Die Tatsache, dass Appa entführt worden ist, setzt Aang so sehr zu, dass er sich völlig anders verhält.
Wie ausgewechselt
Aang (Zach Tyler Eisen) ist wegen der Entführung von Appa empört. Er verhält sich gegenüber Toph (Jessie Flower), die nun wirklich nichts dafür kann, vollkommen daneben und bricht alleine auf, um seinen Luftbison zu finden. Katara (Mae Whitman) versucht dafür zu sorgen, dass die Zurückgebliebenen überleben und es irgendwie aus der Wüste hinaus schaffen. Ein Vorhaben, das durch einen aus Versehen high gewordenen Sokka (Jack DeSena) und einen wütenden Aang nicht eben einfach ist.
Zuko (Dante Basco) und Iroh (Mako Iwamatsu) werden von Kopfgeldjägern der Feuernation überfallen, können jedoch entkommen. Sie suchen die Wüstenoase auf, wo Iroh jemand Bekanntes sieht, der ihnen weiterhelfen könnte. Doch erwarten sie dort die beiden Erdbändiger, die von Tophs Vater angeheuert wurden. Denen zu entkommen dürfte schwierig werden.
Man erlebt In der Wüste einen komplett ausgewechselten Aang. Einen, der wegen der Entführung Appas gefühlt auf alles und jeden wütend ist. Der sogar seine Freunde abkanzelt oder anfährt. Und der ohne auf sie Rücksicht zu nehmen, handelt. Fast könnte man meinen, dass diese Charakterisierung des Avatars Out of Characer ist.
Kein bloßes Tier
Allerdings muss man sich vergegenwärtigen, dass Appa für ihn nicht irgendein Tier ist. Es ist Aangs persönlicher Luftbison, mit dem er groß geworden ist. Mit dem er damals aus dem Lufttempel weglief und im Eis eingeschlossen wurde. Das verbindet!
Außerdem ist er die einzige direkte lebendige Verbindung, die der Avatar noch zu seinem früheren Leben hat. Und wenn man daran denkt, wie er auf die Entdeckung des Leichnams von Gyatso in Der südliche Lufttempel reagiert hat, dann macht seine merkwürdig aggressive Reaktion irgendwo doch Sinn. Es ist eine Art Abwehrreaktion, mit der er versucht, seine Hilflosigkeit zu übertünchen. Denn schließlich bedeutet der Verlust von Appa einen radikalen Schnitt in seinem Leben.
Bewundern muss man dabei Katara. Es ist nicht das erste Mal, dass sie sich als mütterliche Person des Teams präsentiert, als diejenige, die alles tut, damit die Gruppe zusammenhält. Doch dieses Mal wächst sie förmlich über sich hinaus. Weil sie eben nicht nur in einer potenziell tödlichen Umgebung für das Überleben der anderen sorgt. Sondern ebenso, da ihr die Arbeit durch ihren Bruder nicht eben einfach gemacht wird.
Zwei Klotze am Bein
Sokkas Drogenerfahrungen – er isst einen Kaktus – sorgen vor allem für Comedy Relief. Man lacht über seine Sprüche und seine Eskapaden. Doch in Wahrheit wird er so für seine Schwester zu einem Klotz am Bein. Eben weil sie auch dafür sorgen muss, dass er überlebt und nicht ums Leben kommt. Sein Zustand bessert sich immerhin am Ende, wobei zu diesem Zeitpunkt die Haupthandlung schon vorbei ist.
Toph ist im Grunde genommen ebenfalls ein Klotz am Bein, wenn auch nicht aus Eigenverschulden. Wie sie selber sagt, kann sie auf Sand kaum etwas spüren und ist damit eigentlich eher nutzlos. Trotzdem beklagt sie sich nicht, sondern trottet mit. Und am Ende der Folge kann sie wieder zeigen, was sie kann, als sie mit Hilfe von Katara sogar einige Gegner ausschaltet.
Doch auch der Plot um die Flüchtigen Iroh und Zuko ist interessant geworden. Weil hier der Onkel des Feuernationsprinzen ein paar Geheimnisse erhält, die Aufmerksamkeit erregen. So zeigt sich, dass er anscheinend Mitglied einer Geheimorganisation ist, die sich über einen weißen Lotus Pai Sho-Spielstein identifizieren. Und deren Mitglieder allem Anschein nach nicht nur in der Feuernation anzutreffen sind, sondern ebenso im Erdkönigreich.
Geheimnisse
Aber es zeigt sich einmal mehr, dass unter der freundlich und jovialen Fassade ein intelligenter Verstand steckt. Der auf verschlungenen Wegen zum Ziel kommt. Und dabei immer noch vor seinem Neffen Geheimnisse hat.
Die beiden Kopfgeldjäger aus dem Erdkönigreich sorgen nur dafür, dass bei diesem Plot etwas Spannung aufkommt und sind ansonsten ein netter Bestandteil der Kontinuität. Aber dass sie die beiden Flüchtigen auch wirklich kriegen, das durfte man von Anfang an bezweifeln.
Es ist eine interessante Folge, mit jeder Menge gelungenen Charaktermomenten. Appas Verschwinden scheint dafür zu sorgen, dass die Entwicklung der Figuren massive Fortschritte macht.
Info
Regie: Lauren MacMullan
Drehbuch: Tim Hedrick
Showrunner: Michael Dante DiMartino, Bryan Konietzko
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Warpskala
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