Masken verbergen oft interessante Gesichter.

Ein wichtiges Gespräch

Um die Geister seiner gefangenen Freunde zu befreien, reist Aang (Gordon Cormier) zum Tempel seiner früheren Inkarnation, Avatar Roku (C. S. Lee). Doch die Feuerweisen, die ihm eigentlich helfen sollten, sind fast alle ausnahmslos auf der Seite des neuen Feuerlords Ozai. Nur ein einziger hilft dem jungen Luftbändiger mit seinem früheren ich zu sprechen. Das Gespräch bringt ihn zwar weiter, verunsichert ihn aber gleichermaßen. Weshalb er auch danach in eine Falle läuft und gefangen genommen wird.

Prinz Zuko (Dallas Liu) verliert das Kommando über sein Schiff und ebenfalls das Vertrauen seiner Leute. Sein Onkel Iroh (Paul Sun-Hyung Lee) erinnert sich dabei daran, wie sein Neffe einst von seinem Vater bestraft und gebrandmarkt wurde. Eine Aktion, die noch bis heute nachwirkt.

Die Handlung von Masken basiert ein Mal mehr auf diversen Episoden der Trickserienvorlage. Wobei die Macher der Realverfilmung wie üblich gewisse Dinge anders interpretieren oder neue Aspekte hinzufügen. Doch in diesem Film reicht das aus, um dafür zu sorgen, dass diese Folge sehr unterhaltsam geworden ist.

Genau hinhören

Es ist vor allem eine Episode, von der Prinz Zuko am meisten profitiert. Bislang war er „nur“ der Sohn von Feuerlord Ozai, der von seinem Vater ins Exil geschickt wurde und erst dann zurückkehren darf, wenn er den Avatar gefunden und gefangen genommen hat. Das war bisher auch seine die einzige Motivation, die er in der Serie hatte, was für den Anfang zwar ausreichend war. Doch für den weiteren Verlauf war es überfällig, dass mehr Profil erhielt.

Das geschieht in Masken in Form von Rückblenden. Man erlebt zu Beginn einen jungen und selbstbewussten Prinzen, der vielleicht zu selbstbewusst ist und deshalb am Ende von seinem Vater bestraft wird. Wenn man sich an die Charakterisierung von Ozai in Weggezaubert erinnert, dann kann man schnell der Auffassung erliegen, dass diese in dieser Episode widersprüchlich geworden ist.

Doch lohnt es sich in dieser Folge genau hinzuhören, was sein Vater sagt und macht. Ja, er bestraft ihn dafür, dass er Widerrede gehalten hat und die Tradition der Feuernation, die Schwachen von vorneherein zu eliminieren, in Frage gestellt hat. Gleichzeitig merkt man allerdings ebenso, dass er auf eine verquere Art seinen Sohn liebt. Weshalb er ihn auch nicht tötet, sondern mit dieser eigentlich unmöglichen Aufgaben betraut, den lange verschollenen Avatar zu finden.

Es wird interessant

Dabei zeigt Masken auch eine andere Seite des Prinzen. Weniger die des Blaubluts, der versessen darauf ist, den Avatar zu finden. Als vielmehr die des intelligenten Kämpfers, der unter einer Maske Aang zur Flucht verhilft, um ihn anschließend selber gefangenzunehmen und seinem Vater zu präsentieren. Dass er daran scheitert, ist dann auch einfach nur Pech, weil er in einem entscheidenden Moment von einem Pfeil getroffen wird und Aang seine wahre Identität entdeckt.

Der Avatar ist deswegen jedoch nicht entsetzt oder so. Sondern er versucht das Gute in dem Feuernationsprinzen zu finden. Und zwar, in dem er meint, dass die beiden vor 100 Jahren Freunde hätten sein können. Was insofern interessant ist, als dass Kenner der Vorlage ja wissen, was mit ihnen in der Vorlage geschehen wird.

Der Plot um Aangs Treffen mit Ruko ist in Masken schnell abgehakt. Zwar kann man hier erkennen, wie sehr die Indoktrination der Feuernation wirkt, dass sie sogar vor den Feuerweisen nicht halt macht. Doch ansonsten kommt es sehr bald im ersten Teil der Folge zum Aufeinandertreffen der beiden Avatare.

Eine kryptische Warnung

Es ist ein interessantes, einfach, weil Aangs Vorgänger ihm einiges über die Avatare erzählt und dass sie zwar etwas gemein haben – er beschreibt es als einen inneren Funken – aber ansonsten auch sehr unterschiedlich sind. Nur um dann den Luftbändiger mit der kryptischen Warnung zu entlassen, dass Freunde ebenfalls gefährlich sein können. Kenner der Zeichentrickvorlage wissen diesbezüglich natürlich ebenso mehr. Es ist ein gezielter Hinweis darauf, wie dieser Avatar einst ums Leben kam, was dann hoffentlich irgendwann auch thematisiert wird.

Die Flucht von Aang und dem maskierten Zuko aus dem Gefängnis ist ein absolutes Highlight. Sie ist spannend und gleichzeitig witzig inszeniert. Vor allem, wenn man sieht, wie die beiden sich perfekt ergänzen und dadurch Admiral Zhao einen Strich durch die Rechnung machen. Der ja in der Zwischenzeit sogar einem Schreiber seine Memoiren diktierte.

Masken ist eine großartige und unterhaltsame Folge. Die Erste, die mir in dieser Serie wirklich rundum am besten gefiel.

warpshop

Lust, unser Team zu unterstützen? Dann schaut doch mal auf unsere MITMACHEN Seite.

Warpskala

Warpskala
10 10 0 1
10/10
Total Score
Götz Piesbergen

Kommentar verfassen