Legenden werden in einem Krieg geboren.

Stärken und Schwächen

Eine Flotte der Feuernation greift den nördlichen Wasserstamm an. Und auch, wenn Aang (Gordon Cormier) und seine Freunde ihr Bestmögliches versuchen, ist klar, dass sie alleine nicht gegen die Angreifer ankommen. Das Schicksal des Stammes wird sich in ihrer Stadt entscheiden.

In der es schon bald zu vielen Entscheidungen von Einzelschicksalen kommt. Prinz Zuko (Dallas Liu) hat sich in die Stadt geschlichen, um den Avatar zu fangen, muss sich aber stattdessen Katara (Kiawentiio) stellen. Sokka (Ian Ousley) hat die Mission erhalten, Prinzessin Yue (Amber Midthunder) zu beschützen, wobei er unterwegs einen erheblichen Verlust erleidet. Und Aang kriegt eine Warnung seiner früheren Inkarnation Kuruk (Meegwun Fairbrother), dass sich eine schreckliche Waffe in der Stadt befindet. Es handelt sich dabei um einen Dolch, mit dem sich Geister töten lassen. Und dieser wird von niemand Geringerem als General Zhao geführt, der damit nichts Gutes vorhat.

Legenden ist das Staffelfinale. Inzwischen ist auch klar, dass die Serie fortgesetzt wird, dass es also eine zweite und dritte Season geben wird, genauso wie in der Zeichentrickvorlage. Dabei zeigt diese Folge wunderbar nochmal die Stärken und Schwächen der Live-Action-Adaption.

Beeindruckende Momente

Stark ist die Serie unter anderem dann, wenn es darum geht, dass sich zwei Bändiger gegenseitig duellieren. Das zeigt sich besonders, als Katara und Prinz Zuko aufeinandertreffen. Ihr Kampf ist exzellent inszeniert und macht Spaß. Vor allem, weil es eine Auseinandersetzung auf Augenhöhe ist, bei der man auch sieht, wie sehr Katara in den letzten Folgen bezüglich der Kontrolle über ihre Kräfte gewachsen ist.

Auch ist es in Legenden beeindruckend, wie gut die Reihe den Moment in Szene setzt, in der Aang mit dem Wassergeist verschmilzt, um zu einem gigantischen Monster zu werden, das nur aus Wasser besteht. In dieser Form wütet er durch die Stadt und tötet alle Feuersoldaten, die ihn angreifen. Es sind beunruhigende Szenen, die deutlich machen, über welche Macht der Avatar verfügt.

Gleichzeitig kommen hier auch nochmal die Selbstzweifel von Aang zum Tragen. Das war ja ein wiederkehrendes Thema dieser Season, dass der junge Luftbändiger insgeheim das Gefühl hatte, versagt zu haben und nicht mehr in diese neue Zeit zu passen. Das kulminiert in dieser einen Szene, weil es ihn zu einem schier selbstmörderischen Manöver treibt.

Eine Sternstunde für Iroh

Doch auch die Gegenseite wird in Legenden exzellent dargestellt. Vor allem General Zhao beeindruckt als schier fanatischer Anhänger der Feuernation, der alle Warnungen über die Auswirkungen seiner Taten in den Wind schlägt. Der sich dabei in einen solchen Größenwahn steigert, dass er sich selbst sogar als der nächste Feuerlord sieht. Und der selbst, nachdem er die Konsequenz seiner Taten sieht, von seinem übersteigerten Selbstbewusstsein nicht ablassen kann. Wer hier keine Gänsehaut kriegt, dem ist nicht zu helfen.

Gleichzeitig ist dies auch die Sternstunde von Iroh. Der Onkel von Prinz Zuko gab sich bislang als weiser Mann, der anscheinend harmlos ist. Bis er in dieser Folge das erste Mal wirklich aktiv kämpft, und es sich erweist, welch furchterregender Krieger er ist.

Es kommt hier wirklich vieles zusammen. Vieles davon ist großartig. Doch manches ist in Legenden auch eher peinlich.

Ein Ende mit Luft noch oben

So gibt es zu Beginn eine Szene, in der Katara den Wasserbändigermeister Pakku überreden kann, dass sie als Frau doch noch mitkämpfen kann. Wie sie das schafft? Indem sie auf wundersame Weise die Unterstützung aller anderen Frauen aus dem Stamm erhält, darunter auch seiner Ehefrau. Eine Szene, die sehr pathetisch und klischeehaft inszeniert wird.

Auch dass sich Sokka in Legenden auf einmal Sorgen um Momo macht, nachdem dieser seine Gesundheit geopfert hat, um Leben zu retten, wirkt an den Haaren herbeigezogen. Hier fehlt eindeutig der Aufbau aus den vorherigen Folgen, da der Luftlemur bis auf eine Handvoll von Auftritten bisher keine große Rolle in der Serie spielte. Und eine Beziehung zwischen ihm und Sokka wurde auch nicht aufgebaut.

Das und die Tatsache, dass viele Dialoge vor allem zu Beginn sehr klischeehaft klingen, sorgen mit dafür, dass dieses Staffelfinale keinen rundum gelungenen Eindruck hinterlässt. Es ist ein rundes Ende der ersten Season. Aber gleichzeitig ist vor allem in Sachen Dialogen noch Luft nach oben.

 

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Götz Piesbergen

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