allan Heinberg
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