Leider gibt es auch in dieser Episode immer wieder Momente, wo man Henry Cavill vermisst.
Nicht so schnell
Geralt (Liam Hemsworth) und seine Truppe aus Freunden, Flüchtigen und Bekannten stoßen nach einem Abstecher auf einem Friedhof auf einen alten und freundlichen Mann (Laurence Fishburne). Dieser gewährt ihnen Unterschlupf und etwas zu trinken. Doch als der Hexer etwas von dem Selbstgebrauten trinkt, hat er danach einen sehr real wirkenden Traum.
Ciri (Freya Allan), die von den anderen Ratten Falka genannt wird, muss immer noch ihren Platz in der Gruppe finden. Dass sie, um ihre sichere Flucht zu ermöglichen, Beute wegwirft, hilft da nicht unbedingt. Yennefer (Anya Chalotra) ist weiterhin dabei, weitere Magier für ihren Feldzug gegen Vilgefortz zu sammeln. Und König Emhyr (Bart Edwards) findet heraus, dass man ihn reingelegt hat.
Im Vergleich zur letzten Folge tritt die The Witcher-Serie mit Traum eines erfüllten Wunsches auf die Bremse. Handlungstechnisch geschieht hier zwar einiges. Aber andererseits auch nicht wirklich viel. Es gibt hier Momente, wo Figuren sich weiterentwickeln und ansonsten außerdem noch ein paar nette Kampfszenen.
Ein Veteran tritt an
Höhepunkt ist dabei sicherlich der Auftritt von Laurence Fishburne als der freundliche Barbier-Chirurg und Alchemist Regis. Mit diesem Casting haben die Macher der Serie nach langem mal wieder etwas Richtiges gemacht. Eben weil man merkt, dass Fishburne ein Schauspielveteran ist, der schon in vielen unterschiedlichen Produktionen in diversen Rollen aufgetreten ist. Und das drückt sich hier mit einer gewissen Routine aus, mit der er seine Figur zum Leben erweckt.
Wobei dies keine negative Routine ist. Vielmehr ist es bewundernswert, wie er die Freundlichkeit und Höflichkeit seiner Figur rüberbringt, ohne dass es zu aufgesetzt, zu befremdlich wirkt. Denn gleichzeitig werden ja auch genügend Momente eingebaut, wo angedeutet wird, dass Regis nicht normal ist. Denn als er den behelfsmäßigen und blutdurchtränkten Verband Geralts an sich nimmt, scheint er diesen sehr vorsichtig zu behandeln. Fast so, als ob er damit etwas vorhat.
Es sind nette Szenen, die man hier bei Regis erlebt. Leider sind dies auch die Augenblicke, wo man wieder einmal brutal auf den gewaltigen Unterschied zwischen Henry Cavill und Liam Hemsworth aufmerksam wird. Denn es gibt gleich mehrere Momente, wo man deutlich merkt, dass die Szene wohl ursprünglich mit der Präsenz Cavills im Kopf geschrieben wurde. Und die fehlt hier zwangsläufig.
Wenn sich bemühen nicht ausreicht
Das kann man Hemsworth nun nicht ankreiden. Erneut spürt man, dass er sich bemüht, seine eigene Interpretation von Geralt zu finden. Und es gibt gute Ansätze, etwa, wenn man die Traumszene sieht, wo sein Geralt mit Ciri und Yennefer interagiert. Aber ebenso ist ausreichend zu merken, dass er noch etwas damit zu kämpfen hat, diese großen Fußstapfen zu füllen. Es ist eben eine undankbare Situation, in die er geraten ist.
Von den anderen Plots ist es vor allem die Handlung von Ciri bei den Ratten, die einen interessiert. Man merkt, dass sie unbedingt Teil der Gruppierung werden möchte, dann allerdings von denen beinahe vertrieben wird, weil sie mit ihrer Methode, deren Leben zu retten, nicht einverstanden sind. Die Einzige, die zunächst zu ihr hält, ist ihre Geliebte Mistle. Die anderen reagieren eher feindselig auf sie, was sich dann aber im gegen Ende der Folge ändert.
Hier hat man wirklich das Gefühl, das alles stimmt. Vor allem, weil die Serie den anderen Ratten ausreichend Möglichkeit gibt, zu glänzen und dabei ebenso klar wird, wie sehr Ciri in dieser eingespielten Gruppe zunächst ein Fremdkörper ist. Gleichzeitig werden allerdings auch genügend Momente aufgebaut, in denen die jeweiligen Mitglieder ausgebaut werden. Das gefällt, das ist gut!
Kein Geld vorhanden?
Die restlichen Plots sind gefühlt existent. Die Handlung von Yennefer leidet ein wenig darunter, dass die Magierin anscheinend wie aus dem Nichts erscheint, so also ob die Darstellung des Teleportationszauber nicht mehr im Budget war. Und der Endkampf am Ende der Folge ist zwar packend inszeniert. Funktioniert aber auch nur deshalb, solange man nicht darüber nachdenkt, wie sich alle Kampfteilnehmer gefunden haben oder wieso Yennefer sich nicht teleportiert hat.
Der Plot um Emhirs Entdeckung ist kurz, aber am vielversprechendsten. Mal schauen, was hier noch geschehen wird. Am Ende könnten hiermit jede Menge andere Pläne durchkreuzt werden.
Traum eines Erfüllten Wunsches ist gleichermaßen Licht und Schatten.
Inhalt
Buch: Tania Lotia
Regie: Sergio Mimica-Gezzan
Showrunner: Lauren Schmidt Hissrich
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