Wenn diese Episode ein Problem hat, dass vieles an ihr zu gewollt und forciert wirkt.
Die Reise geht weiter
Aang (Zach Tyler Eisen) und seine Freunde sind auf dem Weg nach Omashu, als sie auf eine Gruppe von sorglos herumreisenden Barden stoßen. Ursprünglich wollen sie getrennten Weges gehen, doch da die direkte Route zu der Stadt für den Avatar von der Feuernation abgeschnitten worden ist, nehmen sie einen Umweg, den die Musiker empfehlen. Es geht durch die Höhle der Liebenden, wo sie schon bald voneinander getrennt werden und jeweils selber ihren Weg heraussuchen müssen.
Währenddessen sind Zuko (Dante Basco) und Iroh (Mako) weiter auf der Flucht. Da sein Onkel sich jedoch vergiftet hat, suchen sie die Hilfe von Einwohnern des Erdkönigreichs. Die sie schon bald zu sich nach Hause einladen.
Die Reise durchs Erdkönigreich geht für den Avatar und seine Freunde weiter. Die Höhle der Verliebten bietet einen interessanten Einblick in die Legenden und Mythen dieses Reiches. Auch wenn sie am Ende „nur“ okay ist.
Shakespeare lässt grüßen
Was diese Episode in jedem Fall gut macht, ist, die Beziehung zwischen Aang und Katara weiterzuentwickeln. Es gab ja zuvor schon immer deutliche Hinweise, dass die beiden sich zueinander zugezogen fühlen. Man bedenke nur die Reaktion des Avatars, als die Wasserbändigerin in Die Macht des Feuers aus Versehen verletzte. Oder wie er reagierte, als sie in Der Avatar-Zustand scheinbar ums Leben kam.
Diese Episode macht jetzt ein für alle Mal klar, dass die beiden ein Paar sind. Und geht dabei recht geschickt vor. Basierend auf der titelgebenden Legende über die Höhle der Verliebten, reisen sie durch eben jene und werden hierbei von Sokka und den Barden getrennt. Und lernen so, sich gegenseitig zu vertrauen, was selbstverständlich für ihre Beziehung wichtig ist.
Die Legende erinnert dabei natürlich sehr an Shakespeares Drama Romeo und Julia, was auch bei der Erzählweise deutlich wird. Doch es ist etwas anderes, was sie so interessant macht. Man erfährt nämlich einiges darüber, wie die Erdbändiger ihre Fähigkeiten gelernt haben könnten.
Lektion gelernt?
Allerdings wirkt dies im Vergleich zu dem Plot von Zuko und Iroh nur wie netter Zeitvertreib. Denn auch wenn ihre Geschichte zunächst wie Comedy Relief anfängt, wird sie schnell ernster. Als man nämlich erfährt, was der Eroberungsfeldzug der Feuernation mit den normalen Bewohnern des Erdkönigreichs anstellt. Das sind für eine Animationsserie, die sich vor allem an Kinder und Jugendliche richtet, heftige Themen. Die jedoch auch gut rübergebracht werden. Also so, dass man einerseits verstehen kann, wieso das Geschehen so heftig wirkt. Aber nicht so, dass es zu realistisch erscheint. Es ist genau die richtige Dosis.
Am Ende steht natürlich die Frage, ob Zuko seine Lektion gelernt hat. Angesichts der Tat, die er am Ende der Folge macht, darf man das bezweifeln. Die Enttäuschung, die deshalb auf dem Gesicht einer anderen Person zu sehen ist, lässt sich daher gut nachvollziehen.
Soweit ist Die Höhle der Verliebten eigentlich eine gute Folge. Wären da nicht die Barden und Sokkas Erlebnisse mit denen. Es ist klar, dass sie so etwas wie Hippies aus der Welt des Avatars darstellen sollen. Die dementsprechend sehr sorgenfrei charakterisiert werden.
Haben die … noch alle?
Doch dabei schießt die Folge übers Ziel hinaus. Man hat fast das Gefühl, dass diese Barden sich jegliche Gehirnzellen mit was auch immer weggehauen haben. Und als Konsequenz davon sehr dümmlich und weltfremd auftreten. Kurzum, sie nerven sehr schnell von Anfang an und alles, was sie machen, wirkt forciert.
Das hat auch Folgen für Sokka. Normalerweise ist es so, dass seine Art und Weise der perfekte Gegenpart zu den stellenweise abstrusen Ereignissen der Serie ist. Hier läuft dies jedoch ins Leere und verstärkt sogar vielmehr den Eindruck, den die Eskapaden der Barden machen. Anstatt ihre Taten sarkastisch zu kommentieren, wird er unfreiwillig Teil ihres übertrieben wirkenden Comedy Relief-Effekts.
Wie gesagt, die Folge ist nicht schlecht, aber auch nicht wirklich überragend gut. Immerhin verspricht die letzte Szene dieser Episode, dass dann die nächste spannender werden könnte.
Info
Regie: Lauren MacMullan
Drehbuch: Joshua Hamilton
Showrunner: Michael Dante DiMartino, Bryan Konietzko
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