Diese Folge wirkt teilweise wie ein Throwback zu der Anfangszeit der Serie.
Ein Throwback in alte Zeiten
Geralt (Liam Hemsworth) und seine Gruppe kommen an einen Sumpf an. Dort lauern zwei Geister auf sie, die es vor allem auf den Hexer abgesehen haben, aber auch seine Reisegefährten kidnappen. Um sie zu besiegen, muss er sich seinen innersten Ängsten stellen.
Unterdessen findet Ciri (Freya Allan) heraus, dass die Ratten den Jungen, den sie letztens erst gekidnappt haben, verkauft haben. Wütend verlässt sie die Gruppe, obwohl Mistle (Juliette Alexandra) versucht, sie zurückzuhalten. Doch es stellt sich heraus, dass dies alles Teil eines perfiden Plans war, damit Leo Bonhart (Sharlto Copley) sich um die Ratten kümmern kann.
Was ich liebe, das trage ich nicht wirkt stellenweise wie ein Throwback zu der Anfangszeit der Serie. Der Plot um die Geister, die Unschuldige Wanderer, in diesem Fall die Gruppe um Geralt, kidnappen, hätte genauso gut in die ersten beiden Seasons gepasst. Als es wirklich noch darum ging, den Alltag der Hexer zu präsentieren.
Wenn Vorbereitung überschätzt wird
Vermutlich wurde diese Handlung eingebaut, um der Kritik zu entgegnen, dass sie sich sehr von den Wurzeln entfernt hat. Es soll zeigen, dass die Reihe durchaus immer noch in der Lage ist, Plots zu erzählen, wie man sie aus den Romanen und den früheren Folgen her kennt. Doch ironischerweise sorgt dies eher dafür, dass einem erst recht klar wird, wie sehr die Streamingreihe sich geändert hat. Und zwar nicht unbedingt zum Positiven.
Andererseits könnte es ebenfalls sein, dass dies hier geschieht, um zu zeigen, wie sehr Geralt um Ciri und Yennefer fürchtet. Genauso, wenn auch in geringerem Maßen, um seine Reisegefährten.
Das Problem ist, dass es ungewöhnlich wirkt, wenn man sieht, wie Geralt sich so unvorbereitet in den Kampf stürzt. Normalerweise ist es so, dass er sich vorbereitet, ehe er sich den jeweiligen Kreaturen stellt. Davon ist dieses Mal nichts zu sehen. Stattdessen stolpert er nahezu blind in die Auseinandersetzung und scheint ohne einen Plan zu agieren. Was natürlich am Ende fast komplett nach hinten losgeht.
Stärken und Schwächen
Letzten Endes ist es erstaunlich, wie gut dieser Plot ausgeht. Trotz oder gerade wegen der doch sehr dilettantischen Vorgehensweise des Hexers. Und der Lohn der Mühe ist schließlich, dass er wieder mit Yennefer vereint ist, die ihn auf den aktuellen Stand der Dinge ihrerseits bringt. Was dann in einer kleinen Sexszene mündet.
Es zeigen sich hier Stärken und Schwächen von Liam Hemsworth. Die Jagd nach den Monstern im Trüben raubt ihm die Möglichkeiten, Emotionen zu zeigen. Hier hätte Henry Cavill als Geralt besser gewirkt. Bei der Wiedervereinigung mit Yennefer hingegen kann er wieder seinen Vorteil, die glaubhaften Gefühle ausspielen.
Nicht, dass die Episode jetzt völlig schlecht ist. Das verhindert zum Glück der Plot um Ciri und die Ratten. Auch wenn die Gewissensbisse von Geralts Überraschungskind etwas weit hergeholt wirken, angesichts der ganzen Schandtaten, die sie mit denen schon durchgemacht hat.
Vorbereitung für den Spinoff?
Allerdings fällt einem auf, dass die Ratten zwar bislang charakterisiert wurden. Aber nie so ausführlich, wie in den Romanen. Bei den meisten bleibt es in der Serie bei oberflächlichen Darstellungen. Vermutlich geht es erst im Spinoff The Rats: A Witcher Tale mehr in die Tiefe.
In jedem Fall dient dieser Plot dazu, die bevorstehende finale Konfrontation zwischen Ciri und Leon Bonhart vorzubereiten. Und das ist dieses Mal durchaus wirklich etwas, worauf man sich freuen kann. Weil Letzterer als knallhart und etwas verrückt charakterisiert wird. Er wird so oder so die ultimative Herausforderung für Ciri werden.
Der dritte Plot der Episode handelt von Emhyr, der realisiert, welch Hindernis Geralt für seine Pläne darstellt. Diese Handlung ist überwiegend Wasser treten, bis dem König von Nilfgaard diese Erkenntnis mitgeteilt wird. Heißt, er dürfte jetzt entsprechende Gegenmaßnahmen treffen, um doch noch seinen Plan umzusetzen.
Es ist am Ende einfach nur wieder eine enttäuschende Episode. Eine, die einmal mehr beweist, wie wenig die Verantwortlichen wissen, wieso die Romanreihe überhaupt erst so populär geworden ist. Sie haben Vermutungen, die sich allerdings, wie man jetzt schön sieht, als falsch herausstellen.
Inhalt
Buch: Clare Higgins
Regie: Jeremy Webb
Showrunner: Matthew D’Ambrosio
Lust, in unserem Team mitzumischen? Dann schaut doch mal auf unsere MITMACHEN Seite.
Warpskala
Warpskala- The Witcher – 31 – Was ich liebe, das trage ich nicht - 17. Dezember 2025
- Titans – 02 – Asia - 15. Dezember 2025
- Captain America (1990) - 14. Dezember 2025

